Eckhard Schwettmann … mein Nachruf.

Ach, wo soll ich anfangen? Damit, dass ich heute nachmittag erfahren habe, dass er gestorben ist? Aufgrund einer schweren Erkrankung, so habe ich bisher erfahren, und dennoch kam sein Tod am Dienstag Abend, 4.11., völlig unerwartet.

Ich war so geschockt, dass mir erst mal die Worte fehlten. Und ich erst mal abschaltete, weil ich nicht begreifen konnte. Jahrgang 1957. Derselbe wie bei meinem Mann. So früh? Wie nur? Und noch mehr Tragisches gehört dazu, denn wenige Monate vorher erst hat Eckhard seinen Bruder, den Begründer des Baukau Verlages, zu Grabe tragen müssen. Beide hatten sie so viel vorgehabt, vor allem mit Verwertungen von Perry Rhodan, Atlan & Co. Im März in Leipzig traf ich Eckhard, der noch sichtlich unter dem Schock über den Tod seines Bruders stand, aber auch nach wie vor voller Energie und Tatendrang war: „Ich mache allein weiter und in seinem Sinne, unsere Projekte gehen deswegen nicht verloren.“

Ich war noch im PR-Team, als Eckhard der Leiter der neu geschaffenen Abteilung „Marketing“ wurde – jawohl, das war 1996! Man stelle sich vor. Eckhard zog wie ein Wirbelsturm ein und hatte unglaublich viele Ideen. Internetauftritt! (Wie, das reicht nicht, was wir jetzt haben?) Hörbücher! Zweitverwertungen! Wiederauflagen z.B. von ATLAN! Spin-Offs! Games! Cons! Presseveranstaltungen! Jubiläumsveranstaltungen! Pressearbeit! TV-Auftritte! Und so weiter und so fort. Er war sehr begeisterungsfähig, und das übertrug sich auf andere. Er scheute sich nicht, Vorträge auf Cons zu halten, und auch nach seinem Weggang vom Verlag blieb er Perry treu – er gab ein Riesenwerk wie „All-Mächtiger“ heraus, startete die „Perry Rhodan Chroniken“, und zuletzt, zusammen mit seinem Bruder, ging er an die Fortführung der Atlan-Blaubände und hatte noch sooo viel, soooo viel mehr vor.

Gerade auf der Messe in Leipzig in diesem Jahr erschien er mir energiegeladener denn je, als habe er so richtig seinen Platz gefunden und wolle nun alle die Projekte angehen, die ihm am Herzen lagen, die er liebgewonnen hatte. Wir haben uns anfänglich auf der Autorenkonferenz, und ansonsten zumeist auf Veranstaltungen getroffen (vor allem in Garching, unserem Con dort war er immer sehr verbunden und ein gern gesehener Gast; er wäre auch ohne Vortrag gekommen, um einfach dabei zu sein und sich wohlzufühlen) und im übrigen bei seinen Buchprojekten per Mail kommuniziert. Wir haben uns selten gesehen, aber wenn, dann zusammen viel gelacht und gescherzt, und ich hatte mich schon auf das Wiedersehen in Leipzig 2015 gefreut.

Eckhard, du wirst der Szene sehr fehlen. Und dein freundliches, fröhliches und temperamentvolles Wesen noch mehr. Du wirst mir sehr fehlen.

Gute Reise, All-Mächtiger. Bestimmt wirst du da draußen so manches revolutionieren zwischen den Sternen.

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