Abschiedsrede zum Sommerloch

Frau Merkel hat heute die traditionelle Urlaubsantrittspressekonferenz abgehalten. Und da sagt die ARD dazu: „Dann kommt noch so ein zentnerschwerer Satz aus ihrem Mund: „Ich erwarte mir eine Politik, von der die Menschen sagen: Die mühen sich um Antworten auf die Fragen, die den Menschen die meisten Probleme bereiten“. Das klingt mehr nach dem protestantischen Bischof Wolfgang Huber als nach selbstbewusster Kanzlerschaft. Wer etwas erwartet, der hat es noch nicht erreicht, sondern hofft nur mit einer Portion Optimismus, dass das Erwartete wirklich eintreten könnte. Übersetzt man den Merkel-Spruch, heißt das leider bitter: Wir haben noch nicht wirklich erreicht, dass die Menschen von uns sagen können, dass wir uns Mühe geben.
Ja, das bringt es auf den Punkt. Immer, wenn man im eigenen Land nicht zurecht kommt, verlegt man sich auf die Außenpolitik, das haben schon ganz andere Staatsdiener der Welt getan, und durchaus in jüngster Zeit. Ich kann nicht mal feststellen, dass man sich Mühe gibt – die Regierung ist so bürger- und weltfern wie seit 20 Jahren. Eine gute Bilanz nach drei Jahren Großer Koalition gibt es nicht. Und einen positiven Blick in die Zukunft auch nicht. Na dann, gehen Sie mal schön in Urlaub, Frau Merkel, ob verdient oder nicht. Ich kann mir selbigen – und schon gar drei Wochen – übrigens nicht leisten. Schon seit Jahren nicht mehr. Und da bin ich nicht die Einzige. Viel Spaß, und schlafen Sie gut.

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