Aha, auf einmal.

ARD-Nachrichten:

Nun kann er sich doch erinnern: Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat erstmals eingeräumt, in seiner Zeit als Stadtpfarrer möglicherweise Kinder geschlagen zu haben. „Die ein oder andere Watsch´n“ könne er nicht ausschließen, sagte er der „Bild am Sonntag“. „Das war damals vollkommen normal und alle Lehrer und Schüler dieser Generation wissen das auch“, fügte er hinzu.

Na klar, es ist vollkommen normal, andere zu verprügeln. Und weil es alle machen, ist es ja nicht schlimm, das ebenfalls zu tun. Was alle machen, ist legitim. (Nebenbei: Es ist aber doch so, dass es eben gar nicht alle machen – sondern nur einige wenige, und da muss man sich doch fragen, warum.) Erst recht von einem Kirchenangehörigen, der Moral und Nächstenliebe etc. predigt. Das trifft bestimmt auch auf die, sagen wir mal, „kleinen buchhalterischen Ungereimtheiten“ zu, nach denen im Zusammenhang mit Mixas Zeit als Stadtpfarrer auch gerade geforscht wird.

Interessant auch – und passend -, dass sich der streitbare und sicherlich bekannteste Theologe Hans Küng einmal wieder zu Wort gemeldet hat, und zwar in einem offenen Brief. Natürlich wird er keine Antwort darauf erhalten, wie nicht anders zu erwarten.
ARD-Bericht

Der Tübinger Theologe Hans Küng hat die Bischöfe in einem offenen Brief zu Widerstand gegen den Papst aufgerufen. Sie dürften nicht wie „Statisten ohne Recht und Stimme wirken“. Es sei dringend nötig, dass Reformen in der Kirche notfalls gegen den Willen des Papstes angeschoben würden. Denn Benedikt XVI. finde keine Wege, die Kirche aus der tiefsten Vertrauenskrise seit der Reformation zu führen.
Die Bischöfe hätten zwar einen Gehorsamseid gegenüber dem Papst abgelegt – sie wüssten aber auch, „dass uneingeschränkter Gehorsam nie einer menschlichen Autorität, sondern Gott allein geschuldet ist“, heißt es in dem Brief. Sie sollten keine Ergebenheitsadresse, sondern Reformforderungen nach Rom schicken.
Konkret forderte der 82 Jahre alte Theologe zum Ungehorsam im Umgang mit dem Zölibat auf. „Ein Priester, der nach reiflicher Überlegung zu heiraten gedenkt, müsste nicht automatisch von seinem Amt zurücktreten, wenn Bischof und Gemeinde hinter ihm stehen“, argumentierte Küng.
Die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken wollten Küngs Schreiben nicht kommentieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.