Alternativer Nobelpreis für Ärztin Monika Hauser

Ob im Kongo oder auf dem Balkan: In allen militärischen Konflikten werden Frauen Opfer sexueller Gewalt. Ihnen versucht die Organisation „medica mondiale“ zu helfen, die von der Kölner Ärztin Hauser gegründet wurde. Dafür erhielt sie am 8.12. den „Alternativen Nobelpreis“.(…)

Europa sei „dringend gefordert, hier endlich Flagge zu zeigen“, verlangt Hauser und setzt hinzu: „Dazu gehört, dass die Vertreter der deutschen Bundesregierung, die mit Kinshasa verhandeln, Vergewaltigungen und Gewalt gegen Frauen als Verhandlungsthema Nummer 1 auf ihre Agenda setzen. Es ist ganz wichtig, dass endlich kongolesische Fachfrauen mit an den Verhandlungstisch nach Nairobi kommen.“ (…)

Nicht immer schauen überforderte Schutztruppen nur weg, wenn Frauen Gewalt erleiden. Manche Friedenssoldaten werden selbst zu Tätern. (…) Die Tabuisierung des Themas, so Hauser, sei ein großes Problem, „weil die Frauen überhaupt nicht aussprechen dürfen, was ihnen geschehen ist“. Daher sei es wichtig, dass medica mondiale neben der direkten Arbeit mit den Frauen auch politische Aufklärungskampagnen mache, „um immer wieder die Familien, die Gesellschaften, den Mullah, den Dorf-Ältesten darauf hinzuweisen, dass sie mit dafür verantwortlich sind, ob die Frauen in ihrem Leben wieder eine Chance auf Würde haben“. (…) Die Täter bleiben zumeist straflos, allen eindeutigen Resolutionen der Staatengemeinschaft zum Trotz. (…) Im Winter 1992 reiste die Gynäkologin kurz entschlossen nach Zenica ins bosnische Kriegsgebiet, um vergewaltigten Frauen zu helfen. Wenig später gründete sie dort ein erstes Therapiezentrum.

 

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