BOD – die moralische und religiöse Sittenwacht und selbst ernanntes Zensuramt

BOD, Books on Demand, das wissen wir, ist ein Dienstleister. Man kann als Selfpublisher mit überschaubarem finanziellem Rahmen seine Titel herausgeben, und man kann aber auch als Verlag das praktische Print on Demand in Anspruch nehmen.

Nun aber hat sich herausgestellt, dass BOD eine Qualitätskontrolle damit beauftragt, Cover und Inhalt der hochgeladenen Dateien auf sittliche, moralische und religiöse Werte zu prüfen. Übrigens, NACHDEM der Vertrag geschlossen worden ist. Als Verlag hat man zusätzlich noch einen Rahmenvertrag. Das bedeutet, BOD entscheidet trotz abgeschlossenen Rahmenvertrages willkürlich darüber, welche Titel es als Dienstleister annimmt oder nicht. Ja, willkürlich, denn die Entscheidung liegt völlig bei BOD, und egal welche internen Richtlinien da aufgestellt sein mögen, sie gelten nur intern und haben keinerlei rechtliche Relevanz.

BOD ÜBT ZENSUR. In Ausübung der Überwachung sittlicher und religiöser Werte.

BOD setzt sich damit über Gesetze hinweg. Zensur ist in Deutschland ausdrücklich verboten. Zitat aus der Wikipedia: Die Zensur dient dem Ziel, das Geistesleben in religiöser, sittlicher oder politischer Hinsicht zu kontrollieren. Diese Kontrolle wird damit begründet, man wolle oder müsse schutzlose oder schutzbedürftige Gesellschaftsgruppen vor der schädlichen Wirkung solcher Inhalte bewahren. Und genau das führt BOD als Begründung an, sechs unserer Titel abzulehnen!
Die Firma mag sich vielleicht bei den Selfpublishern damit herausreden, dass sie als Verlag darüber entscheidet, was publiziert wird oder nicht, wobei das natürlich total widersinnig ist, denn der Autor BEZAHLT ja dafür, aber BOD ist einem Verlag gegenüber Druck- und Vertriebsdienstleister und sonst gar nichts. BOD kann selbstverständlich sagen „mit Verlag XYZ arbeite ich nicht zusammen“, aber nicht „dieses oder jenes Buch vom Verlag XYZ drucke ich nicht“ und damit unmittelbar in die Programmgestaltung eines anderen Geschäftsbetriebes eingreifen.

„Aufgrund neuer interner Richtlinien, die von unseren Vertriebspartnern getrieben sind, lehnen wir grundsätzlich Titel ab, die nicht jugendfrei sind.“ So schrieb man mir. Von „Vertriebspartnern getrieben“? Lüge. Ich kenne alle Vertriebspartner (mit Ausnahme der einzelnen Buchhändler, aber bitte, von denen lassen die sich doch garantiert keine Vorschriften machen? Außerdem habe ich das noch nie erlebt.), weil ich mit denen auch unmittelbar in Kontakt stehe. Nicht ein einziger von denen würde das verlangen. Weil es ungesetzlich ist. Denn:
„nicht jugendfrei“ – das ist das Zauberwort. BOD hat EIGENMÄCHTIG entschieden, dass unsere Titel „nicht jugendfrei“ sind. Ganz allein und für sich. Unsere sechs Titel sind weder auf dem Index, noch sind sie als pornografische Schriften klassifiziert, und sie sind auch nicht „gewaltverherrlichend“. Selbst „Fifty Shades of Grey“ ist aus gutem Grund offiziell ab 16 deklariert. (BOD, mal ehrlich: würdet ihr DAS tatsächlich ablehnen?) Unsere Titel sind das nicht? Woher weiß BOD das? Wir jedenfalls haben keine Ahnung davon! Und es geht hier ja nicht nur um Erotik, sondern auch um christliche Werte! Denn allein das Wort „HÖLLISCH“ im Titel führt zum AUSSCHLUSS und der Behauptung, das wäre nicht jugendfrei. Hier wird also gleichzeitig auch noch der Zwangskatholizismus eingeführt und BOD versteht sich als kirchliche Institution!
Ach ja, und nebenbei: Alle Titel sind bis vor kurzem problemlos jahrelang über BOD im Print-on-Demand-Verfahren gelistet und vertrieben worden! Genau diese sechs Titel, der Stein des Anstoßes! Lediglich wegen einer Vertragsumstellung haben wir die Titel neu hochgeladen – und schon geht der Knatsch los.

Also, BOD hat es bestimmt: Fabylon ist ein anrüchiger Sudelkramverlag, dessen Publikationen man strengstens unterbinden muss, weil sie die Jugend in jeder Hinsicht verderben. Und weil der Staat in Angelegenheiten wie dieser nicht genug tut, dann müssen wir das eben in die Hand nehmen, Zitat Wikipedia oben, weil einer muss es ja machen, damit die schutzbedürftigen Bürger nicht vor die Hunde, Verzeihung, Säue gehen. Naja, vielleicht bringts ja was, wenn wir beim nächstenmal überall Kreuze drüberschlagen – das geht dann bestimmt durch. Ach nein, auch nicht, „Höllisch“ darf man ja auch nicht im Titel haben.Die Herrin der Dornen ebook CoverSchattenversuchungen CoverMasken der Sinnlichkeit250 Und, huch, in „Schattenversuchungen“ ist ja auch noch ein Kreuz zu finden. Fabylon ist der Antichrist!

Zuletzt kam dann übrigens die Nachricht, dass man unsere Titel ausnahmsweise, aber das wäre wirklich nur eine Ausnahme, doch vertreiben werde.

 

Kuss des Lustdämons Cover150PXJust Married CoverHoellische Weihnachten Cover

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