Verweilen in der Sonne

Was gibt’s Neues? Nichts und viel. Die Schreibwerkstatt im Mai ist fast ausgebucht, 1-2 Plätze sind noch verfügbar, das ist schon mal sehr positiv. Bücher, Prospekt und Autogrammkarte sind in Druck, und wie es aussieht, wird alles pünktlich zur Buchmesse fertig. Das SunQuest-Poster als Blickfang ist schon da – ich kann nur sagen: wow! Wir freuen uns auf Leipzig, weil es trotz aller Anstrengung wie ein halber Urlaub sein wird. Dann haben wir einen Tag Pause, und schon am Dienstag darauf geht es zuerst nach Dublin und dann auf die Isle of Man, bis Sonntag; mein Geburtstagsgeschenk an meinen besten Ehemann. Darauf freuen wir uns natürlich schon riesig! Seit unserem Umzug ins Allgäu waren wir ja nicht mehr auf Urlaubsreise, abgesehen von einer Sternennacht und dem KeinCon in Wien, aber das werte ich auch nur als halben Urlaub. Na ja, aber dann werde ich ohnehin vor Sehnsucht platzen, denn 14 Tage keine Hunde, keine Pferde … das wird hart.

Ansonsten habe ich hier jede Menge Baustellen zum Schreiben, und außerdem bin ich gerade dabei, als Jurymitglied die Wettbewerbsbeiträge für Garching zu bewerten. Aber psssst … ich verrate nichts. Ich könnte auch gar nichts verraten, weil mir jeder Beitrag anonym vorliegt, nur so kann ich objektiv beurteilen. Doch, etwas kann ich verraten: Es wird 5 Gewinner geben! :-))

Deshalb werde ich jetzt etwas Unerhörtes tun: Mich mit einem Weißbier und den Stories in den Garten in die Sonne setzen und dort arbeiten. Falls nun jemand die Nase rümpft von wegen „Alkohol bei der Arbeit?“, der sei darauf hingewiesen, dass in Bayern Bier offiziell ein Nahrungsmittel ist, und ein gesundes Weißbier nach Reinheitsgebot, das noch dazu hervorragend für den Teint ist, erst recht. Nur kein Neid, gell? Obwohl ich mir ja sicher bin, dass ihr sowieso alle da draußen mit Pappnasen rumlauft und ordentlich dem Flüssigbrot frönt, obwohl es natürlich keiner zugeben würde. In Wirklichkeit sind wir alle Faschingsmuffel. Klar doch.

Also dann, ich schicke Sonnenstrahlen an alle, die davon nicht beschienen sind, und mache mich jetzt über Kurzgeschichten hoffnungsvoller Wettbewerbsteilnehmer her. Hähähähähä.

Superheinzi in München

Gestern war im Hinterhoftheater (Sudetendeutsche Straße) Premiere des neuen Programms von Freund und Kollege Leo Lukas, mit viel Witz, Humor, bitterböser Schwärze, aber auch versöhnlichen, leisen Tönen. Da geht es um den Frust-Index, den wirklich jeder von uns nachvollziehen kann, der so dumm ist, eine Arbeit zu haben, oder noch dümmer, keine zu haben, es geht aber auch um Toleranz und eine Lösung für den Weltfrieden, anschaulich dargestellt im „Bonobo-Song“. Und dann gibt es da natürlich noch den aufrechten Polizei-Ermittler Wotan Kalaschnik, der immer noch nach den fünf Tibetern sucht, und Heinz Hrabal, der ein wahrhaft Auserwählter ist, weil aus seinen Träumen Wirklichkeit wird und er sich während eines Banküberfalls zu Super-Heinzi wandelt, was ein Start zu einer erstaunlichen, aber keineswegs unglaubwürdigen Karriere ist. Leo erzählt von seiner Familie, z.B. seinem nach Amerika ausgewanderten Cousin Lucky Lukas. Ein fetziger Sound, temporeich, und wie immer muss man sein Lachen öfter unterdrücken, um genau den Worten folgen zu können und nichts zu verpassen von versteckten Spielereien, die leichthin nebenbei fallen, während gleich darauf die nächste scharfe Pointe folgt.

Und das ganz Besondere gibt es natürlich am Schluss, das nun wirklich keiner versäumen darf – natürlich muss man es sich als aufmerksamer Zuschauer verdienen, weswegen während der Vorstellung „Mitarbeiterpunkte“ vergeben werden, und der Fleißigste darf sich glücklich schätzen. Vor Schreiben dieses Eintrags musste ich mich unter dem Druck von Repressalien notariell verpflichten, keine Einzelheiten darüber verlautbaren zu lassen, deshalb sage ich an dieser Stelle nur: Das Pferd. Und: Unglaublich. Suchterzeugend. – Mehr verrate ich nicht, ich schwöre es!

Wer Kabarett mag, und vor allem ein sehr für sich stehendes, originelles Kabarett mag, spritzig und geistreich, dabei niemals den Reim außer Acht lassend, sollte sich unbedingt in den nächsten 14 Tagen einen kurzweiligen Abend dafür reservieren.

 

Aufgepasst!

Es ist einfach unglaublich, wie dreist die Betrüger inzwischen werden. Nachdem das mit den Banken nicht mehr funktioniert, probieren sie es jetzt auf diese Weise:

Soeben erreichte mich (an eine alte Adresse, die ich nicht mehr benutze) eine Mail mit dem Absender:

Von: BKA Abteilung 92755 <482825-abteilung@bka.de>
Betreff: Ermittlungsverfahren Nr. 595691

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Herunterladen von Filmen, Software und MP3s ist illegal und wird mit bis zu 5 Jahren Freiheitsentzug bestraft.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass Ihr Rechner unter der IP 217.71.103.40 erfasst wurde. Ihre Daten wurden uns von Ihrem Provider zur Verfügung gestellt und eine Strafanzeige wurde erlassen.
In dem angeführten Anhang finden Sie die Strafanzeige mit dem Aktenzeichen Nr.:# 130067
Drucken Sie diese bitte aus und faxen Sie diese mit einer Stellungname an uns zu. Eine Kopie der Strafanzeige wird Ihnen in den nächsten Tagen schriftlich zugestellt.

Hochachtungsvoll
i.A. Jürgen Stock

Bundeskriminalamt BKA
Referat LS 2
65173 Wiesbaden
Tel.: +49 (0)611-55-12331
Fax.: +49 (0)611-55-0

Anlage: Akte48371.zip

Mal abgesehen von den inhaltlichen, rechtlichen und Schreibfehlern, und dass das BKA sowas eh nur per Blauem Brief schickt (wenn nicht sowieso gleich die Polizei kommt), dass sich das Aktenzeichen des Anhangs nicht mit dem Aktenzeichen des Briefes deckt und es keine Faxnummern mit der Zentrale -0 gibt, und ich, unglaublich aber wahr, noch nie einen Film oder Musik runtergeladen habe – ich kann nur den Kopf schütteln über derart unverschämte Dreistigkeiten und frage mich, was der Absender hiermit eigentlich bezwecken will? Nein, ich werde den Anhang *nicht* öffnen, um das herauszufinden! Und ich hoffe, es tut auch sonst keiner, deswegen setze ich das hier rein als allgemeine Warnung für alle.

Aufgeschnappt

Wieder einmal drücke ich mich vor dem Schreiben und schau mich im Internet unter dem Stichwort „Mops“ um. Weil nämlich mein kleines schwarzes Monster wie immer alles im Griff hat heute – ihren Begleithund Sally und zwei Katzen, die brav spuren, wenn sie breitbrüstig und muskelschwellend wie ein Bodybuilder dahersprintet. Und was sich da alles vor die Tür wagt … zuletzt sah ich eine Mütze davonwehen und einen flatternden Schal, weil Anabell Wache hält, und das lautstark. Wenn ihre Augen das gewisse Blitzen kriegen, weicht jeder Rottweiler. Alten Typs natürlich, nicht die dünnen Schwanzwedler heutzutage. Also diese … wie sagt man … Kampfhunde. Was für ein schwachsinniger Ausdruck, aber egal, wir haben noch ganz andere schlimme Sachen in unserer Sprache. Jedenfalls mag man es nicht glauben, was für Persönlichkeiten diese winzigen, toughen, eigenwilligen, absurd hässlichen und doch so unendlich süßen Kerlchen mit ihrem entzückenden Wesen sind. Hinreißende Geschöpfe, Zwergriesen auf ihre ganz eigene königliche Weise. Also, ich habe einen Artikel im Focus entdeckt, eine Buchrezension, und dort wird die Autorin folgendermaßen zitiert:

„Der Mops ist ein Fabelwesen. Niemand kann sich vorstellen, wie diese Kreatur zustandekam, wie es möglich war, eine Weißwurst mit einem andalusischen Kampfstier zu kreuzen, ohne dabei die Rassemerkmale eines Marzipanschweins aus den Augen zu verlieren. Er ist ein Naturereignis von unvergleichlichem Reiz, mit einem Gesicht wie eine Knautschzone nach schwerem Zusammenprall. Sein Gesichtsausdruck wirkt, als laste auf seinen Schultern das Elend dieser Welt, aber sein Blick ist feurig.“ So schreibt K.v.d. Leyen in ihrem Buch „Der Mops“ bei Knesebeck.

Und damit hat sie ganz Recht. „Ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber nicht sinnvoll“, sagt Loriot. Wer keinen Mops hat, kann das nicht nachvollziehen. Wer mal einen hatte, will nie wieder davon lassen.
Immer gute Laune, immer fröhlich, zu Späßen und Clownerien aufgelegt, dabei nur das Beste fordernd, und vor allem immer die absolute Nähe zum Menschen, voller Zärtlichkeit und Zuneigung. Nicht wahr, Anabell? Wolltest du nicht nochmal raus, Gassi? Nein? Spielen? Auch nicht? Verflixt. Dann schreib ich eben weiter, meine Güte, schau doch nicht so …

Ego quoque!

Es ist geschafft – endlich habe ich mein eigenes Blog, dank tatkräftiger Unterstützung (1001 Danke, Stefan!) und sage erst mal: Servus miteinand!

In diesem Blog werde ich nicht nur über mich (meine unnötigen Kommentare zur Welt im Allgemeinen und Besonderen) und meine Arbeit (was eventuell ein bisschen interessanter sein dürfte) berichten, sondern auch die brandneuen Infos unseres Verlages bringen, und natürlich auch News rund ums Schreiben in der Kategorie Schreibwerkstatt. In diesem Jahr wird sich einiges tun, denn Fabylon feiert sein 20-Jähriges, und wir bringen so viele Bücher raus wie noch nie …

Natürlich sind Kommentare willkommen – und noch willkommener, wenn ihr immer mal vorbeischaut!