Der Mythos Vergebung – netzwerkB

Norbert Denef, der Initiator von netzwerkB, der rührigen Organisation für Missbrauchsopfer (ich habe hier im Blog schon darauf hingewiesen), hat im Blog des Netzwerks einen Artikel zum „dem Täter vergeben“ online gestellt, der endlich und gottseidank einmal offen und deutlich klarstellt, wie menschenverachtend diese Einstellung ist. Denn durch „dem Täter vergeben“ wird der Täter von jeglicher Schuld freigestellt – der sowieso keine Reue empfindet -, das Opfer aber lädt dadurch die gesamte Schuld auf sich. Es besteht keinerlei Veranlassung, einem anderen vergeben zu müssen, weil die Welt dadurch kein bisschen besser wird. Wichtig ist es zu erkennen, dass man selbst keine Schuld trägt und u.U. sich selbst vergeben kann.

Immer wieder taucht im Zusammenhang mit der Aufarbeitung und Heilung von
traumatischen Kindheitserlebnissen das Stichwort „dem Täter vergeben“ auf.
Es ist Zeit, mit verschiedenen Mythen aufzuräumen, die sich darum ranken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.