Ender’s Game

Die Filmadaption nach dem Bestseller von Orson Scott Card. Es gibt einen zweiten Teil dazu, „Enders Schatten“, der dieselbe Geschichte aus einem anderen Blickwinkel erzählt. Diese wurde hier aber nicht mit verwendet. Ich kann nicht beurteilen, wie nahe die Verfilmung an der Vorlage ist, aber der Schluss jedenfalls stimmt, habe ich extra nachgefragt.
Der Hauptdarsteller hat bereits in „Hugo Cabret“ eine glänzende Leistung gegeben, und hier ist es nicht anders. Er beherrscht das Set. Der Film ist übrigens auch ein Beweis dafür, dass man 3D nicht braucht. Bei dem schwerelosen Übungsraum ist mir ungelogen (und ich bin schwindelfrei!) jedes Mal schwindlig geworden, wenn es dort zur Sache ging und sprichwörtlich „hineingetaucht“ wurde. Das war unglaublich räumlich, wie überhaupt die Optik jede Menge fürs Auge bietet.
Harrison Ford genießt es sicherlich, nicht mehr der ewige Good Boy zu sein, denn er lässt ordentlich die Sau raus.
Die Geschichte an sich bietet jede Menge Diskussionsstoff über den Sinn und Unsinn von Kindersoldaten. Card selbst zeigt deutlich auf, wo er steht; die Tragödie lässt da keinen Spielraum mehr übrig. Und zwar von Anfang an wird der Zuschauer an den Wahnsinn des Militärs, dargestellt durch den von Ford verkörperten Fanatiker, herangeführt; die Manipulation der Kinder, bis zum Entsetzen am Ende. Das Feuilleton mag ja der Ansicht sein, der Film sei pro-militärisch, aber ich schätze, diese Leute haben den Film gar nicht gesehen, sondern hängen sich an einer spoilerfreien Kurzzusammenfassung auf, die zwar diesen Interpretationsraum lässt, aber es sei wie immer nur zu raten: Anschauen und dann erst Maul aufreißen. Da haben sich einige Kritiker wieder mal mächtig blamiert.
Ein gelungener SF-Film mit jeder Menge Tempo und guten Charakteren. Empfehlenswert.

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