Fyrgar: Das Entstehen Teil 5

»Wer sagt dir, dass es ein Herr ist?«, zischte Gondwin. »Hast du nie daran gedacht, dass auch Verrat geübt werden kann? Dass ein Plan dahintersteckt, den du nicht durchschaust? Oder hast du bereits eine Vermutung gehegt, wer die Schattenweber wirklich sind? Und weshalb seid ihr wohl jetzt nicht alle hier?« Er deutete zum Lager hinunter. »Du führst sie ins Verderben! Genau dorthin, wohin die Schattenweber sie haben wollen!«
Aldavinur spürte das Gift in seine Adern rinnen und heiß und kalt zu seinem Herzen strömen. Er musste es abwehren, neutralisieren, festhalten an seinem Ziel. »Es ist nur einer, das sagtest du mir in Nekramantia selbst. Du hast dich inzwischen so sehr in deine Lügen verstrickt, dass du durcheinander kommst. Um es deutlich zu machen: Sag deinem Herrn, dass ich komme. Soll er dann sein Glück an mir versuchen. Wir beide sind jedenfalls fertig miteinander.« Er ließ den Geflügelten stehen und machte sich an den Abstieg.
»Einer ist viele!«, rief Gondwin ihm hinterher. Er sprang von der Felskante, breitete die Flügel aus und tauchte in die Nacht ein. Aldavinur verschwendete keinen Blick mehr an ihn.

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