Gravity

Ich muss gestehen, den Titel verstehe ich nicht zum Inhalt des Films. Aber das macht nichts, es ist ein gut gelungenes Actionspektakel im Weltraum, mit einer Handlungszeit von ungefähr 6 Stunden auf wohltuenden 90 Minuten untergebracht. Das 3D bietet natürlich eine Menge Bildopulenz, dass man sich „da draußen“ wähnt, und es gibt einige geschickte Perspektiven – nämlich indem der Zuschauer selbst in den Raumanzug gesteckt wird und durch die Leere rotiert.
Diese Hilflosigkeit und Unfähigkeit, noch irgendetwas kontrollieren zu können, ist sehr beklemmend dargestellt (ich will doch nicht mehr da raus, neeeneeeee).
Bullock und Clooney hätte es nicht wirklich für diesen Trip gebraucht, mir hätte es um einen Tick besser gefallen, wenn die Schauspieler unbekannter gewesen wären. So hat man eigentlich immer Bullock vor sich und weniger die Figur, die sie darstellt. Jedenfalls zeigt sie, was ’ne Harke ist, eine Frau, die es wirklich drauf hat. Chapeau! Das nennt man eine Heldin.
Allerdings fand ich das mit ihrer Tochter zu dick aufgetragen, weil es keine Rolle spielt für das Geschehnis; tatsächlich ist keinerlei Hintergrund dafür erforderlich, sondern nur der Augenblick zählt. Die Phasen der Angst, Verwirrung, Zorn, Verzweiflung, Aufgabe und Lebenswillen funktionieren auch ohne „die Begründung“ und hätten meiner Ansicht nach sogar besser funktioniert ohne diesen Hintergrund.
Das Tempo ist atemberaubend, von der ersten bis zur letzten Minute geht es rund. Man kommt kaum dazu, durchzuatmen, und einmal, bei der Sache mit dem Akkuschrauber, hab ich tatsächlich „Oh nein!“ durchs Kino geplärrt. Sowas passiert mir sonst nie. Ich habe mitgelitten und mitgekämpft und mitgefühlt. So soll es sein.

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