Immer mehr Gift und Abfallprodukte in Nahrungsmitteln, aber sie werden teurer

Wenn man sich die Skandale der letzten Jahre anschaut, werden unsere Lebensmittel immer billiger, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, hergestellt. Das Eis besteht aus Palmfett, statt aus Milch, der Käse aus Chemie, Formschinken wie Vorderschinken wird aus Billigresten zusammengeschustert, das Vieh wird mehr denn je mit Billigfutter, Antibiotika und Gift, das auf den Weiden ausgebracht und mit dem Gras hereintransportiert wird, zugemüllt. Anstatt, dass sich die Situation des Viehs verbessert, wird sie immer schlechter. Und die Verschleierung über die Inhaltsstoffe nimmt zu. Verbraucher werden nicht besser informiert, sondern weniger. Wenn überhaupt.
Aber dann muss es also eine Teuerung der Lebensmittel geben, sagt Bauernpräsident Sonnleitner, ohne eine Begründung dafür zu nennen, nachdem die Preise in 2010 insgesamt schon um über 5% gestiegen sind. Früher konnte man sagen: you get what you pay for. Die Lebensmittel in Deutschland waren sehr billig, und so war auch ihre Qualität. Heutzutage aber wird diese Billigqualität hochpreisig vertickt, und damit Verbraucher es nicht merkt, heißt es „20% umsonst dazu“ oder es wird ein noch höherer Preis durchgestrichen und der normale Preis als „verbilligt“ dargestellt. Letztes Jahr war ich in Frankreich und Italien. Dort sind die Preise keineswegs mehr höher als hier, aber die Qualität ist um Längen besser. Da geht man selbst in die großen Supermärkte gern, da finden sich mais- oder beerengefütterte Hühner und Kapaune, da gibt es große Frischfisch-Theken, und vor allem eine Riesenauswahl. Ich habe schon seit Jahren keine Kochlust mehr, weil das Angebot derart begrenzt ist, dass es so gut wie keine Auswahlmöglichkeit geschweige denn Abwechslung gibt. In Italien oder Frankreich hingegen wüsste ich gar nicht, wo zuerst hingreifen, was zuerst Leckeres kochen. In großen Supermärkten, wohlgemerkt!
Und dann kommt da der Sonnleitner daher. Das ist der Gipfel (Hervorhebung von mir): „Den Vorwurf, die Landwirte seien für den Dioxin-Skandal mit veranwortlich, da sie angesichts des hohen Preisdrucks selbst nicht mehr auf Qualität geachtet hätten, wies Sonnleitner zurück. Hier gebe es keine Kompromisse, weder bei hochpreisiger noch bei „äußerst preiswerter Ware“. Das Eigenkontrollsystem der Landwirtschaft habe sich bewährt. Warenströme seien sofort nachvollziehbar gewesen, so habe man den Schaden eingrenzen können“. Sagen Sie mal, für wie blöd halten Sie uns eigentlich? Geht es noch unverschämter? Wir nehmen seit mindestens Februar 2010 Dioxin auf, wo ist der Schaden eingegrenzt? Und nehmen Sie ernsthaft an, dass ein Billigproduzierer dieselbe Qualität herstellt wie einer, der mehr verlangt? Denny Crane hat einmal zu einem Richter gesagt: „Wissen Sie, ich habe BSE … und ich glaube, Sie haben das auch.“

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