Zum zweiten Mal fand das Fantastik-Festival in der Schungfabrik in Tétange statt. Letztes Jahr waren wir nicht dabei, weil es nicht mit Leipzig vereinbar war, aber dieses Jahr haben wir uns auf die 450 Kilometer Reise gemacht. Am Freitag fuhren wir bei bestem Wetter und in bester Laune los und kamen bis auf den üblichen Stau bei Karlsruhe gut durch, sodass wir nachmittags die Schungfabrik erreichten, wo man schon eifrig mit dem Aufbau beschäftigt war. Auf dem Außengelände ein großes Zelt, in dem später Schaukämpfe gezeigt werden und allerlei fürs Rittertum verkauft wurde, von Waffen über Klamotten bis zu Accessoires. Dazu einige Stände fürs leibliche Wohl und der Workshop-Raum fürs aktive Training der Rollenspieler. In der Fabrik, die absolut ideal für solche Veranstaltungen ist, waren insgesamt drei Stockwerke belegt – das oberste für die RPG-Spieler, das mittlere mit der Hauptbühne, Leseraum, Verkaufsständen, und im Erdgeschoss ebenfalls die Verkaufstische sowie der Ausschank. Hier waren wir gut untergebracht zwischen zwei Ansässigen für Star Wars und Manga. Auch Künstler fanden sich hier und fertigten live Grafiken an.
Danach fuhren wir einen Ort weiter, nach Didelange, und kamen ausgezeichnet in einem stylischen Hotel unter, mit fluffig-flauschigen Wohlfühlbetten für die nächsten zwei Nächte, und gegessen haben wir ausgezeichnet beim Nepalesen, gleich an beiden Abenden, weil es so gut war und wir so zuvorkommend von der Familie bedient wurden.
Das Programm war vielfältig, wenngleich ich nichts davon mitbekommen habe, doch ich kann mich an Aufrufe zum Klingonischlehrer erinnern, an Claude Pfeiffer – den ich nach mehr als 20 Jahren mal wiedergesehen habe und wir konnten von alten Perry-Zeiten, Sternenstaub und so weiter schwärmen -, die 501st war zahlreich vertreten, und da gab’s noch jede Menge mehr, für jeden was dabei. Ach ja, und ein GoT-Star, dessen Namen ich mir leider nicht merken kann (dessen Charakter vermutlich eh schon hinüber ist), und der in Workshops die Choreographie des Schwertkampfes beim Film vorgeführt hat. Mist, das hab ich aber sowas von verpasst …
Die beiden Tage vergingen wie im Flug, denn es war krachvoll. Bereits am Samstag waren mehr Besucher da als an beiden Tagen zusammen im vergangenen Jahr. Insgesamt sind wohl so um die 2000 Besucher (sic!) gekommen, viele in Outfits, und alle waren prächtiger Laune. Die Fabrik platzte schier aus allen Nähten, doch ich will nicht hoffen, dass die Location gewechselt wird, denn es ist auch genau dieses Ambiente, das zum Erfolg beiträgt. Übrigens auch ein dickes Lob an die Organisation: Alles hat super geklappt, immer hat man einen netten Ansprechpartner gehabt, ihr habt da was Tolles auf die Beine gestellt!
Eine sehr stimmungsvolle, farbenfrohe Veranstaltung mit vielen Fotos von uns 🙂 Fabylon ist dadurch richtig gut angekommen. Total gefreut habe ich mich, dass ich immer wieder angesprochen wurde: „Verzeihung, aber Sie haben Ähnlichkeit mit Susan Schwartz …“ und einige kamen sogar mit Heften und Büchern zum Signieren, die sie extra eingepackt hatten. Nun bin ich schon so lange nicht mehr im Team, na gut, Gastauftritte, aber trotzdem … das ist einfach schön und erfreut das sensible Autorenherz!
Wir haben uns in Luxemburg sehr wohl gefühlt, ein nettes kleines Land mit interessanten Häusern, die keinerlei einheitlichen Zwangs-Stil aufweisen – sehr ungewöhnlich: da kleben an der Straße entlang schmale bunte, unterschiedlich gebaute Reihenhäuschen aneinander, dann kommt eine große Wiese, dann das nächste Reihenhaus-Grüppchen, und so fort, und nicht ein Haus gleicht dem anderen – und freundlichen Leuten mit einem (man möge mir verzeihen) lustigen Deutsch-Dialekt, der besser verständlich ist als viele andere, und den in dem kleinen Großherzogtum viele beherrschen.
Am Sonntag war das Wetter zwar grässlich mit Dauerregen und Wind, aber die Leute kamen trotzdem und drängelten sich sogar auch draußen noch bei den Ständen. Zeitweise war der zweite Stock gar nicht mehr erreichbar, und dieser Besucherstrom hielt an bis 17:15 – dann ging es für alle daran, sich wieder auf den Weg zu machen, so auch wir, um 18 Uhr war alles zu Ende! Zum Glück hat es da gerade nur leicht geregnet, sodass wir im Nu alles verstaut hatten im Auto und nach Hause starteten, wo uns kurz vor Mitternacht daheim Regen und stürmischer Wind erwarteten …
Es war wieder einmal ein schönes, abwechslungsreiches Wochenende in ganz anderem Ambiente, das wir sehr genossen haben.