Nauraka

Nauraka

Bei Amazon ist es schon erhältlich, im Buchhandel wird es bald ausliegen: Nauraka – Volk der Tiefe, mein neuestes Buch aus dem Träumenden Universum, das wieder auf der Welt Waldsee spielt, 1000 Jahre nach den Ereignissen der Chroniken-Trilogie. Wie es der Titel schon sagt, erzähle ich die Geschichte von Rowarns verschollenem Volk des Meeres. Wir begleiten Erenwin und Lurdèa, Geschwister und von fürstlichem Geblüt, auf ihrem langen Weg, der begleitet ist von vergangenen Schrecken, Schwüren und Bannflüchen.
Das Paperback ist superschön in seiner aufwendigen Aufmachung, mit Stanzung und Prägung, sodass man einen 3D-Effekt bekommt. Das Titelcover kommt auf der Klappe noch einmal so richtig zur Geltung. Eine Zierde für jedes Buchregal! Innen gibt es zu jedem Kapitel hübsche Vignetten, sodass auch hier was fürs Auge geboten wird. Glossar und Anhang über Welt und Universum finden sich ebenfalls.
ISBN: 978-3-404-28534-1, Bastei-Lübbe Paperback, € 15,00.

Als kleinen Teaser stelle ich hier mal die ersten beiden Absätze aus dem ersten Kapitel und die erste Seite aus dem zweiten Kapitel rein:

Mhurin lachte schallend, bekam Schluckauf, dann war er tot.
Damit hatten die Jungen nicht gerechnet, nicht in diesem Moment oder sonstwann. Der Tod war etwas sehr Fernes, niemals Greifbares, was man nur selten erlebte und worüber man noch weniger sprach. Der Tod war ein Buhmann, mit dem man ganz kleine Kinder erschreckte, die ungehorsam waren. Der Tod kam höchstens zu den Alten und denen, die sich aufgegeben hatten.
Doch Mhurin, so voller Leben und Jugend und Frohsinn, Mhurin war tot, plötzlich und unvorhergesehen.
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Davon erwachte Eri: Es war zu still. Er erschrak so sehr darüber, dass er mit einem Ruck wieder bei sich war und sich panisch umsah. Sein Schädel brummte, doch dieses Geräusch reichte nicht aus, um ihn zu beruhigen.
Ich sinke, dachte er. Oder schwebte er? Nein, es ging nach unten, er konnte es am zunehmenden Druck auf seine Ohren spüren. Und es wurde immer dunkler. So tief unten war Eri noch nie gewesen, und es war zudem auch streng verboten. Es gab Orte, an die durfte nicht einmal ein Nauraka gelangen, das hatte schon sehr lange Tradition. Gerade der Hochfürst wahrte sie, und er achtete daher streng auf Einhaltung des Tabus. Selbst Eri hatte noch nie gewagt, dagegen zu verstoßen, denn Onkel Turéor warnte ihn besonders davor, allzu leichtsinnig zu sein:
»In den Tiefen lauern Gefahren, die vor allem junge Heißsporne meiden müssen. Hör auf mich, Eri, nur dieses eine Mal: Wenn du je Abenteuer erleben willst, so übertrete andere Verbote und schau dich überall um – aber überschwimme niemals die Grenze des Zwielichts. Was dort unten im Abgrund lauert, ist der Tod für alle Nauraka.«
Es gab genügend andere Dinge, die erforscht werden wollten, deswegen fiel Eri es leicht, das Tabu zu respektieren. Er begnügte sich damit, manchmal an den Rand des Abgrunds zu schwimmen, wo die dunkle Seite des Vulkans steil abfiel in die Finsternis, ohne dass man je den Grund sehen konnte. So erpicht darauf, herauszufinden, was in der Schwärze lauerte, war der Knabe nicht, und auch kein anderer Draufgänger seiner Altersgruppe. Natürlich kamen sie immer wieder gern hierher, um einen grusligen Schauder zu spüren, sich gegenseitig zu necken und mit Vermutungen, was dort unten lauerte, Angst einzujagen.

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