Ostkongo ganz nah

Die Hutu-Miliz FDLR macht genauso wie ihre militanten Rivalen fröhlich weiter mit grausamen Hinrichtungen und Vergewaltigungen. Sie erschießen Zivilisten nicht nur einfach, sie zerstückeln sie auch mit Hacken und Macheten oder schließen sie in ihren Häusern ein und zünden diese an. Dabei ist es nicht mal ein Bürgerkrieg, um den es geht, sondern lediglich ein Bandenkampf, Milizen gegeneinander. Es geht nicht um politische Belange, um Rassismus oder Völkermord – es geht schlicht darum, ein ganzes Land zu terrorisieren, und das völlig ungestraft. Das sind Gangs, die nicht Stadtgebiete verteidigen oder sich gegenseitig abzujagen versuchen, sondern die ein ganzes Land als Spielplatz für ihre grausamen Gelüste betrachten. Alles, was sie wollen, ist plündern, morden, rauben, quälen und vergewaltigen, und das vor allem, teilweise monatelang; wie alt das Mädchen ist, spielt keine Rolle. Das Leid, das die Zivilbevölkerung durchmachen muss, ist unvorstellbar. Der Chef der FDLR übrigens lebt in Deutschland. Er wurde verhaftet, aber ob es zum Prozess kommen wird? Ob es überhaupt irgendetwas ändern wird? Jedenfalls können wir nicht sagen: Ist ja so weit weg. Nee, das ist ganz nah.

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