Schein-Demokratie

Einen Mann, der nichts erwiesen Ungesetzliches getan hat, als „Verbrecher“ zu titulieren, wirft ein bedenkliches Licht auf die vielgepriesene Demokratie und Rechtsstaatlichkeit der USA. Zudem ist Assange überhaupt keines Verbrechens überführt worden, und weswegen er verhaftet wurde, hat mit den Belangen der USA null und nichtig zu tun. (Witzig an dieser Stelle: Ein Mann, der geheime Bankdaten klaut und an den Staat verkauft, der darf das und ist gar kein Dieb, und der Staat holt sich damit seinen Scherf und darf das auch noch vor dem Gesetz.) Nun zeigt sich auch, WikiLeaks ist überflüssig, denn die USA haben keinerlei Probleme, öffentlich zuzugeben, dass sie andere Staaten unter Druck setzen, dass sie einen Menschen mit dem Tod bedrohen, und die Veröffentlichung von brisanten Dokumenten als Akt des Terrorismus bezeichnen. Und mit der JMSTV-Diskussion bei uns wird immer ersichtlicher, dass totalitäre Staaten wie China und Iran ehrlicher sind als die westlichen Staaten, die ihre Heuchelei mittlerweile nicht einmal mehr verbergen. In wenigen Jahren haben wir ein total überwachtes Internet, wenn nicht entscheidend dagegengesteuert wird (und neue Techniken geschaffen). Tja, und schlagartig habe ich mich, obwohl ich durchaus gegen Assange und seine Vorgehensweise erhebliche Bedenken habe, für eine Seite entschieden: Für seine. Jawoll, hau noch weitere Dokumente raus, damit die USA auch noch die Hosen runterlassen (nein, Frau Palin, Sie bitte nicht, das ist eklig).

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