The Revenant

Der Film des Jahres. Und der vergangenen Jahre. Voller Wucht und Intensität. Ein 2D-Film, der wie 3D wirkt durch eine Kameraführung, wie wir sie noch nie erlebt haben. So nah und dicht dran, dass man denkt, man wäre dabei. Man spürt sogar den Eiswind. Atemberaubende Landschaftsaufnahmen. Brutal, grausam, authentisch. Meine größte Hochachtung vor den Schauspielern, die über 80% des Filmes im Eiswasser verbringen, und denen alles abverlangt wird. Die Erschöpfung auf den Gesichtern ist echt, nicht gespielt. Meine allergrößte Hochachtung vor diCaprio, aber er steht für mich ja sowieso schon seit Jahrzehnten auf dem Gipfel des Olymp. In seiner vielfältigen Karriere hatte er nur einen einzigen Aussetzer, aber der machte ihn berühmt – Titanic.

Eine Gruppe Fellsammler im Auftrag einer Company, Indianer, die sich gegenseitig bekriegen, Franzosen, die Felle und indianische Frauen rauben, ein Bär und ein Mann. Ein Mann, den der Bär praktisch in Stücke gerissen hat, und der sich weigert zu sterben, weil sein indianischer Sohn vor seinen Augen kaltblütig ermordet wird. Der in der Wildnis im auch für Gesunde schon tödlichen Winter zurückgelassen wird. Und der sich auf den Weg macht, seinen Sohn zu rächen und den Mörder zu stellen. So wird er selbst zum Blizzard mit tödlicher Wirkung.

Der Film ist definitiv nichts für zarte Gemüter. Allein der Angriff des Bären, den man hautnah miterlebt, lässt den Magen verklumpen. Aber auch der Showdown (ich will nicht zu viel verraten, aber in einem Western gibt es immer einen Showdown, deshalb sei hier davon die Rede) ist schier unglaublich. Gerade, weil ich in letzter Zeit sehr viele historische Western lese, kann ich sagen: Das ist authentisch. Der ganze Ablauf kann wirklich so stattgefunden haben; und es wurden wohl auch Motive wahrer Begebenheiten verwendet.

Ein Meilenstein, der beste Film seit Jahren, den kann keiner mehr in diesem Jahr toppen, da bin ich sogar bereit, eine Wette einzugehen. Einen Oscar haben außerdem neben diCaprio und Tom Hardy nahezu alle Darsteller des Films verdient, allein schon für die Strapazen, die sie dafür auf sich nehmen mussten. Ich schaue ihn mir bestimmt kein zweites Mal an, dazu ist er zu aufwühlend und zu verstörend, und er wird noch lange in mir nachhallen.

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