Ja, heute ist es mal wieder soweit – der Landtag (und Bezirkstag) in Bayern wird gewählt. Eigentlich eine Farce bei uns, denn es wird sowieso immer nur eine Partei gewählt – das hat nun mal Tradition, das sind wir gewohnt, und so machen wir das, egal, was vorherige Hochrechnungen ergeben.
Aber wäre nicht vielleicht doch mal ein Denkzettel angesagt? Gewiss doch. Mal abgesehen davon, dass diese Partei sowieso noch nie meine Stimme erhalten hat: In Gedenken an Bruno heute erst recht nicht. Erinnert sich noch jemand an Bruno, den Bären? Nein? Ich schon. Auf die mieseste fieseste billigste Weise wurde dieser arme, freundliche Bär zum Politikum erklärt und wie ein tollwütiger Godzilla ohne Chance über den Haufen geballert. Und darauf ist die Partei auch noch stolz, weil sie das bayerische Volk vor einem gefährlichen Untier gerettet hat. In Gedenken an Bruno den Bären habe ich heute meine Kreuzchen mit einem besonderen Genuss gesetzt, auch wenn es in der Masse betrachtet für umsonst gewesen sein mag. Ich habe mein Zeichen gesetzt, lieber Bruno, und ich weiß, ich hab es nicht allein getan.
Nachtrag: Und ich hab es nicht allein getan! Bruno, schlaf selig in deinem Bärenhimmel, endlich einmal hat es einen gründlichen Denkzettel gegeben, was selbst ich für undenkbar gehalten habe. Und das in Bayern! Aus ist’s mit den fetten Pfründen, deren man sich immer so sicher glaubte! Darauf werd ich jetzt eine Flasche Sprudelwasser köpfen, da ich noch arbeiten muss, doch das wird mich nicht minder berauschen wie Sekt.
Nächster Nachtrag: Herr Beckstein will im Amt bleiben? Haaaallloooooo Herr Beckstein – kapieren Sie, was das Wahlergebnis bedeutet? Na, denken Sie mal nach! Ach was, ich helfe Ihnen, denn denken … und so. Also: Das könnte bedeuten, dass die bayerische Wählerschaft Sie nicht haben will! Sie abgewählt hat! Direkter geht es bei dem Wahlsystem leider nicht, aber so sieht es aus, tjaahaa, da hilft kein Deuteln und kein Schluchzen, das werden Ihnen Ihre Parteifreunde morgen am Schwarzen Montag deutlich sagen! Und Sie, Herr Huber, für Sie gilt das auch! Schönen Ruhestand noch.
P.S.: Und schieben Sie das Debakel nicht auf Edmund Stoiber. Der wurde wiedergewählt. Sie nicht.