Eviva Espana!

Gut gemacht, Jungs – nach 44 Jahren ein Olé, sie haben es wirklich verdient.

Und ein zweiter Platz ist doch auch nicht schlecht.

Takeo & Co.

Heute abend erzähle ich mal was Privates. Denn ich bin völlig verschwitzt und habe außerdem ein Heubad hinter mir. 130 Ballen gestern, 130 Ballen heute, und nochmal 65 Ballen morgen. Und alle 3x transportiert, in den Hänger, aus dem Hänger, auf die Tenne. Nächstes Jahr werde ich das Motto des RanchCons ändern, habe ich mich entschlossen. Doch die Schufterei lohnt sich: Bestes Bioheu, knochentrocken. Die Pferde finden es toll, und ich nach allerhand Nieserei auch.

Aber eigentlich wollte ich von Takeo erzählen. Dazu muss ich ein wenig ausholen: Ich habe gerade einen Maddrax-Hardcover (20) für Zaubermond geschrieben, der „Takeos Traum“ heißt. Hauptperson ist Miki Takeo, ein Mensch, der sich freiwillig in einen Androiden verwandeln ließ. Die Definition von Android im Maddrax-Universum bedeutet, dass er zu 100% anorganisch ist, also auch kein menschliches Gehirn mehr besitzt, sondern einen Massenspeicher, auf den die Erinnerungen übertragen wurden. Das wirft die Frage auf: Wann ist ein Mensch ein Mensch? Ist Takeo nun noch ein Mensch oder nicht? Für viele ist er eher ein Monster, nicht nur seines roboterhaften Aussehens wegen, sondern auch wegen seines Handelns. Er ist emotionskalt, aber machtbessessen. Und er betrachtet andere mit den Augen eines gnadenlosen Fleischfressers.

Und damit sind wir auch schon bei dem „echten“ Takeo. Vor ein paar Wochen hat mir mein bester Ehemann von einer Reptilienbörse eine Mantis mitgebracht. Winzigklein, gerade so lang wie mein kleiner Fingernagel, und sehr hübsch. Letzten Sonntag habe ich meine Gottesanbeterin mal wieder besucht, in ihrer hübschen Behausung unten im Keller (wo noch haufenweise Fische, Amphibien und Wirbellose leben), und da sitzt in diesem Terrarium ein Wesen, das starrt mich an aus finsteren Facettenaugen. Es sieht mich an. Und ich schwöre, es überlegt, was es als Erstes von mir verzehren wird. Dieses Wesen ist mittlerweile handspannenlang, es ist ein Monster, und es hat Flügel. Bedeutet: Es ist ein Mann. Jawoll, meine Herren: Auch Männer können Monster sein. Der Name Takeo stand sofort Pate für dieses faszinierende Wesen. Allerdings trau ich mich jetzt nicht mehr allein in den Keller … wer weiß, wie groß Takeo morgen ist …

Sternensaga 4 Premiere + Erinnerung an Ernst Vlcek

Am Samstag, 21.6. um 16 Uhr wird im Rahmen des ColoniaCons im Jugendpark Köln-Deutz die Erstveröffentlichung des Abschlusses der Sternensaga von Ernst Vlcek vorgestellt. Gleichzeitig findet eine Erinnerung an den unerwartet im April verstorbenen Autor und eine Würdigung seines Werkes statt.

An die Abonnenten und Vorbesteller wurde der Band bereits ausgeliefert.

Aktionsbündnis Fairlag

Heutzutage ist es keine Sache mehr, ein selbst verfasstes Werk zu veröffentlichen. Wenn kein „normaler“ Buchverlag das Manuskript annimmt, kann man per Book-on-Demand publizieren – und das zu einem weitaus geringeren Preis als bei Zuschussverlagen. Diese Art Verlage gibt es schon lange, doch in letzter Zeit springen immer mehr auf das Trittbrett der umkehrbaren Wirtschaftlichkeit. Klar: Wenn der Autor sämtliche Kosten und noch ein „kleines“ Draufgeld (schließlich muss ein Verlag wie jedes wirtschaftliche Unternehmen Gewinn machen) übernimmt, dazu einen Teil der Auflage wieder abkauft und selbst vertreibt, kann ein Verlag schnell gut dastehen und sich protzige Stände auf den Buchmessen leisten. Er geht ja keinerlei Risiko ein, denn er hat für jedes Buch nur einen Kunden, der zugleich Lieferant ist. Was kann da schiefgehen? Zudem wählt man als geschickter Unternehmer Verlagsnamen mit Verwechslungsgefahr oder berühmter historischer Persönlichkeiten, die einen Vertrauensvorschuss haben. Die Unwissenheit und Unerfahrenheit hoffnungsvoller Newcomer wird auf diese Weise schamlos ausgenützt. Ich könnte aus den vergangenen 20 Jahren, seitdem ich diese unseriöse Abzocke beobachte, eine Menge Anekdoten bringen, was Jungautoren alles durchmachen mussten, und wie viel Geld sie für ihren Traum abgedrückt haben. Aufgrund der Tatsache, dass sie falsche Versprechungen im guten Glauben für bare Münze genommen haben.

Jemand, der eine Arbeit geleistet hat, soll auch dafür entlohnt werden, und nicht bezahlen. Basta. Alle Zuschussverlage scheffeln auf bequeme – in wirtschaftlicher Hinsicht bewundernswert und beneidenswert einfache – Weise Kohle, indem sie das Vertrauen anderer missbrauchen.

Umso löblicher und erfreulicher ist es, dass es jetzt ein Aktionsbündnis für faire Verlage gibt. „22 Autorenverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich am Welttag des Buches, am 23. April 2008, zu einer gemeinsamen Initiative für mehr Fairness im Verlagsbetrieb zusammengeschlossen und das „Aktionsbündnis für faire Verlage (Fairlag)“ ins Leben gerufen. Gemeinsam machen sie damit unmissverständlich auf Missstände im Verlagswesen aufmerksam, die einseitig zu Lasten junger Autoren gehen. “ Endlich!, kann ich dazu nur sagen. Und: Weiter so!