Die Causa Mockridge & Co – auf den Punkt gebracht

Diskriminierung, Rassismus, Populismus, Täter-Opfer-Umkehr, rechtes Vokabular, und vor allem keine Entschuldigung. Und diesen Leuten wird auch noch applaudiert. Während die Diskriminierten weiter ausgegrenzt werden. Nein, man darf keine Witze über andere machen, die nicht so sind wie man selbst, und zwar genau diejenigen, die ohnehin von der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Nein, Humor darf eben nicht alles. Diejenigen, die ohnehin nicht integriert sind, tritt man nicht respektlos mit Füßen und macht sich auf diskriminierende Weise über sie lustig. „Sich diskriminierend über jemand lustig machen“ ist weder Humor noch Satire. Das ist Herablassung. Und, sagte ich es schon? Diskriminierend. Hier das Video von Aljosha dazu:

Luke Mockridge, Nizar & Shayan: Warum ihre Statements so gefährlich sind

Leb wohl, O’Malley

Im Mai 2017 bist du mir vors Auto gepurzelt, frisch angefahren. Verwirrt hast du dich aufgerichtet und gar nicht begriffen, wie dir geschehen war.
Ich habe dich aufgesammelt und überall herumgefragt, aber entweder hatte man keine Katze oder nicht geöffnet. Du warst ein geborener »wilder« Hofkater.
Ich fuhr mit dir zum Tierdoc, wo du sofort alle Herzen im Sturm erobert hast, durch dein unfassbar liebenswürdiges und geduldiges und anhängliches Wesen. Dein Magen war leer, also hast du gemampft wie ein Irrer. Dein rechtes Beinchen war gebrochen, also Operation und Gips, und dann im Käfig nach Hause verfrachtet. Außer dem ein wenig lädierten Schnäuzchen hattest du weiter keine Schäden davongetragen. Aber auch vorher schon einiges mitgemacht, dein Schwanz war zweifach gebrochen und die Spitze ab, alte Wunden. Dennoch konntest du immer noch signalisieren: »Hallo, wir sind Freunde.«
Du hast dich schnell eingewöhnt und wurdest sehr umgänglich mit den anderen Tieren im Haus, aber bis zum Schluss hast du Menschen über alles geliebt. Schmusen war dir wichtiger als fressen. Und das am liebsten 23 Stunden am Tag.
Du warst aber auch ein sehr fleißiger Mauser und hast dich zum großen, mächtigen Kater entwickelt mit 6,5 Kilo auf der Waage. Pechschwarz mit einem weißen Brustlatz. Überall in der Nachbarschaft bist du wie der Monaco Franze herumgestelzt, hast mit allen Menschen geflirtet. Und leider oft, zu oft, gekämpft. Häufig mussten wir mit dir deswegen zum Doc. Du warst ein Krieger, aufgeben stand nicht auf dem Plan. Erstaunlich, so sanftmütig du gegenüber Menschen warst – selbst beim Doc hast du geduldig alles mit dir machen lassen, auch wenn es wehgetan hat – so gnadenlos warst du mit Konkurrenten. Wahrscheinlich dein Hof-Erbe, wo du von Anbeginn um alles kämpfen musstest.
Dein schlechter Start schlug irgendwann durch, vor über einem Jahr hast du bis auf die unteren Fangzähne alle Zähne eingebüßt. Hat nichts geändert. Mausen und raufen, bis sich nichts mehr rührt.
Im Dezember kam die Diagnose deiner akuten Nierenerkrankung mit schnell steigendem Nierenversagen.
Spezialfutter und Spezialmedikas sorgten dafür, dass du zwar abgenommen hast, aber weiterhin munter herumgefegt bist, obwohl du gar nicht mehr siegen konntest. Vor zwei Wochen kam wieder eine schwere Infektion durch Bissverletzung dazu, bei der du von Kinn bis Kehle das gesamte Fell eingebüßt hast.
Am Mittwoch hast du nach zwei Tagen Enthaltsamkeit und ruhen auf dem Balkon noch einmal – normales – Katzenfutter geschlemmt, hast uns zärtlich beschmust und bist dann fröhlich maunzend davongestelzt. Für immer.
Du hast dich auf die Reise gemacht, bist gegangen, wie du gekommen bist. Mögest du einen würdevollen Platz gefunden haben.
Wir vermissen dich.

Ausklang 2023


Dieses Jahr kann weg, und zwar gründlich. Die ersten vier Monate habe ich nur unter Schmerzen verbracht und falsche Antibiotika bekommen, die so schwere Nebenwirkungen verursachten, dass ich teilweise nicht mehr aus dem Bett konnte. Das erste halbe Jahr habe ich mich über die Grenze hinaus überarbeitet, und es gab beruflich einige Dinge, die mich sehr beschäftigt und belastet haben – und es noch tun. Hinzu kamen Verluste durch Todesfälle von Freunden und Kollegen, das ganze Jahr über. Die zweite Jahreshälfte ließ ich ruhiger angehen, sodass ich mich etwas erholt habe, doch jetzt kurz vor Weihnachten kommt noch die Hiobsbotschaft, dass der freundlichste und anschmiegsamste Kater O’Malley, unser Straßenfund von 2017, nachdem er angefahren worden war, nierenkrank ist, was bei Katzen unweigerlich den nahenden Tod bedeutet. Es gibt zwar Therapien, das hinauszuzögern, und solange es ihm dabei gutgeht, machen wir das auch. Aber es ändert nichts, dass er höchstens noch Monate hat.
Ich habe lange überlegt, ob ich so ein trauriges Posting als Jahresresümee machen soll, vor allem angesichts dessen, dass die Welt da draußen an allen Ecken und Enden brennt, und alles ist rein durch Menschen verursacht. Sei es der Klimawandel, die überproportional steigende Vernichtung der Natur, von Fauna und Flora, seien es die vielen Kriege oder auch nur der wachsende gegenseitige Hass. Das betrifft nicht nur Migranten, Andersfarbige, Andersgeschlechtliche, das betrifft auch den wachsenden Faschismus und die Netztrolle, die umgehend jeden Menschen mit Hatings überziehen, der unbewiesen dies oder das getan haben soll.
Das alles bedrückt und belastet mich so sehr, dass ich keinen Optimismus mehr habe und auch keinen mehr verbreiten kann. Ich versuche, in meinem kleinen überschaubaren Umfeld, Freude zu erhalten, Lächeln zu verteilen, Scherze zu machen, um andere zum Lachen zu bringen. Aber selbst in meinem kleinen Umfeld hat es negative Entwicklungen gegeben, die mich zweifeln lassen.
Das Wetter tut das seinige dazu, hauptsächlich haben wir seit November Düsternis, Stürme und Regen, sodass ich die meiste Zeit zu Hause bin, in meinem kleinen Refugium, und versuche, die Welt draußen zu lassen.
Ich habe nichts Gutes von 2023 zu berichten, nichts, das Hoffnung auf 2024 machen lässt, und auch für das kommende Jahr gibt es schon einige Ausblicke, die nichts Gutes erahnen lassen.

Eine Hoffnung habe ich allerdings noch: Dass es euch da draußen besser geht. Und ich wünsche euch, dass 2024 mindestens besser wird, euch aufatmen oder durchatmen lässt, dass ihr gute Aussichten habt und es weitergeht. Und dazu Gesundheit, so wenig Corona wie möglich und noch weniger Longcovid.
Lasst euch nicht unterkriegen.
Ich tu das auch nicht, auch wenn es gerade so klingt. Es geht halt nicht so weiter, wie ich es erhofft hatte, aber nun. Man ist ja flexibel, dann macht man eben etwas anderes.

Frohe Festtage und alles Gute für 2024.

Das Halloween-Kind


10 Jahre, mein kleiner großer Schatz, der du so ein großes Päckchen tragen musst – angeborener Wasserkopf, angeborene Zyste, daraus resultierend Epilepsie. Und doch hast du dich von Anfang an durchgekämpft. Mit minimaler Dosierung lebst du beschwerdefrei und fröhlich, du bist trotz des doppelten Handicaps intelligent, pflegeleicht, und durch die falschen Verdrahtungen/Macken einzigartig. Anabell war die erstgeborene Ottersriederin, du bist der letztgeborene WillowBee, so hatte sich der Kreis geschlossen. Euch alle hat die enorme Lebenskraft und Lebensfreude ausgezeichnet. Wir freuen uns über jeden Tag, an dem du bei uns bist, denn wir wissen nicht, wie lange dein Kerzlein brennen wird. Nun ja, weiß man nie, aber bei dir ist das ja schon was Besonderes. Anabell und Little sind schon lange hinter den Regenbogen gegangen, also hältst du jetzt noch die Fahne hoch. Happy Puggyday, mein Rambo-Zambo!

GarchingCon 12


Juhu! Endlich war es wieder soweit – nach 5 Jahren GarchingCon, und nach noch mehr Jahren wieder dort, wo er hingehört, denn 2018 war ja eigentlich der Exil-Con in Trudering. Das Dutzend ist damit voll, und voll war auch das Bürgerhaus vom 9.-11. Juni 2023. Die Voranmelderzahlen waren hoch, und schon an der Tageskasse am Freitag ging es hoch her.
Die Planungen im Vorfeld gediehen schon seit langem mit regelmäßigen Zoom-Meetings, bei denen alle organisatorischen Punkte abgeklopft und auf den neuesten Stand gebracht wurden.
Und am Freitag ging es dann los, mit vollgepacktem Auto, in dem auch Ella und Rambo, die beiden Möpse, Platz fanden.

Das Fabymobil wird beladen

Für mich und Andi Wolz gab es gesondert was zu tun – es sollte wieder einen Außer&Irdisch Auftritt geben: „Alias-Alien“! Das Storyscript musste fertiggestellt werden, PowerPoint erstellt – und geprobt musste werden!
Und das taten wir. Per Zoom und im Mai, an dem tatsächlich einzigen wettertechnisch schönen Wochenende, ging es heftigst zur Sache!

Zum Einstieg ging es erst mal ans Lernen …
Das Duo wieder vereint nach 5 Jahren im All …
Daniel B. Hofmeister setzt sich gegen Levia Magath zur Wehr …
… und zieht dann doch zurück, als sie ihren Mops einsetzt!
Ein Teil der benötigten Requisiten.

Je näher der Tag rückte, desto nervöser wurden wir – verständlicherweise. Denn es gab anderweitig so viel zu tun, dass gar nicht viel Zeit zum Weiterlernen blieb. Das Script musste auch noch mehrmals umgeschrieben und an die Gegebenheiten angepasst werden. Letztendlich aber haben wir dann doch fleißig gelernt und uns vorbereitet, und am Freitag um 13 Uhr war dann Generalprobe mit dem beteiligten Bühnenpublikum. Und wir haben festgestellt, dass wir gar nichts können. Also haben wir nochmal geprobt und festgestellt, dass wir überhaupt nichts mehr können. Und uns darauf besonnen, was auf unsere Shirts geschrieben stand: „I’m a Standup-Comedian“. Richtig! Die Handlung hatten wir verinnerlicht, und den Text haben wir dann spontan während des abendlichen Auftritts entwickelt – und schon hat’s funktioniert!!! Es hat viel Spaß gemacht, das Publikum hat gelacht, es gab sogar einmal Szenen-Applaus (die höchste Ehrung), und das Bühnen-Publikum hat prächtig mitgemacht: Rita Grünbein, Mark Kammerbauer und Thomas Krieger.

Wer mag das Alias-Alien sein? Foto (c) Jörg Ritter
Wir nehmen einfach einen mit! – Foto (c) Jörg Ritter
Ach, ein Teil reicht auch. – Foto (c) Jörg Ritter

Danach waren wir erleichtert, euphorisiert, und wir hatten uns ein Weißbier verdient. Ich war allerdings so müde und ausgelaugt von den arbeitsintensiven Wochen vorher, dass ich tatsächlich schon um 22 Uhr im Bett lag.

Danach müde, aber glücklich! – Foto (c) BiFi (Birgit Fischer)
Zurück zum Stand, Austausch mit Orgachef Stefan Friedrich – Foto (c) Jörg Ritter

Am Samstag ging es dann morgens mit dem gewohnten Programm los, von dem ich alles verpasst habe bis auf mein eigenes Panel mit den neuen Titeln von Fabylon, die Signierstunde, und abends Marc A. Herrens Zaubershow … und dann natürlich die Ehrung von Hubert Haensel mit dem Ernst-Ellert-Preis, der nach den vergebenen ausgebrannten Zellaktivatoren ins Leben gerufen wurde. Hubert war sehr gerührt, aber schließlich hat er sich ja auch sehr verdient um die PR-Serie gemacht, so wie der erste Preisträger des EEP, Arndt Ellmer. Danach blieben mir grad ein paar Minuten, um mich erneut umzuziehen für „Perry Genial“, die lustige Abendshow zusammen mit Leo Lukas, Marc A. Herren und Robert Corvus sowie Rüdiger Schäfer als Showmaster.

Perry genial! – Foto (c) Andi Wolz

Weil ich am Samstag praktisch ab 16 Uhr durchgehend bis 22 Uhr oder länger auf der Bühne gestanden hätte, habe ich genau um 16 Uhr das große Panel zur Erstauflage geschwänzt, jawohl, und zwar ohne schlechtes Gewissen. Da sitzt ein Dutzend auf der Bühne, denk ich, da brauchen die mich nicht. Da alle im großen Saal Dyoversum waren, habe ich draußen die Ruhe genossen, etwas getrunken und gegessen und mir in aller Ruhe die phänomenale Modellbauausstellung angeschaut, die großartige Lichteffekte hat … ich war schwerst beeindruckt.

Am Samstag – Foto (c) BiFi (Birgit Fischer)
Viel Spaß und viele Verkäufe – Foto (c) Andi Wolz
Michael Thiesen sagt mir, dass ihm mein aktuelles Manuskript gefällt – Foto (c) Jörg Ritter
Selfie mit Mark Kammerbauer (Alias-Alien) und Michael Marcus Thurner – Foto (c) Mark Kammerbauer

Wie immer ging die Zeit viel zu schnell vorbei und es gab viel zu wenig Zeit für Gespräche mit all den Freunden, Kollegen und Besuchern, wie es halt immer so ist. Die Stimmung war großartig, das Wetter ebenso, und alle freuten sich, nach 5 Jahren endlich wieder dabei zu sein. Es war wie nach Hause kommen und hat einfach gut getan!

Am Sonntag Nachmittag dann der Abbau … – Foto (c) Jörg Ritter
… und wunderschöne Blumen gab es auch, von Familie Fries. Toll, dass ihr da wart!!

 

Welttag des Buches & Tag des Bieres


Das ist einen Eintrag wert, finde ich. Welttag des Buches, nun, der sollte immer und überall gefeiert werden, denn Lesen bereichert unser Leben, es macht uns glücklich, es entführt uns in fremde Welten, raus aus dem Alltag, es gibt neue Impulse, neue Gedanken, neue Perspektiven und neue Bewertungen, neue Einstellungen … alles, was das Leben eben so ausmacht.
Ich feiere den Tag natürlich doppelt, da ich ja mein ganzes Leben lang mit Literatur zu tun habe. Schon sehr früh als Leseratte, und dann schreibend. Und verlegend. Und lehrend …
Und dann Tag des Bieres, zur Feier des Reinheitsgebots, als geborene Münchnerin ist auch das ein Feiergrund für mich. Das Weißbier (in dem Glas befindet sich natürlich angesichts des Ehrentags Erdinger) gehört zum Münchner wie die Nase ins Gesicht, die man in den Schaum tunken kann, wenn sie lang genug ist. Und es gibt ordentlich viele Langnasen unter den original Bayern.
Diese beiden B passen einfach großartig zusammen, ein gemütliches (auch gern alkoholfreies) Weißbier und ein wenig Sonne und ein schönes Buch.
Dann ist die Welt in Ordnung, la vita è bella.
Würden das die Putins dieser Welt beherzigen, sähe sie wahrscheinlich anders aus.
In diesem Sinne ein lesendes Prost.

Abschied von Jack


Ein Jahr der Abschiede. Heute wäre Mr. Little 12 geworden – und Jack hat sich hinter die Regenbogenbrücke begeben, um für immer schmerzfrei, ohne Angst und Hunger auf den ewig grünen Weiden dahinzugaloppieren.
Jack kam am 15.11.2009 zu uns, ein schüchterner Quarter, der nicht so recht wusste, was jetzt mit ihm geschehen würde. Man merkte ihm an, dass er bereits durch viele Hände gegangen war. Dass er einst ein Turnierpferd gewesen war, stellte sich mit der Zeit heraus. Denn er litt an schwerer Hufrolle, und 2012 wussten wir nicht, ob er noch eine Chance hatte. Aber Jack war ein Kämpfer und wollte leben. Inzwischen war er glücklich bei uns und mit seinem Kumpel Touch, der ihn fest in sein Herz geschlossen hatte.
Jack hat als Turnierpferd sehr viel schlimmes durchgemacht. Er hat sein Futter reingeschlungen und war manchmal dabei so im Stress mit Touch in der Nachbarbox, dass ich ihm dann einen Futtersack umhängte. Da man ihn nicht am Schweif anfassen durfte und er in der Box stieg, wenn es nach Zimt roch (das Kolikmittel Colosan riecht danach, und mein Mann hatte ein After Shave mit zartem Zimtduft), wurde schnell ersichtlich, dass er sehr häufig unter Stresskoliken gelitten hatte. Verdauungskoliken hatte er bei uns trotz des Hineinschlingens nämlich nie. Er drehte durch, wenn man ihm Wurmmittel verabreichen wollte, und legte die Ohren an, wenn man ihm in der Box die Decke auflegen wollte. Als er zum ersten Mal den Hufschmied sah, sprang er vor Schrecken mit allen vier Hufen in die Luft. Als unsere Mitreiterin Nicole ihn für den Leonhardiritt schmückte, zitterte und schwitzte er vor Angst den ganzen Weg, bis wir die Kapelle erreichten und er begriff: Es geht nicht aufs Turnier.
Wir haben ihm alle Zeit der Welt gegeben, viele seiner Ängste sind nach und nach vergangen und er fing an, Vertrauen zu uns zu fassen. Vor allem, nachdem er ab 2012 keinen Sattel mehr aufgelegt bekam. Lediglich am Maul, das änderte sich nie. Wurmkur war jedes Mal ein Albtraum für ihn wie auch für mich. Das normalerweise unglaublich sanftmütige, lammfromme und freundliche Pferd drehte dann völlig durch, stieg, schlug mit dem Kopf und versuchte sogar zu beißen.
Beim Schmied war er unendlich brav, trotz seiner Schmerzen beim Beschlag, er lehnte sich dann an mich und ich hielt ihn. Mit der Zeit kam Arthrose dazu, mal konnte er nicht strecken, mal nicht beugen.
Doch in seinem Grundcharakter war Jack sehr fröhlich, spielte und stritt sich mit seinem Touch, galoppierte die Koppel rauf und runter und erfreute sich seines Lebens. Mit jedem Jahr jenseits der Turniere mehr.
Doch wie es halt so ist, wenn man alt wird – irgendwann, egal wie lustig der Verstand noch sein mag, sagt der Körper: Es ist genug. Am 1.8. sind Touch und Jack zu Nachbarin Nina umgezogen, da erlebte er noch einmal seinen 635. Frühling, als er sich zuerst in Püppi und dann in Morgane verliebte. Er hatte Spaß in der kleinen Herde. Trotzdem baute er zusehends ab, sein Körper konnte die Nährstoffe nicht mehr erschließen.
Er war eine Seele von Pferd und wird uns nach 13 gemeinsamen Jahren sehr fehlen.
Sein Kumpel Touch hatte bereits vor zwei Wochen angefangen, sich um ihn zu sorgen, ließ ihn keine Sekunde mehr aus den Augen und beschützte ihn. Er wusste, was mit seinem alten Freund geschah, und bekam immer mehr Angst um ihn; so sehr, dass er kaum mehr Zeit zum Fressen fand. Aber heute, ja heute, als ich abends kam, um auf den Doc zu warten, war Touch völlig ruhig. Und Jack auch. Sie haben wohl Abschied voneinander genommen, anders ist das nicht zu erklären. Und dann hat der Himmel auch noch Abschied genommen mit einem Gewitter, oder es war die Einladung, raufzukommen.
Jack ist völlig ruhig und zufrieden, nachdem er seinen letzten Apfel schnabuliert hatte, gegangen.