Ich bin erwachsen.

Soso, der Staat will mich also jetzt dazu erziehen, dass ich keine Energie mehr verbrauchen darf. Wieso, ist mir zwar nicht ganz klar. Klar ist mir aber die Konsequenz: Ich darf meine 80jährige kranke Mutter in München nicht mehr besuchen, weil ich dazu 100 km – einfach – mit dem Auto fahren müsste. Nach München darf ich sowieso nicht mehr rein, weil ich mir kein neues Auto leisten kann.
Diese Erziehungsmaßnahme lässt nur eine Konsequenz zu, um Sinn zu haben und Erfolg zu bringen: Ich muss alles aufgeben, was ich habe, samt Tieren, und mit meinem Mann in ein 1-Zimmer-Apartment direkt neben der Fabrik ziehen, in der ich am Fließband arbeite, 10 Stunden am Tag, bis ich 67 bin. Um mich zu entspannen, gehe ich abends in die firmeneigene Kneipe 20 m daneben, und um meine Arbeitskraft zu erhalten, benutze ich das firmeneigene Gym. Wenn ich krank bin, nehme ich meinen Tropf an den Arbeitsplatz mit, denn 50% kann ich auch mit der anderen Hand noch erbringen, und Beine brauche ich dafür sowieso nicht. Urlaub bekomme ich nur noch 2 Wochen im Jahr, weil alles andere purer, verschwenderischer Luxus ist, den andere Länder auch nicht haben, die ich selbstverständlich daheim verbringe, wo ich die Wände neu streiche und mal ordentlich Hausputz mache und vor allem dem Treppenabsatz unten schön sauber kehre.
An irgendeinem Weihnachten so um meinen 65. Geburtstag, wenn mein Dauer-Plastikweihnachtsbaum allzu schäbig geworden ist und der Tamagotchi heiser röchelnd verreckt, werde ich die Fabrik stürmen, die halbe Belegschaft erschießen, mich dann in meinem Apartment verschanzen, meinen Mann meucheln und anschließend mich selbst, und werde so auf dem Höhepunkt meiner Erziehungsakzeptanz den allerbesten Beitrag zur Sozialleistung, Umwelt und Energiesparsamkeit bringen, indem ich 1. gar keine Energie mehr verbrauche, und 2. mein Körper der Wiederverwertung durch Einbuddeln in lehmige Erde zugeführt wird. Gleichzeitig erspare ich dem Staat Rentenzahlungen für nicht weniger als 48 Personen, die mindestens 30 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben, keine Kinder mehr bekommen können, weil sie zu alt, also auch in dieser Hinsicht nutzlos geworden sind, die dadurch zudem ebenfalls keine Energie mehr verbrauchen und der Wiederverwertung zugeführt werden. Der örtliche Normrealdi-Discounter bietet ein Sonderangebot für gut abgehangene Schnitzel und fährt im Monat Januar einen Rekordgewinn ein, und der Verkauf einiger Organe rettet die städtische Klinik aus höchster finanzieller Not und sichert Arbeitsplätze. Die Örtliche Krankenkasse hat plötzlich ein gewaltiges Plus in der Kasse und kauft 49% Anteile an der Fabrik und das Mietshaus, in dem ich gewohnt habe. Durch die Mehreinnahmen der erhöhten Mietbeiträge werden für 2 Jahre keine weiteren Stellen abgebaut.
Posthum wird mir für dies alles das Bundesverdienstkreuz verliehen, und ich werde in einer öffentlichen Würdigung als leuchtendes Beispiel für ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft vorgeführt, das zu jedem Opfer bereit gewesen sei, um dem Staat zu dienen. Harald Schmidts Klon erklärt mich zur neuen Witz-Ikone wegen meines Amoklaufs, von Fabrikkameras aufgezeichnet, der einem Kabarettstückchen gleicht – vor allem mit Ton -, und für mindestens 100 Sendungen Kalauer-Stoff bietet, was die Sendung vor der Absetzung bewahrt und eine Millionenquote ermöglicht, womit die meisten Bundesbürger gut aufgeräumt daheim vor der Glotze hocken und nicht irgendeinen Unsinn draußen anstellen. Nach meinem Tode rette ich dadurch nicht nur einigen hundert potenziellen Straßenopfern das Leben, sondern nochmals ca. 60 Arbeitsplätze, plus der 24 in der Fabrik, die von den 48 neu besetzt werden. Dafür erhalte ich posthum im Jahr darauf den Bambi für die beste Medienpräsenz und meine Dienste an der Menschheit.
Hallo? Gehts noch, Leute? Die hochverschuldete Regierung verschleudert Abermillionen Euro für ein Erziehungsprogramm, das ich mir verbitte als mündiger, in einer, zumindest auf dem Papier bestehenden, Demokratie lebender Bürger. Ich verbitte es mir auch, dass Konzerne wie EON ungestraft Schweröl in die Luft blasen dürfen, was sich als hochgiftige Schlacke deutlich sichtbar abregnet; dass Hundertfach-Millionen- und Milliardenländer wie USA und China fröhlich in die Luft blasen, was ihnen gefällt, und sich einen – genau! – Dreck um eine einzelne Deutsche scheren, der Artikel 1 des Grundgesetzes entzogen worden ist, um die Umwelt zu retten. Ich verbitte es mir, ständig dafür beschimpft werden zu müssen, dass ich als Deutsche geboren bin und in diesem Land lebe. Ich verbitte es mir, die Verantwortung für rücksichtslose Unternehmer und Politiker übernehmen zu müssen, die sich – genau! – einen Dreck um die Gemeinschaft kümmern und nur auf ihr gefülltes Konto bedacht sind. Ich verbitte es mir, ständig als faul und zu anspruchsvoll bezeichnet zu werden.
Das Einzige, was man mir anlasten kann ist mein Phlegma, dass ich mich nicht aufraffen kann, etwas dagegen zu unternehmen, wie ca. 20 Millionen meiner erwachsenen Landsleute. Ja, den Vorwurf darf man mir machen. Denn es ist nicht so, dass „man nichts machen kann“. Es ist so, dass „man“ nicht will, dass man zu feige oder zu bequem ist und die – genau! – Drecksarbeit lieber anderen überlassen will. Ja, ich bin feige und bequem, und deshalb bin ich mit Schuld an den Zuständen in diesem Land, an der Aufteilung in eine einzige herrschende Schicht und die Schafe, die es hinnehmen, dass sie, anstatt den Lebensstandard verbessern zu dürfen, ihn extrem verschlechtern müssen. Ist es ein Wunder, dass jeder nur noch an sich denkt und zusieht, ein paar fette Happen abzukriegen? Dass keiner mehr Achtung vor dem Leben oder Eigentum anderer hat, und reuelos mordet, sei es das eigene Kind, oder die Oma?
Wir sind eine Industrienation im 3. Jahrtausend und sollten uns um den technologischen und soziologischen Fortschritt kümmern, um für jeden einen gewissen Lebensstandard und Würde zu sichern. Was hier staatlich verlangt wird, ist der lückenlose Sprung vom Fortschritt zum Rückschritt. Anstatt den Bürgern den Wohlstand zu sichern, wird er ihnen unter den Füßen weggezogen, denn, das hat uns schon ein Herr Dr. Kohl zu Beginn der 90er aufgedrückt: Wir müssen auch mal bereit sein, den Gürtel enger zu schnallen und zu verzichten (er brauchte in den folgenden Jahren eine besondere Maßanfertigung von Gürteln ab 2 m Länge). Das tun wir seit 17 Jahren mit steigender Tendenz und ohne Aussicht oder Versprechen darauf, dass wir letztendlich eines Tages davon profitieren werden. Denn für uns ist der Profit ja gar nicht gedacht.
Wieso aber muss ich meinen Lebensstandard minimieren? Ist das von irgendeinem evolutionären logischen Sinn? Wieso entscheiden andere darüber, auf welche Weise ich mich des Lebens erfreuen soll? Und wieso muss ich Kinder gebären und werde bestraft, wenn ich es nicht kann/will/tue? Irgendwie, liebe Freunde, erinnert mich das alles sehr stark an etwas, das wir überwunden glaubten. Am schlimmsten sind für mich diese kaum verschleierten Lügen, diese Heuchelei, diese ungenierte Verarschung. Was in diesem Land läuft, ist Abzocke, Willkür, Diskriminierung und Volksverhetzung, vom Staat selbst geleitet. Ich bin froh, dass mein Vater das nicht mehr miterleben muss. Er würde daran zerbrechen, was aus diesem Staat geworden ist und mit den Rechten seiner Bürger. Ich? Ich nicht. Verlasst euch drauf.

Das Ergebnis der Sonnensitzung

So, nun stehen sie also fest, die Gewinner des Storywettbewerbs für den GarchingCon! Ja, ein sehr interessantes und auch verdientes Ergebnis, wie ich finde. Spannend war es für mich natürlich, die Namen hinter den Stories zu erfahren.
So, ich habe meine Schuldigkeit mit meinen Jurykollegen Hanns Kneifel und Stefan Friedrich getan, nun dürfen die künftigen Preisträger zittern, bangen und hoffen. Aber es sind ja nur noch 3 Monate, also kaum der Rede wert. 🙂 Und: Nein, ich werde ganz bestimmt nichts weiter verraten! Hähä.

Der Con – die Con – alles con-fus?

Der Frühling naht, die Reisen zu allen wichtigen Cons müssen geplant werden – aber wie sagt man das einem „Nicht-Eingeweihten“? Ganz einfach:

Der Con: In Deutschland waren die Science Fiction-Treffs von je her ein- oder zweitägige Kongresse, (was man früher mal mit C schrieb) weil im Vordergrund Referate, Vorträge und Symposien standen, die sich vorwiegend (literatur-)wissenschaftlich mit dem Genre SF in der Literatur mit allen ihren politischen Auswirkungen beschäftigten, sowie Spekulationen zu Raumfahrt und Technik, und insofern heißt es auch heute noch selbstverständlich der Con, auch wenn sich die Grenzen zwischen beiden Varianten inzwischen vermischt haben.

Die Con: International, beispielsweise in den USA, treffen sich die Fans hauptsächlich zu mehrtägigen Conventions, wo es neben Symposien etc. noch jede Menge Parties, Shows/Vorführungen, Verkaufsgalerien, Kino, usw. gibt. Diese Zusammenkunft Gleichgesinnter, die hier im Vordergrund steht, heißt natürlich die Con.

Alles klar? Ach, ist ja auch egal – Hauptsache, man ist dabei und hat Spaß!

Zum Beispiel hier: Garching Juni 2007
Natürlich werden wir da sein, Garching liegt schließlich vor der Haustür und hat Tradition. Wir werden SunQuest-Premiere haben, den zweiten Band von Ernst Vlceks Sternensaga vorstellen, und natürlich auch alle anderen Bücher präsentieren. Lesung und Podium gehören ebenso dazu wie Autogrammstunde.

Sally ist traurig.

Sally, unser Irish Wolfhound, ist zweieinhalb Jahre alt und ein überaus lustiges Wesen, das gerne und viel lacht, ständig Unsinn im Kopf hat, das Haus umkrempelt und alles frisst, was erreichbar ist. (Und das ist bei einer Schulterhöhe von 85 cm und einer Körperlänge von annähernd 1,80 ohne Schwanz eine Menge) Sie ist laut und chaotisch und unternehmungslustig. Ihr Konvertermagen gereicht einem Haluter zur Ehre.
Aber nun ist es so, dass Sally seit gestern früh höchstens die Hälfte ihrer normalen Doppel-Portion vertilgt und ansonsten sehr still ist und sehr traurig schaut. Ich habe sie abgetastet, aber ohne Befund. Das höchste Alarmzeichen für uns ist aber, dass sie eine versehentlich auf dem Küchentisch vergessene Lyonerwurst nicht innerhalb von 10 Sekunden entdeckt, geklaut und vertilgt hat. Nicht einmal innerhalb von zwei Stunden. Nein, ich habe die Wurst unversehrt im Kühlschrank verstaut. Obwohl ich mich mit hündisch ganz gut auskenne, bin ich nicht in der Lage zu verstehen, was Sally fehlt. Es irritiert mich, dass sie sich auf einmal wie ein normaler Hund benimmt (keiner unserer Hunde, geschweige denn irgendein anderes unserer Tiere benimmt sich normal), aber mich gleichzeitig todtraurig anblickt und leise wedelt. Sie bewegt sich normal, sie frisst und geht Gassi, aber sie spielt nicht, sie klaut nicht, es ist heute noch nichts kaputt gegangen. Morgen spreche ich mit dem Tierarzt. Und dem Tierpsychologen. Die Reihenfolge überlege ich mir morgen.
Jedenfalls habe ich versucht sie aufzumuntern und ihr erzählt, dass ich sie verewigt habe, in einer Gucky-Kurzgeschichte für Werner Höbarts Light-Edition (Infos hier: http.//www.light-edition.net). Na ja, nicht grade Sally selbst, aber ihren Namen habe ich verewigt, denn in Wirklichkeit heißt sie Lasara from the colored hounds, aber nicht mal das mag sie aufheitern, denn manchmal hat sie schon das Gefühl, dass Anabell bevorzugt wird, obwohl ich den chinesischen Kampfmops noch nicht in einer Story verewigt habe. (Wehret den Anfängen! Vor allem habe ich Schiss, Geister zu rufen, die … Kennen Sie zufällig diese asiatischen Löwen, die wie Dämonen aussehen, die vor Tempelruinen als Hüter hocken und einem gruslige Schauer den Rücken hinunterjagen, weil man damit rechnet, dass sie jeden Moment zum Leben erwachen, auch wenn von der Statue vielleicht nur noch die Hälfte übrig ist? Schon mal gesehen, dass, egal wie zerstört eine solche Statue sein mag, das Gesicht immer intakt ist? Und die Zähne? Es gibt einem so ein Indiana-Jones-Gefühl, über das man innerlich – hahaha … äh … haha – lacht, sich aber dabei ertappt, ständig über die Schulter zu gucken: Nun, das ist Anabell.)
Aber das ist nicht das einzige Problem heute. Mein Notebook ist ziemlich empört über die Sonderbehandlung, die Sally zuteil wird, denn es nervt mich mit laut kreischendem Ventilatorgeheul, das ich nicht abstellen kann, und verlangsamt dafür extrem seine Leistung. Also werde ich mal lieber eine Hauptdatensicherung machen.
Und dann, Leute, Lärm hin oder her, werde ich mich wieder nach Dies Cygni begeben, denn das Wetter heute ist ätzend, ich habe keine Lust, in traurige Hundeaugen zu blicken, das ist einfach zu deprimierend, und gerade kommt der Kater stolz mit einem Vogel, einem frisch toten, und ich weigere mich, ihn (den Kater) dafür zu loben, geschweige denn, ihn damit ins Haus zu lassen.
Der Whisky ist auch alle, und vor dem Kühlschrank hängt eine Kette mit dreifach gesichertem Schloss und Alarmanlage mit Sirene. Wenigstens die Waage hat den Sturz aus dem ersten Stock auf Schotter nicht überlebt. (Es war selbstverständlich Selbstmord.)
Ein ganz normaler Sonntag.
Nichts.wie.weg.hier.

Ich und die Telekom

Heute ist Aschermittwoch und das „große Derblecken“ in Bayern angesagt, wo sich die Politiker so einiges anhören müssen, aber natürlich nichts ändern werden.
Ich finde, zu diesem Tag passen meine Gedanken zur Telekom, die ich vor wenigen Tagen schriftlich per Einschreiben an deren beauftragte Rechtsanwaltskanzlei geschickt habe, weil ich eine „letzte außergerichtliche Zahlungsaufforderung“ erhielt die mich ein wenig erstaunte, und woraufhin ich folgenden Sachverhalt zusammenstellte, wörtlich zitiert:

1. Im Oktober 2005 wurde mir telefonisch von einem TK-Mitarbeiter ein Tarifwechsel zu meinem bestehenden Online-Vertrag aufgeschwatzt. Leichtsinnigerweise ließ ich mich dazu überreden, ohne etwas Schriftliches in die Hand zu bekommen. Das Ende vom Lied war, dass ich fortan mit zwei DSL-Anschlüssen unter zwei verschiedenen Namen geführt wurde, jedoch nur eine Leitung nutzen konnte (logisch, oder?)
2. Als ich das feststellte, rief ich bei der TK an, die extrem hilfsbereit bemerkte, dass das selbstverständlich sofort in Ordnung gebracht und die Rechnung storniert werden würde. Ein paar Tage später rief mich wieder ein wilder TK-Verkäufer an, um mich fröhlich zu fragen, warum ich meinen Online-Anschluss nie nutzen würde, er hätte nämlich tolle Angebote für mich. Ich erklärte nochmals geduldig den Sachverhalt, und der junge Mann meinte gleichermaßen fröhlich, das sei ein bedauerliches Versehen und er würde das selbstverständlich sofort in Ordnung bringen. Können Sie sich vorstellen, was passiert ist?
3. Richtig. Ich erhielt eine Mahnung. Ich rief bei der Rechnungsstelle an, beim Service, und überhaupt alle Stellen, die man mir nannte. Alle entschuldigten sich vielmals für das Versehen und versprachen, sich augenblicklich darum zu kümmern und die Rechnung/mittlerweile Mahnung zu stornieren. Außerdem bat ich um schriftliche Bestätigung. Können Sie sich vorstellen, was passiert ist?
4. Wiederum richtig! Diesmal rief mich eines Tages eine Dame an, um mir einen Tarif aufzuschwatzen, obwohl ich laut ihren Unterlagen meinen Anschluss gar nicht nutzte. Inzwischen ein wenig ungehalten klärte ich auch sie nochmals auf, und sie versprach, die Sache in Ordnung zu bringen. Und ich bat um schriftliche Bestätigung. Können Sie sich vorstellen, was passiert ist?
5. Falsch. Ich bekam zwar nie meine schriftliche Bestätigung, aber auch nie mehr eine Mahnung oder ähnliches. Alles war eitel Wonne, und ich war fast schon geneigt zu glauben, dass der Service der TK doch besser ist als sein Ruf. Aber dann wäre das ja ein Märchen gewesen, wir befinden uns aber in der harten Realität, die der TK jegliche Servicefähigkeiten abspricht.
6. Kurz vor Silvester 2006 (!) erhielt ich eine Mahnung! Natürlich griff ich zum Telefonhörer, aber selbstverständlich kann ich niemanden erreichen, wie naiv von mir. Eine Telefongesellschaft und telefonisch erreichbar? Lächerlich!
7. Also habe ich die Mahnung zusammen mit der Bitte um Aufklärung zurückgeschickt. Wissen Sie, was passiert ist?
8. Richtig. Als Antwort erhielt ich immerhin schon zwei Monate später Ihr Schreiben.

(Sicherlich To be continued …)

Verweilen in der Sonne

Was gibt’s Neues? Nichts und viel. Die Schreibwerkstatt im Mai ist fast ausgebucht, 1-2 Plätze sind noch verfügbar, das ist schon mal sehr positiv. Bücher, Prospekt und Autogrammkarte sind in Druck, und wie es aussieht, wird alles pünktlich zur Buchmesse fertig. Das SunQuest-Poster als Blickfang ist schon da – ich kann nur sagen: wow! Wir freuen uns auf Leipzig, weil es trotz aller Anstrengung wie ein halber Urlaub sein wird. Dann haben wir einen Tag Pause, und schon am Dienstag darauf geht es zuerst nach Dublin und dann auf die Isle of Man, bis Sonntag; mein Geburtstagsgeschenk an meinen besten Ehemann. Darauf freuen wir uns natürlich schon riesig! Seit unserem Umzug ins Allgäu waren wir ja nicht mehr auf Urlaubsreise, abgesehen von einer Sternennacht und dem KeinCon in Wien, aber das werte ich auch nur als halben Urlaub. Na ja, aber dann werde ich ohnehin vor Sehnsucht platzen, denn 14 Tage keine Hunde, keine Pferde … das wird hart.

Ansonsten habe ich hier jede Menge Baustellen zum Schreiben, und außerdem bin ich gerade dabei, als Jurymitglied die Wettbewerbsbeiträge für Garching zu bewerten. Aber psssst … ich verrate nichts. Ich könnte auch gar nichts verraten, weil mir jeder Beitrag anonym vorliegt, nur so kann ich objektiv beurteilen. Doch, etwas kann ich verraten: Es wird 5 Gewinner geben! :-))

Deshalb werde ich jetzt etwas Unerhörtes tun: Mich mit einem Weißbier und den Stories in den Garten in die Sonne setzen und dort arbeiten. Falls nun jemand die Nase rümpft von wegen „Alkohol bei der Arbeit?“, der sei darauf hingewiesen, dass in Bayern Bier offiziell ein Nahrungsmittel ist, und ein gesundes Weißbier nach Reinheitsgebot, das noch dazu hervorragend für den Teint ist, erst recht. Nur kein Neid, gell? Obwohl ich mir ja sicher bin, dass ihr sowieso alle da draußen mit Pappnasen rumlauft und ordentlich dem Flüssigbrot frönt, obwohl es natürlich keiner zugeben würde. In Wirklichkeit sind wir alle Faschingsmuffel. Klar doch.

Also dann, ich schicke Sonnenstrahlen an alle, die davon nicht beschienen sind, und mache mich jetzt über Kurzgeschichten hoffnungsvoller Wettbewerbsteilnehmer her. Hähähähähä.

Superheinzi in München

Gestern war im Hinterhoftheater (Sudetendeutsche Straße) Premiere des neuen Programms von Freund und Kollege Leo Lukas, mit viel Witz, Humor, bitterböser Schwärze, aber auch versöhnlichen, leisen Tönen. Da geht es um den Frust-Index, den wirklich jeder von uns nachvollziehen kann, der so dumm ist, eine Arbeit zu haben, oder noch dümmer, keine zu haben, es geht aber auch um Toleranz und eine Lösung für den Weltfrieden, anschaulich dargestellt im „Bonobo-Song“. Und dann gibt es da natürlich noch den aufrechten Polizei-Ermittler Wotan Kalaschnik, der immer noch nach den fünf Tibetern sucht, und Heinz Hrabal, der ein wahrhaft Auserwählter ist, weil aus seinen Träumen Wirklichkeit wird und er sich während eines Banküberfalls zu Super-Heinzi wandelt, was ein Start zu einer erstaunlichen, aber keineswegs unglaubwürdigen Karriere ist. Leo erzählt von seiner Familie, z.B. seinem nach Amerika ausgewanderten Cousin Lucky Lukas. Ein fetziger Sound, temporeich, und wie immer muss man sein Lachen öfter unterdrücken, um genau den Worten folgen zu können und nichts zu verpassen von versteckten Spielereien, die leichthin nebenbei fallen, während gleich darauf die nächste scharfe Pointe folgt.

Und das ganz Besondere gibt es natürlich am Schluss, das nun wirklich keiner versäumen darf – natürlich muss man es sich als aufmerksamer Zuschauer verdienen, weswegen während der Vorstellung „Mitarbeiterpunkte“ vergeben werden, und der Fleißigste darf sich glücklich schätzen. Vor Schreiben dieses Eintrags musste ich mich unter dem Druck von Repressalien notariell verpflichten, keine Einzelheiten darüber verlautbaren zu lassen, deshalb sage ich an dieser Stelle nur: Das Pferd. Und: Unglaublich. Suchterzeugend. – Mehr verrate ich nicht, ich schwöre es!

Wer Kabarett mag, und vor allem ein sehr für sich stehendes, originelles Kabarett mag, spritzig und geistreich, dabei niemals den Reim außer Acht lassend, sollte sich unbedingt in den nächsten 14 Tagen einen kurzweiligen Abend dafür reservieren.

 

Aufgepasst!

Es ist einfach unglaublich, wie dreist die Betrüger inzwischen werden. Nachdem das mit den Banken nicht mehr funktioniert, probieren sie es jetzt auf diese Weise:

Soeben erreichte mich (an eine alte Adresse, die ich nicht mehr benutze) eine Mail mit dem Absender:

Von: BKA Abteilung 92755 <482825-abteilung@bka.de>
Betreff: Ermittlungsverfahren Nr. 595691

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Herunterladen von Filmen, Software und MP3s ist illegal und wird mit bis zu 5 Jahren Freiheitsentzug bestraft.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass Ihr Rechner unter der IP 217.71.103.40 erfasst wurde. Ihre Daten wurden uns von Ihrem Provider zur Verfügung gestellt und eine Strafanzeige wurde erlassen.
In dem angeführten Anhang finden Sie die Strafanzeige mit dem Aktenzeichen Nr.:# 130067
Drucken Sie diese bitte aus und faxen Sie diese mit einer Stellungname an uns zu. Eine Kopie der Strafanzeige wird Ihnen in den nächsten Tagen schriftlich zugestellt.

Hochachtungsvoll
i.A. Jürgen Stock

Bundeskriminalamt BKA
Referat LS 2
65173 Wiesbaden
Tel.: +49 (0)611-55-12331
Fax.: +49 (0)611-55-0

Anlage: Akte48371.zip

Mal abgesehen von den inhaltlichen, rechtlichen und Schreibfehlern, und dass das BKA sowas eh nur per Blauem Brief schickt (wenn nicht sowieso gleich die Polizei kommt), dass sich das Aktenzeichen des Anhangs nicht mit dem Aktenzeichen des Briefes deckt und es keine Faxnummern mit der Zentrale -0 gibt, und ich, unglaublich aber wahr, noch nie einen Film oder Musik runtergeladen habe – ich kann nur den Kopf schütteln über derart unverschämte Dreistigkeiten und frage mich, was der Absender hiermit eigentlich bezwecken will? Nein, ich werde den Anhang *nicht* öffnen, um das herauszufinden! Und ich hoffe, es tut auch sonst keiner, deswegen setze ich das hier rein als allgemeine Warnung für alle.

Aufgeschnappt

Wieder einmal drücke ich mich vor dem Schreiben und schau mich im Internet unter dem Stichwort „Mops“ um. Weil nämlich mein kleines schwarzes Monster wie immer alles im Griff hat heute – ihren Begleithund Sally und zwei Katzen, die brav spuren, wenn sie breitbrüstig und muskelschwellend wie ein Bodybuilder dahersprintet. Und was sich da alles vor die Tür wagt … zuletzt sah ich eine Mütze davonwehen und einen flatternden Schal, weil Anabell Wache hält, und das lautstark. Wenn ihre Augen das gewisse Blitzen kriegen, weicht jeder Rottweiler. Alten Typs natürlich, nicht die dünnen Schwanzwedler heutzutage. Also diese … wie sagt man … Kampfhunde. Was für ein schwachsinniger Ausdruck, aber egal, wir haben noch ganz andere schlimme Sachen in unserer Sprache. Jedenfalls mag man es nicht glauben, was für Persönlichkeiten diese winzigen, toughen, eigenwilligen, absurd hässlichen und doch so unendlich süßen Kerlchen mit ihrem entzückenden Wesen sind. Hinreißende Geschöpfe, Zwergriesen auf ihre ganz eigene königliche Weise. Also, ich habe einen Artikel im Focus entdeckt, eine Buchrezension, und dort wird die Autorin folgendermaßen zitiert:

„Der Mops ist ein Fabelwesen. Niemand kann sich vorstellen, wie diese Kreatur zustandekam, wie es möglich war, eine Weißwurst mit einem andalusischen Kampfstier zu kreuzen, ohne dabei die Rassemerkmale eines Marzipanschweins aus den Augen zu verlieren. Er ist ein Naturereignis von unvergleichlichem Reiz, mit einem Gesicht wie eine Knautschzone nach schwerem Zusammenprall. Sein Gesichtsausdruck wirkt, als laste auf seinen Schultern das Elend dieser Welt, aber sein Blick ist feurig.“ So schreibt K.v.d. Leyen in ihrem Buch „Der Mops“ bei Knesebeck.

Und damit hat sie ganz Recht. „Ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber nicht sinnvoll“, sagt Loriot. Wer keinen Mops hat, kann das nicht nachvollziehen. Wer mal einen hatte, will nie wieder davon lassen.
Immer gute Laune, immer fröhlich, zu Späßen und Clownerien aufgelegt, dabei nur das Beste fordernd, und vor allem immer die absolute Nähe zum Menschen, voller Zärtlichkeit und Zuneigung. Nicht wahr, Anabell? Wolltest du nicht nochmal raus, Gassi? Nein? Spielen? Auch nicht? Verflixt. Dann schreib ich eben weiter, meine Güte, schau doch nicht so …

Ego quoque!

Es ist geschafft – endlich habe ich mein eigenes Blog, dank tatkräftiger Unterstützung (1001 Danke, Stefan!) und sage erst mal: Servus miteinand!

In diesem Blog werde ich nicht nur über mich (meine unnötigen Kommentare zur Welt im Allgemeinen und Besonderen) und meine Arbeit (was eventuell ein bisschen interessanter sein dürfte) berichten, sondern auch die brandneuen Infos unseres Verlages bringen, und natürlich auch News rund ums Schreiben in der Kategorie Schreibwerkstatt. In diesem Jahr wird sich einiges tun, denn Fabylon feiert sein 20-Jähriges, und wir bringen so viele Bücher raus wie noch nie …

Natürlich sind Kommentare willkommen – und noch willkommener, wenn ihr immer mal vorbeischaut!