Neues von Aavaz zu Julien Blanc und der Rape Culture

Inzwischen haben über 150.000 Menschen unterschrieben, aber das ist noch zu wenig. Blanc hat bereits in diversen Ländern, darunter aktuell in Großbritannien, Einreiseverbot. Das wird es in Deutschland sicher nicht geben, aber vielleicht kann man die Hotellerie und Seminarveranstalter damit beeinflussen, dass sie ihm keine Plattform bieten.

Dies schreibt Aavaz heute in einer aktualisierten Mail (1. Absatz).

Beeindruckend! Über 150,000 von uns haben bereits mitgemacht und​ und der Hotelverband Deutschland hat zugesagt, seine Mitglieder zu informieren​. Erreichen wir jetzt 200,000 und stoppen wir das nächste krankhafte Seminar am 11. Dezember — senden Sie die Email an alle, die Sie kennen:

Liebe Freundinnen und Freunde in Deutschland,

Julien Blanc und seine Kollegen verbreiten Gewalt gegen Frauen unter dem Deckmantel von „Dating-Tipps“. Heute erreichen sie Deutschland.
In Japan ermutigte Julien Blanc Männer: „Jungs, packt sie euch einfach.“ In manchen Seminaren propagiert er, Frauen zu würgen. Er ist ein Prediger der ‚Rape Culture‘. Und heute kommt seine „Lehre“ nach Deutschland — es sei denn, wir stoppen sie.

Selbsternannte „Pick Up Artists“ wie Blanc und ‚Ozzie‘ stehen für frauenverachtendes Verhalten — und heute wird ihre Firma Real Social Dynamics in Berlin aktiv, bald darauf in München. Doch sie haben ein Problem: Nach globalen Protesten haben Brasilien und Australien Blanc diese Woche sein Visum entzogen! Dies ist der perfekte Moment, um auch in Deutschland Alarm zu schlagen und dem sexistischen Treiben ein Ende zu setzen.

Diesen Männern in Deutschland eine Plattform zu bieten, sendet eine verheerende Nachricht: dass Frauen Objekte sind, die es zu manipulieren und auszunutzen gilt, und dass sexuelle Gewalt legitim ist. Wenn nötig werden wir am 11. Dezember vor dem Hotel in München die Hölle los machen.

Vergewaltigungen sind mehr als nur ein körperlicher Akt: Sie sind Teil einer bestimmten Kultur. Und jede Kultur hat ihre Lehrer, Prediger und Gurus. Julien Blanc und Ozzie sind zwei von ihnen. Und leider ist die sogenannte ‚Rape Culture‘ auch in Deutschland verbreitet. Laut der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes erfahren rund 25 Prozent der in Deutschland lebenden Frauen körperliche oder sexuelle Gewalt (oder beides). Und unter dem Hashtag #Aufschrei schildern Frauen den alltäglichen Sexismus, dem sie in Deutschland begegnen. Julien Blanc und seine Jünger sind die „Prediger“, die Deutschland am allerletzten braucht.

Einige von Blancs Verfechtern finden das alles nicht so wild – schließlich bringe er schüchternen Männern lediglich bei, wie sie auch mal flachgelegt werden. Stimmt aber nicht. Julien Blanc verbreitet das Einmaleins der „Rape Culture“. Von einem psychisch instabilen Unbekannten in einer dunklen Gasse vergewaltigt zu werden, ist nämlich die Ausnahme. Häufiger ist es so, dass einem ein Mann auf einer Party zu nahe kommt. Oder dass einem Drogen ins Getränk gemischt werden. Oder dass ein Mädchen gezwungen wird, etwas zu tun, was es eigentlich nicht will.

Weltweit bestätigen internationale Organisationen, dass die meisten Opfer sexueller Gewalt ihre Vergewaltiger kannten. Die Kultur, die dies möglich macht, wird durch solche Nachhilfestunden für unsichere Männer, wie sie Frauen manipulieren, zwingen oder missbrauchen können, perpetuiert. Nachhilfestunden, in denen Männern gezeigt wird, wie sie Frauen manipulieren, zwingen oder missbrauchen, fördern eine Kultur, in der Vergewaltigungen geduldet werden.

Wenn die Veranstaltungsorte keine Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, müssen die Frauenhasser ihre Seminare abblasen und Einnahmen einbüßen.

In Brasilien haben vergangene Woche über 300.000 Avaaz-Mitglieder daran mitgewirkt, dass Julien Blanc keine Einreiseerlaubnis erhalten hat. Gemeinsam wollen wir den Krieg gegen Frauen beenden und dafür sorgen, dass Vergewaltigungen in keiner Kultur geduldet werden. Julien Blanc sein Geschäft zu vermiesen ist nur ein Teil davon. Doch hiermit können wir beweisen, dass unsere Gemeinschaft, wenn sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort zusammenkommt, gemeinsam Wunder bewirken kann.

Voller Hoffnung,

Pascal, Daniel, Joseph, Luis, Caroline, Antonia, Anne, Ricken und das ganze Avaaz-Team

Legaler (!) Aufruf zur Gewalt gegen Frauen

Es gibt ja Seminare für und gegen alles, auch für Leute, die sich nur noch von Licht ernähren wollen, und bald auch gar nichts anderes mehr zu sich nehmen können, weil ihnen so viel Geld aus der Tasche gezogen wird. Geschickte „Gurus“ gibt es wie Sand am Meer, und Leute wie Tropfen im Meer, die darauf hereinfallen, weil sie sich weiß Gott was davon versprechen.

Das führt nun so weit, dass es inzwischen sogar „Prediger der Rape Culture“ gibt, komplett bestusste Knalldeppen, die in ihren „Seminaren“ Männern beibringen wollen, wie Frauen zu verführen sind: Mit Folter, Gewalt und Vergewaltigung. Nehmt sie euch einfach, würgt sie, schlagt sie. Ihr seid schüchtern? Müsst ihr nicht sein! Schlagen, treten, foltern, und dann drauf auf sie.

Weltweit ziehen diese Männer umher und finden Gehör, und das ist das Unfassbare daran, auf legalem Wege. So wie Hassprediger, so wie der IS, die alle, und das ist das Schlimmste daran, auch noch regen Zulauf finden. Kehren wir wieder zurück zum Mittelalter, wo öffentliche Ausweidungen wie ein großes Spektakel mit Magenbrot und Freibier gehandelt wurden, wo Kinder noch hochgehalten wurden, damit sie auch nichts davon verpassen?

Mir geht es bei der Unterzeichnung dieser Petitionen vor allem darum, zu verhindern, dass solche Leute auch noch Gehör finden, und das massenweise. Auf den gesunden Menschenverstand kann und darf man nicht vertrauen, das zeigt den Zulauf bei dem IS und anderen irren Fanatikern, denen es nur um Gewalt, Foltern und Töten geht. Hier reguliert sich nichts von selbst – diese „Prediger“ müssen zum Schweigen gebracht werden. Was ich diesen absolut verabscheuungswerten, widerwärtigen und abscheulichen Dreckskerlen wünsche, das bleibt in meinen Gedanken, doch ich wünsche ihren Zuhörern, dass sie rechtzeitig aufwachen und von vornherein erkennen, worum es hier wirklich geht. Und dass Millionen Frauen in Ländern wie Indien, manchen islamischen und afrikanischen Staaten genau dies, was hier gepredigt wird, täglich durchmachen müssen.

Leider sind es noch erschreckend wenige Unterschriften bei beiden Aufrufen, wie ich feststellen muss. Den Meisten geht das wohl am Hintern vorbei, weil „so schlimm wird’s schon nicht sein“, oder „betrifft mich ja nicht“. Dennoch appelliere ich an euch alle da draußen, denn das ist eine Sache, die uns alle betrifft, sei es, dass wir eine Partnerin, Töchter, Enkeltöchter, Nichten und Kusinen haben oder eine Frau sind.

Das Opfer der Bogins

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Es ist ab sofort überall erhältlich – die weiteren Begebenheiten der Geschichte des kleinen Volkes der Bogins auf der fernen Insel Albalon, des Weißen Reiches, das mit „Der Fluch der Halblinge“ seinen Anfang genommen hat.

Ein Jahr seit den Ereignissen um den Thron von Sìthbaile, den Intrigen, Verschwörungen und Geheimnissen, ist vergangen. Die Bogins sind frei. Doch die Gefahr, die von Schwarzauge ausgeht, ist noch keineswegs gebannt, denn es gibt nicht minder finstere und sehr mächtige Verbündete, die einen perfiden Plan schmieden, um Schwarzauge zu befreien und die gesamte Insel in ihre Gewalt zu bekommen – und das Volk der Bogins aufgrund ihrer einzigartigen Lebenskraft und des Talents der Befriedung dazu. Ein König ohne Herz, ein Zauberer, der an einen Ort gebannt ist, der Erste Ritter, der zu einem Gnom verwandelt wurde, ein vegetarischer Oger, ein immer frierender Troll und dazu Fionn und Cady, die beiden Bogins, die Schwarzauge einst der Gerechtigkeit zugeführt haben, müssen sich den Gefahren stellen. Doch die allergrößte Bedrohung lauert hoch im Norden des Reiches, wenn diese erst erwacht, gibt es keine Rettung mehr. Das gestohlene Herz des Königs soll dabei eine Rolle spielen …

 

Eckhard Schwettmann … mein Nachruf.

Ach, wo soll ich anfangen? Damit, dass ich heute nachmittag erfahren habe, dass er gestorben ist? Aufgrund einer schweren Erkrankung, so habe ich bisher erfahren, und dennoch kam sein Tod am Dienstag Abend, 4.11., völlig unerwartet.

Ich war so geschockt, dass mir erst mal die Worte fehlten. Und ich erst mal abschaltete, weil ich nicht begreifen konnte. Jahrgang 1957. Derselbe wie bei meinem Mann. So früh? Wie nur? Und noch mehr Tragisches gehört dazu, denn wenige Monate vorher erst hat Eckhard seinen Bruder, den Begründer des Baukau Verlages, zu Grabe tragen müssen. Beide hatten sie so viel vorgehabt, vor allem mit Verwertungen von Perry Rhodan, Atlan & Co. Im März in Leipzig traf ich Eckhard, der noch sichtlich unter dem Schock über den Tod seines Bruders stand, aber auch nach wie vor voller Energie und Tatendrang war: „Ich mache allein weiter und in seinem Sinne, unsere Projekte gehen deswegen nicht verloren.“

Ich war noch im PR-Team, als Eckhard der Leiter der neu geschaffenen Abteilung „Marketing“ wurde – jawohl, das war 1996! Man stelle sich vor. Eckhard zog wie ein Wirbelsturm ein und hatte unglaublich viele Ideen. Internetauftritt! (Wie, das reicht nicht, was wir jetzt haben?) Hörbücher! Zweitverwertungen! Wiederauflagen z.B. von ATLAN! Spin-Offs! Games! Cons! Presseveranstaltungen! Jubiläumsveranstaltungen! Pressearbeit! TV-Auftritte! Und so weiter und so fort. Er war sehr begeisterungsfähig, und das übertrug sich auf andere. Er scheute sich nicht, Vorträge auf Cons zu halten, und auch nach seinem Weggang vom Verlag blieb er Perry treu – er gab ein Riesenwerk wie „All-Mächtiger“ heraus, startete die „Perry Rhodan Chroniken“, und zuletzt, zusammen mit seinem Bruder, ging er an die Fortführung der Atlan-Blaubände und hatte noch sooo viel, soooo viel mehr vor.

Gerade auf der Messe in Leipzig in diesem Jahr erschien er mir energiegeladener denn je, als habe er so richtig seinen Platz gefunden und wolle nun alle die Projekte angehen, die ihm am Herzen lagen, die er liebgewonnen hatte. Wir haben uns anfänglich auf der Autorenkonferenz, und ansonsten zumeist auf Veranstaltungen getroffen (vor allem in Garching, unserem Con dort war er immer sehr verbunden und ein gern gesehener Gast; er wäre auch ohne Vortrag gekommen, um einfach dabei zu sein und sich wohlzufühlen) und im übrigen bei seinen Buchprojekten per Mail kommuniziert. Wir haben uns selten gesehen, aber wenn, dann zusammen viel gelacht und gescherzt, und ich hatte mich schon auf das Wiedersehen in Leipzig 2015 gefreut.

Eckhard, du wirst der Szene sehr fehlen. Und dein freundliches, fröhliches und temperamentvolles Wesen noch mehr. Du wirst mir sehr fehlen.

Gute Reise, All-Mächtiger. Bestimmt wirst du da draußen so manches revolutionieren zwischen den Sternen.

Nauraka – das Hörbuch

Es geht vorwärts mit unserem Hörbuch, das wir nächstes Frühjahr in Leipzig vorstellen werden! Oda Plein hat dazu ein Produktionstagebuch verfasst:

Produktionstagebuch Nauraka – Volk der Tiefe

Vom 3. – 5.10.2014 fand der erste Teil der Produktion für das Hörbuch „Nauraka – Volk der Tiefe“ von Uschi Zietsch statt.
Das Buch wird vom Label fabAudio des Fabylon Verlags produziert.
Christian Senger (Sprecher), Jan Boysen (Ton) und ich (Oda Plein, Produzentin) waren dafür im Tonstudio in Hamburg.

Mit Toneworx haben wir ein sehr gutes Studio gefunden. Nicht nur, dass die Technik auf dem neuesten Stand ist und mehrere Aufnahmeräume zur Verfügung stehen – es gibt dort einen hervorragenden Service, der uns die Arbeit sehr erleichtert hat. Wir konnten jederzeit fachliche Unterstützung in Anspruch nehmen, und dazu wurden wir mit Getränken versorgt; es gibt auch eine Kochmöglichkeit und einen Grill, den uns Studiochef Jörg Mackensen „so nebenbei“ persönlich aufgestellt hat, und nicht zuletzt die (über)lebensnotwendige Kaffeemaschine. Da blieben keine Wünsche offen und wir konnten uns voll und ganz auf die Produktion konzentrieren.

Auch das Wetter war perfekt und wir konnten in den Pausen Sonne und frische Luft tanken, was wir alle dringend nötig hatten. Dabei ist es nicht immer einfach, unseren Sprecher vom Mikrofon weg zu bekommen. Christian Senger hat mal wieder gezeigt, dass er voll zu seiner Arbeit steht und dabei seinem hohen Anspruch an sich selbst auch gerecht wird. Wenn eine Produktion so startet, dass der Sprecher dem Techniker und der Produzentin bereits bei den ersten Sätzen eine Gänsehaut verpasst, dann läuft es richtig.

Natürlich wird auch „Nauraka“ wieder ungekürzt produziert, wie schon „Die Chroniken von Waldsee“. Das ist nicht immer einfach. Vor allem bei Fantasybüchern machen die erfundenen Namen und spezifischen, der Welt angepassten Fremd-Wörter dem Sprecher manchmal das Leben schwer. Autorin Uschi Zietsch musste uns deswegen vorher alle sprachlichen Stolpersteine persönlich einsprechen. Und ja, sie hat dabei selber ab und zu ziemlich laut geflucht. Schreiben und Lesen ist eben doch etwas anderes als Sprechen!

Wir haben in diesen Tagen dank Christians Durchhaltevermögen tatsächlich schon fast die Hälfte des Buches aufgenommen. Die Halstabletten habe allerdings nur ich gelutscht. Christian brauchte keine.

Mein Lieblingssatz an diesem Wochenende war: „Auch unter Wasser gibt es Latte Macchiato“. (Die Kaffeemaschine bei Toneworx ist ein Traum). Wobei Christian mir in dem Fall wirklich leid getan hat. Für ihn gab es, damit die Stimme in Top-Form blieb, nur Leitungswasser. Aber er ist hart im Nehmen und nimmt alles in Kauf, sobald es um seine Stimme geht.

Als Produzentin arbeitet man übrigens ähnlich wie ein Seiltänzer. Motivieren, antreiben, Pausen rauszögern oder erzwingen. Den Sprecher liebevoll unterbrechen, obwohl er den elendigen Bandwurmsatz endlich sprechen konnte, ohne sich die Zunge zu verknoten, nur weil man EINE Betonung anders haben will. Mit den Augen am Text kleben und in Sekundenbruchteilen entscheiden, ob ein Wort, das in den Satz gerutscht ist, vielleicht den Sinn verändert. Nebenbei auf den Techniker achten, ob dieser eine Pause braucht oder vielleicht schon daran werkelt, das Studio in die Luft zu sprengen. Gleichzeitig auf die Zeit und auch auf so etwas Überbewertetes wie „Nahrungsaufnahme“ achten.
Und dann: „Es ist schon 20 Uhr????? „Ähm, lieber, netter Studiochef, dürfen wir vielleicht überziehen und das Kapitel eben noch fertig machen?“
Ihr ahnt ja nicht, wie oft ich an diesem Wochenende meinen Dackelblick aufgesetzt habe! (Ja, auch, um noch mehr Kaffee zu kriegen).

Zum Jahresausklang geht es dann weiter mit den Aufnahmen, und im März wird „Nauraka – Volk der Tiefe“ fertig sein. Vom 28. bis 30. Dezember 2014 sind wir wieder bei Toneworks und stürzten uns gemeinsam wieder in diese schöne Unterwasserwelt.

Der Technik entgeht nichts (Foto: Oda Plein)
Der Technik entgeht nichts (Foto: Oda Plein)
Angenehmes Ambiente für die Pausen (Foto: OP)
Angenehmes Ambiente für die Pausen (Foto: OP)
Christian Senger hochkonzentriert - oder gerade die Autorin verfluchend (Foto: OP)
Christian Senger hochkonzentriert – oder gerade die Autorin verfluchend (Foto: OP)