Wo ich lebe, Teil 3

Und dann gibt es da noch diesen Herrn Gerhard Schröder, mittlerweile viermal geschieden, nur mit einem ist er seit vielen Jahren so richtig glücklich – Herrn Putin. Ja, richtig, es geht da um diesen Herrn, der mal unser Kanzler war. Und der als SPD-Mann – man beachte das S wie Sozial im Parteikürzel – die Agenda 2010 verbrochen hat und heute noch stolz darauf ist, das Auseinanderklaffen der Schere zwischen Reich und Arm beschleunigt und die Zertrümmerung des Mittelstandes weiter vorangetrieben zu haben. Angefangen haben diese Ungerechtigkeiten bei Kohl, aber Schröder hat sie ordentlich forciert. Die unsoziale SPD hat dafür gesorgt, dass Arbeitslose höchstens für ein Jahr ALG erhalten (außer du bist 60, dann dürfen es auch zwei Jahre sein, aber dann musst du 4 Jahre am Stück eingezahlt haben), um dann aus der Arbeitslosenstatistik zu fallen und in Hartz IV abzurutschen, fortan geltend als arbeitsscheue Sozialschmaro… ach nein, das ist zu hart, sagen wir „sozial Bedürftige“, und das nach einem Jahr. Aber die Statistik sieht halt toll aus, wie aktuell unter 2,5 Millionen – klar. Sehr viele der Arbeitslosen gehen in Rente oder Frührente, weil es aussichtslos ist, ab 50+ noch einen Job ergattern zu wollen. Schon gar einen unbefristeten – welch ein Traum. Und ist man erst in Hartz IV, gibt es neben all den Demütigungen seitens der Ämter kaum mehr eine Chance, da jemals wieder rauszukommen. Jener berühmte Peter Hartz übrigens, der wegen Untreue verurteilt wurde, beklagte einst, dass er das so gar nicht gewollt habe. Die Firmen jedenfalls freuen sich über die günstigen Arbeitnehmer, die egal wie viel sie verdienen, zu ihrem Satz 160 Euro zusätzlich haben dürfen, und bieten nur befristete Verträge an. Die mittels der einen und anderen Gesetzesauslegung quasi unendlich verlängert werden können.
Also jener Gerhard Schröder jedenfalls ist der Meinung, eine halbe Million Euro von den Steuerzahlern ohne Gegenleistung (nicht mal moralischer Art) kassieren zu dürfen, weil er nämlich Privatmann sei und es deshalb niemanden was anginge, wenn er in eine bedenkliche Firma eines mit Sanktionen bedachten Staates geht, in dem Demokratie nicht allzu groß geschrieben wird. „Ja, na und? Das Geld hat überall dieselbe Farbe, und ich muss 4 mal Alimente zahlen. Na, irgendwoher muss das Geld ja kommen, gell? Und die Russen hab ich so richtig lieb und die mich auch. Also, wer kann da schon widerstehen!“
Und angesichts solcher strahlender Vorbilder wundert sich die S UPD, die Unsozialste Partei Deutschlands, die sich einen Dreck schert um mehr soziale Gerechtigkeit, die nicht mal Wahlkampfthema war, warum sie keiner mehr wählen will.
Ich hab’s schon öfter geschrieben – ein Glück, dass mein Papa das nicht mehr erleben muss. Siehe hier in der SZ

Frau Merkel findet, dass sie alles richtig gemacht hat und ist mit dem Wahlergebnis sehr zufrieden. Sie scheint nicht der Ansicht zu sein, dass sie sich jetzt mal bewegen muss, sondern möchte gern weiter beim Aussitzen und dem Volk so fern wie möglich bleiben. Das schlechteste Wahlergebnis seit 1949 findet sie knorke! Sie hat wohl noch nicht gemerkt, dass sie mit diesen lächerlichen Prozenten nix, aber auch gar nix entscheiden und regieren kann. Aber gut, sie ist ja auch der Ansicht, dass der Durchschnittsbürger 3000 Euro netto im Monat hat und dass man sehr wohl von 800 Euro netto im Monat etwas für die Altersvorsorge zurücklegen kann.

Die „ich hau denen in die Fresse“-Nahles biedert sich nahtlos bei der Linken an, in der Hoffnung, die Prozente von dort färben auf die SPD ab. Ja nee is klar, rechtsradikal ist igitt, aber linksradikales SED-Erbe ist dufte. Siehe hier SPON Es seien nicht alle nur nett, die kommen – stimmt. Einige Unnette sind schon seit immer da. Wie Sie, Frau Nahles, die Sie mal die Andrea auf SF-Cons waren. Warum ist eigentlich der Schulz aus Brüssel weg? Den Wahlkampf führt er 1 Minute nach der Wahl und ansonsten hat er nichts zu sagen. Also dem Volk. Unter seinem Vorsitz und mit der Nahles bei der Hand hat die SchwachPD bei den nächsten Wahlen, und ich rede hier nicht von Bayern, vielleicht noch um die 12%.

Die Petry ist, obwohl stark rechts, genauso schlau wie Schröder, auch genauso verlogen und amoralisch. Sie hat gemerkt, ihre Braunpartei ist im Aufwind, mach ich mich mal schnell stark, und meinen Mann nehm ich auch mit ins Boot. Weil, wir haben ganz viele Schulden, die müssen irgendwann weg. Dann warte ich die Wahl ab (eingeblendetes Didi-Hallervorden „höhöhö“), freue mich über mein Direktmandat (eingeblendetes Otto „hihihihi“), zeige der Partei den Stinkefinger und scheffle meine Kohle als Fraktionslose für vier Jahre. Boah, das saniert! Halbherzig behaupte ich, eine eigene Partei gründen zu wollen (eingeblendetes Rocky-Horror-Picture-Show „muahahaha“) und vergieße Krokodilstränen, wie erleichtert ich mich jetzt fühle nach den schrecklichen Jahren (eingeblendetes Konservenlachen aus „Big Bang Theory“).

Immerhin, den Schäuble sind wir endlich los, ein verlogener Tattergreis, der genauso wenig wie Seehofer weiß, wann man aufhören muss. Selbstgefällig und eitel, bah, da kann’s einem anders werden. Immerhin, den Dobrindt haben wir Bayern los (keine Ursache, Berlin, gern geschehen!), aber der Söder, der ist jetzt schon dabei, gegen die Rückenlehne des Chefsessels zu drücken, um den Präsi demnächst – also nächstes Jahr zu den Landtagswahlen – mit Schwung aus dem Sessel zu katapultieren. Endlich, endlich, endlich wird es soweit sein! Der bissige kleine Yorkshire, diese dauerkläffende Trethupe, inzwischen selbst schon nach Jahrzehnten ordentlich in die Jahre gekommen, hat bewiesen, Beharrlichkeit siegt! „Dann werde ich allen zeigen, dass es noch Schlimmeres als Seehofer gibt – mich!“

Bin mal gespannt, wann ich aufwache. Denn ich muss in der schlechtesten Cabaret-Show aller Zeiten eingepennt sein.

Wo ich lebe, Teil 2

… und diesmal ist ganz Deutschland gemeint. Ich habe heute einige Meldungen auf Facebook gelesen, die mich noch fassungsloser gemacht haben als der Wahlausgang. Die meine nach oben offene Fremdschäm-Skala auf einen neuen Höhepunkt getrieben haben. Wofür ich heute statt einer Buddel Wein einen mindestens 79%igen Schnaps brauche und dann viel Freiraum, um im Strahl zu kotzen.

Und das ist ja noch nicht mal alles. Da sagt ein Herr Gauleiter, dass er „die Merkel jagen“ werde. Das wird allgemein scharf kritisiert, übrigens auch von Politikern, übrigens von allen Parteien. Und dann kommt eine Nahles daher und sagt „morgen werden die in die Fresse kriegen“. Ja, danke Popkultur! Oder wo bin ich gerade? Darf das denn wahr sein, kann man das glauben? Doch, hat sie gesagt, persönlich, wurde im Radio wiederholt.

Ich komme aus dem „geht’s noch?“-Sagen gar nicht mehr heraus. Zurück zu meinem ersten Absatz, der Grund für meine Empörung (die Nahles hat nur noch einen draufgesetzt, aber das schafft sie ja immer mühelos): Es scheinen einige Verlage zu überlegen, ob sie angesichts des Wahlausgangs auf die Leipziger Buchmesse gehen, weil „sie sich dort nicht mehr wohlfühlen“.

Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich darüber aufrege. Wie fassungslos ich bin. Das wäre so, als würde die ganze Welt sagen „ich reise nicht mehr nach Deutschland, weil da nur Nazis sind, und da fühle ich mich nicht wohl“. Aber das sind wenigstens keine Deutschen, die die Deutschen diskriminieren.
Und das vor allem von VERLAGEN? Diese Diskriminierung? Nur, weil ihnen der Wahlausgang nicht passt (hallo? Demokratie? Die Bürger haben GEWÄHLT?), scheren sie gleich alle, die zufälligerweise im Freistaat Sachsen wohnen, über einen Kamm, und außerdem noch alle Besucher, die nicht im Freistaat Sachsen wohnen, dazu. Offenbar ist das gesamte Messegelände schwerst mit blauen/braunen Viren und Bakterizillen verseucht. Vorsicht, Ansteckung! Äh, nein, Vorsicht Tod!

Das Auswärtige Amt wird gleich eine Reisewarnung herausgeben: Ja nicht nach Leipzig reisen, dort ist es hochgefährlich, da ist Caracas eine Blümchenwiese mit Einhörnern dagegen! Sobald Sie die Stadtgrenze überschreiten, laufen Sie Gefahr, auf der Stelle massakriert zu werden! Oder – noch schlimmer – Sie kriegen die braune Pest und werden wie die! Oder – noch schlimmer – das sind alles Zombies, die … ach nein, das Hirn haben die Damen und Herren Verleger ja schon verloren. Da wenden sich selbst Zombies mit Grauen.

Und vor allem: Wo sollten die sich denn bitte wohlfühlen? Die AfD wurde in ALLEN Bundesländern gewählt, oder woher glauben die, kommen die 13%?

Die Konsequenzen, die die angeblich aufrechten Bürger aus dieser Wahl ziehen, erschrecken mich noch mehr als die 94 Sitze im Bundestag für die braune Suppe. Und allmählich beginne ich zu begreifen, WARUM sie gewählt wurde.

Ich gehe mich jetzt fremdschämen. Prost.

Wo ich lebe

Die Wahl ist gelaufen, und an sich bin ich optimistisch. SPD in der Opposition – kann nur gut tun. Jamaica-Koalition – darin sehe ich tatsächlich Chancen. Vor allem darin, dass Merkel die nächsten 4 Jahre dadurch nicht mit Aussitzen verbringen kann, sondern Dampf unterm Hintern bekommt. Andererseits werden die Koalitionspartner sich hüten, zu viel Streit zu veranlassen, um keine vorgezogenen Neuwahlen zu riskieren und die Macht zu verlieren. Die Linke hat 9% um den Dreh, das bedeutet, Sahra Wagenknecht (die leider in der falschen Partei ist) wird den 13% AfD gehörig in den Arsch treten. Ich hoffe, dass sie eifrig demontieren wird, während die AfD intern sich sowieso abschießt.

Ja, ich sehe durchaus Hoffnung. Ja, in Deutschland ist gut leben, und sogar in Bayern, da die CSU eine Schlappe von nur noch um die 38% erlebt.

Und dann habe ich den Fehler begangen und nachgeschaut, was die 2344 Wähler im Wahlkreis Markt Rettenbach (Beteiligung fast 80%!) gewählt haben. Zuerst habe ich es nicht geglaubt. Dann wurde mir schlecht. Dann habe ich geheult. Und jetzt, liebe Freunde, gehe ich mich besaufen.

Hier die vollständigen Angaben

Phantastika in Oberhausen

Das gab es alles Tolles (und noch mehr) für uns VIPs, und in der Contüte der Fabylon Prospekt

Am ersten Septemberwochenende fand zum ersten Mal die „Phantastika“ im Congresscentrum in Oberhausen statt. Fabylon war nicht mit eigenem Stand vertreten, aber ich war als Ehrengast für PERRY RHODAN eingeladen. An dem Wochenende war bei uns zu Hause Herbsteinbruch, dort aber erwartete uns schönstes Wetter – und das blieb auch so.
Es war eine schöne Veranstaltung, mit vielen illustren Gästen, Playmobil, Lesebus, jeder Menge Verkaufsständen und vielen Räumen für Vorträge, Podiumsdiskussionen, Workshops, Lesungen. Auch eine schöne Dr.-Who-Ausstellung gab es, dazu Vorführungen mit Laserschwertern, die German Garrison war ebenso vertreten wie viele andere. Auch Groot lief herum, der in Wirklichkeit natürlich das Wurzelmännchen aus Nicole Rensmanns „Niemand – Mehr!“ war.
Ich hatte mein erstes Panel kurz nach der Eröffnung – PERRY RHODAN – und mir im Vorfeld die Freigabe der Redaktion geholt, dass ich eine kleine Ankündigung machen durfte, die für mich persönlich sehr aufregend ist und mich die nächsten 6 Monate vollauf beschäftigen wird: Es gibt 2018 eine neue Miniserie, die Olymp heißt, und ich darf sie steuern!! (An dieser Stelle bitte vorstellen, dass ich auf dem Tisch tanze.) Damit ich mich nicht verplappere und auch keine Fragen mehr kommen können, habe ich darum gebeten, kurz vor Panelende zwei Sätze zu sagen. Dann aber nix wie weg von der Bühne!
Samstag Abend waren dann drei Stunden Show und Preisverleihung für den Deutschen Phantastik Preis, kurz DPP, angesagt. Die Moderatoren Luci van Org und Hermann Ritter führten mit einer Rahmenerzählung durch den Abend, jeder Preis wurde speziell von einem oder zwei weiteren Moderator(en) vorgestellt und an den glücklichen Gewinner übergeben. Dazwischen gab es Vorführungen – u.a. ein atemberaubend schöner Kurzfilm „Time Lapse“ von der ESA mit der Erde aus dem Weltraum betrachtet, Laserschwertshow, Kinderchor und Tanz (großartig! u.a. mit „Hanging Tree“ aus „Mocking Jay“), einer Herausforderung an einen Mathematiker …
Zusammen mit Ralf „Scotty“ Boldt (SFCD e.V.) habe ich den DPP für die „beste Serie“ moderiert und den Preis übergeben; das hat uns beiden sehr viel Spaß gemacht. Im Vorfeld kamen wir überein (wir sind ja Rampensäue), dass wir uns besonders gewanden. Ralf hatte ein „Scotty“-Kostüm mit Redshirt und Kilt und natürlich Behütung, also wollte ich nicht hintenanstehen für das Motto „Serie“ auch etwas zu besorgen – was passt da besser als eine „Vampir“-Jacke in Blutrot mit hohem Kragen. Sie kam zum Glück rechtzeitig, aber ich geriet in Panik, ob ich die auch am Samstag Abend zubekomme, weil sie trotz einer Nummer größer eng saß, und hielt mich ab da extrem im Essen zurück. Auch am Samstag Abend vor Beginn der Show im Restaurant (naja, Steak und ein Glas Wein waren drin) – und die Mühe hat sich gelohnt, alles saß perfekt, auch das Hütchen. * grins * Und ich muss ganz ohne Übertreibung sagen, wir beide haben eindeutig am besten ausgesehen! 😉
Auch wenn Fabylon keinen Stand hatte, so haben wir uns doch mit einigen unserer Autoren getroffen – Rebecca Hohlbein, deren „Fast nichts als die Wahrheit“ in zwei Wochen erscheint, Nicole Rensmann, die im tollen Doppeldecker-Lesebus eine spannende Lesung aus „Niemand“ und „Niemand – Mehr!“ hielt, und Andrea Weil, die ihren temporeichen und humorvollen bayerischen Vampir-Krimi „No Pflock“ vorstellte. Mit Nicole und Andrea gingen wir abends auch noch lecker essen auf Verlagskosten (ja, das darf ruhig auch mal sein). Dazu trafen wir auch noch (für den DPP als Künstler nominiert) Timo Kümmel, der leider nur wenige Stunden Zeit hatte.
Als Perry-Autorin habe ich natürlich einige liebe Kolleginnen und Kollegen wiedergesehen, was dazugehört und worauf ich mich auch immer freue. So gab es abends nach der Show an der Hotelbar ein gemeinsames Absackerli, aaaaber ich bin um 00:30 zu Bette gegangen! Ich wollte ja am Sonntag frisch sein. Und das Frühstück nicht verpassen, denn den Käsekuchen, den ich mir am Vortag verkneifen musste, hatte ich sowas von verdient!!!!
Die Veranstalter haben sehr viel Engagement und Mühe investiert, um an beiden Tagen eine abwechslungsreiche, bunte Convention aus dem Bereich der Phantastik für Augen und Ohren zu bieten, und das ist ihnen gelungen. Auch das Catering ließ keine Wünsche offen.
Ich denke, nicht nur wir „VIP“-Teilnehmer, sondern auch alle Besucher haben diese zwei Tage vollauf genossen, sind in neue Welten eingetaucht, haben vertraute Welten wiedergefunden, neue Kontakte geknüpft oder Wiedersehen gefeiert.
Müde, denn so eine Veranstaltung ist doch anstrengend, aber sehr zufrieden sind wir am Nachmittag wieder gen Alltag aufgebrochen.

So, gleich gehen wir rüber!
v.l.n.r., Dietmar Schmidt, Uwe Anton, Hermann Ritter, Ralf Boldt, Robert Corvus
Natürlich haben wir auch gelacht
Den Lesebus hätte ich gern!
Ich wollte den schönen Baum aufnehmen, aber Bernd das Brot latschte natürlich ins Bild
Nicole Rensmann mit passendem Shirt
… und bei der Lesung
(Nicht-) Groot 😉
Gleich gehts rüber …
… zur Preisverleihung
Mit Andrea Weil im Shirt-Unikat, passend zu No-Pflock
Das fröhliche Autogrammstunden-Bild stammt von Volker Hoff.