Aufregend! Das sagt schon alles. Am 26.5. sind wir nach Mallorca geflogen, um ein paar Tage zu entspannen und einen Geburtstag zu feiern, weswegen der Rückflug schon am Freitag 1.6. sehr früh erfolgen musste. Eurowings hat den Flug dann um eine Stunde verschoben, aber trotzdem hieß es um halb 6 Uhr aufstehen, weil ich vergessen hatte, den Mietwagen zu tanken. Um 12 Uhr pünktlich landeten wir in München, um dann 2 Stunden später nach der Warterei auf den Koffer und die S-Bahn zum Urlauberparkplatz (bis auf einen waren alle S-Bahn-Abgänge gesperrt und die S8 fiel gleich ganz aus) im Kulturzentrum Trudering anzukommen. Immerhin können wir vor dem Eingang parken und gleich dahinter sind unsere Tische. Kurze Begrüßungen, eine schnelle Apfelschorle, ein Essen bestellt, bevor die Küche zu macht, und dann schon der Aufbau.
Das alles kann mich nicht so wirklich von meinem Lampenfieber ablenken. Ich bin denkbar schlecht vorbereitet – hatte erst im Flugzeug die Gelegenheit, für den Sketch in wenigen Stunden zu üben, bin also völlig blank und panisch.
Um 16 Uhr trifft Andi „Daniel B. Hofmeister“ vom A&I-Duo ein, nicht minder nervös, aber besser vorbereitet als ich. Immerhin ist die Bühne vorbereitet – wir haben schon alles durchgesprochen, die PP-Show steht, der erste Soundcheck auch. Andi und mir bleibt nicht viel Zeit zum Üben! Mehr als drei Durchgänge sind nicht drin, weil dann schon das Programm beginnt … Ohweh. Ich verstopple mich dauernd im Text, kriege die Nase nicht aus dem Skript, bringe alle Bilder durcheinander, mein bester Ehemann Gerald muss als Souffleur ran. Der letzte Rest meines Selbstvertrauens versinkt in den stürmischen Wogen der Panik.
Aber es hilft nichts – da müssen wir durch! Die Kehle zugeschnürt, aus allen Poren quillt der Schweiß, und nicht nur wegen der Hitze im Zimmer. Ich versuche, Maske anzulegen, aber die zerläuft. Okay, in Ordnung, ich bin eh ein Alien. Dann halt ohne sexy! Währenddessen nochmal alles im Schnelldurchgang, Andi ist genauso nervös wie ich, nur ist er schon ganz in seiner Rolle und man sieht nicht mal ein Schweißperlchen im Gegensatz zu mir, die aussieht wie frisch aus der Sauna.
Und dann wird es ernst! Wir müssen auf die Bühne. Bedingt durch die allgemein herrschende Wärme bekommt das Wort „Lampenfieber“ eine ganz neue Dimension. Ich habe Angst, dass mein Headset einfach davongeschwemmt wird. Aber dann – mein Einsatz! Omeingottomeingott, hoffentlich kriege ich das mit den Bildern hin!!!!! Denn die PP-Show ist zwar sehr unterstützend und wird sicherlich gut ankommen – aber ich muss mich erinnern, welches Bild als nächstes kommt, weil jeder Mono- und Dialog dorthin führt …
Ja, es klappt tatsächlich, alle (diesmal berechtigte) Aufregung umsonst. Alle Bilder passen zu den Gags und zum Fortgang des Sketches. Das Publikum freut sich und lacht mit, vor allem, weil wir diesmal auch einen echten Bezug zum Perryversum dabei haben – es geht um die Aufnahme des Volkes der Hrudldubiep ins Galaktikum, die sich gar nicht so einfach gestaltet – und weswegen Levia Magaths umfassende Diätkenntnisse benötigt werden.
Und schon geht es wieder an den Applaus … ach, das tut sooo gut!!!
Anschließend sind wir geflasht und erleichtert, es trotz all dieser Widrigkeiten geschafft zu haben! Das erste Weißbier zischt nur so, wir sind wie immer euphorisiert und würden am liebsten gleich wieder auf die Bühne. Es macht süchtig!
Noch ein Absackerli im Biergarten beim Hotel, und dann ab ins Bett – schon um 9 Uhr geht es los!
Samstag: Wir wollen den Con-Opener nicht verpassen, schließlich geht es um OLYMP. Ein Kurzfilm, der den Anfang von Olymp erzählt, mit Voice Over – einfach toll und spannend! Im Anschluss an die Eröffnung beginnt dann auch gleich mein erstes Panel: Olymp – die Miniserie! Mit dabei sind die Co-Autoren Madeleine Puljic, Dietmar Schmidt, Olaf Brill, Dennis Mathiak, sowie der Coverkünstler Arndt Drechsler und Redakteurin Sabine Kropp. Moderiert von Stefan plaudern wir über allerlei Hintergründe, ein sehr schönes Panel, das vor allem im Anschluss viel Feedback bringt. Überhaupt während des ganzen Wochenendes kommen immer wieder Fans zu mir, denen die Miniserie sehr gut gefällt und die schon gespannt auf die Auflösung sind. Just am Freitag ist ja Band 11 erschienen und endete mit einem Knaller. Ich freue mich einfach sehr, wie gut OLYMP angekommen ist!
Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es schon weiter für mich, NEO steht an, dann gehe ich mit der STELLARIS auf große Fahrt, und natürlich darf auch die ERSTAUFLAGE nicht fehlen, außerdem wird der „Ernst-Ellert-Preis“ an Arndt Ellmer verliehen, dessen Laudatio ich verfasst habe und vortrage, und dann steht die Autogrammstunde an, aber das schaffe ich nicht mehr, denn ich muss endlich was essen und mich vor allem umziehen – am Abend heißt es wieder „Perry Genial“! Und ganz ehrlich – wie kann Stefan sich nur solche Fragen ausdenken? Und was, um Himmels willen, haben die Autoren damals vor allem bei wichtigen -99 und -00 Romanen für einen Stuss verfasst??? Entsprechend lustig ist es, und die Raterunde ist auch super besetzt – Rüdiger „Hugo Egon Balder“ Schäfer als Fragesteller, und wir auf der Nicht-Antwort-Findenden Seite, Marc A. Herren, Leo Lukas, Dennis Mathiak und ich. Nicht nur wir, auch das Publikum hat sehr viel Spaß!
Kurz vor Mitternacht bin ich wieder im Bett, ziemlich geschafft nach dem langen Tag mit den vielen, aber schönen Panels. Das hat sehr viel Spaß gemacht. In den paar Freiminuten war ich am Fabylon-Stand und habe Bücher verkauft und Autogramme gegeben.
Sonntag: Jetzt bin ich deutlich entspannter – heute stehen nur zwei Panels auf dem Programm. Zum einen mein eigenes „Fabylon mon amour – neues aus dem Verlag“ und um 14 Uhr, schon zum Ausklang hin, geht es um „Freud und Leid an den Miniserien“ mit Uwe Anton, Marc A. Herren und mir. Das ist nochmal ein richtig schönes Panel – und anschließend geht es auch schon wieder an den Standabbau (der erheblich schneller geht, da wir nur noch wenige Bücher zum einpacken haben) und dann endlich (ja, wir freuen uns jetzt schon sehr) nach Hause zu den Wauzis, Katzis und Pferdis.
Der Exil-Con in Trudering – nun, der Veranstaltungsort kann sich bei weitem nicht mit dem Original messen. Nicht nur, weil er kleiner ist, auch das Catering mit den muffligen Wirten war nicht der Hit. Der Vorteil war allerdings, dass man vor Ort blieb und so sehr viel mehr Gemeinschaft entstand. Ehrengäste und Besucher hatten viel Gelegenheit zum Austausch, und die Stimmung war dadurch – wie immer – einfach nur grandios zu nennen. Es war viel zu schnell vorbei, man hatte viel zu wenig Gelegenheit, sich zu unterhalten. Und ein ganz großes Danke wie immer an die großartige Organisation. Am Donnerstag zum Stammtisch werden wir ein Resümee ziehen!
Nachtrag: ein erstes Resümee gibt es schon: 370 Teilnehmer – wow! Für den „Exilcon“ super. 2020 sehen wir uns wieder – im Original!