Ich bin ja gemeinsam mit Indy älter geworden, kann man so sagen. In den 80ern war ich ein Twen, und ja, auch damals haben mich die Filme nicht besonders begeistert – ich bin auch kein James Bond- oder Quatermain-Fan. Allerdings hat es Spaß gemacht, witzige Einfälle, ungewöhnliche Abenteuer und Widrigkeiten gab es da zu sehen. Genau den Anspruch, den ein Abenteuerfilm erfüllen soll. Genau das habe ich jetzt auch wieder erwartet – nette, seichte Unterhaltung mit einem coolen Helden und ein bisschen Witz. Aber weit gefehlt! Trotz der vielen Action war es Langeweile pur, denn die Akteure haben zu keinem Zeitpunkt vermittelt, dass sie sich in Gefahr wähnten oder sogar Todesangst hatten. Sie verhielten sich durchwegs wie bei einem entspannten Nachmittagspicknick. Und was zu viel ist, ist zu viel – Murmeltiere in der Wüste und ein Kühlschrank, der zwar nicht Bosch heißt, aber als Atomschutzbunker über Flug- und Landeeigenschaften verfügt … nein, dafür bin ich entschieden zu erwachsen. Es gibt keine Wendepunkte, keine dramatische Spannung, keinen Augenblick, in dem man mitfiebert. Leider kann man stattdessen auch nicht lachen, denn die Gags und Dialoge sind so flach und leer wie mein Geldbeutel. Das Erheiterndste aber ist: Da wird geschlagen und gedroschen, was das Zeug hält, vor allem meistens ins Gesicht, man durchleidet Stürze, kämpft sich durch den Busch und durch Ruinen, fällt ins Wasser … und trotzdem sieht man hinterher stets aus wie geleckt, frisch gebügelt und geschniegelt. Indy bricht seinem Kumpel vier mal die Nase, und der hat nicht mal eine Schramme. Das ist wirklich so lachhaft peinlich, dass man weinen möchte. Und damit ist diese Liste noch lange nicht zu Ende, aber meine Meinung dazu. Selbst bei allem Retro-Wohlwollen und der Erwartung eines seichten, netten Unterhaltungsfilms wie bei den letzten drei ist es einfach nur ein schlechter, alberner und kindischer Film.