Anmerkungen zu Perry Rhodan 2990 und 2993

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ganz abgesehen davon, dass es total faszinierend ist, von zwei Perry Rhodans zu berichten, die verschiedenen Universen entstammen, konnte ich mit Band 2990 ein schönes Abenteuer des „anderen“ Rhodan erzählen, auf ganz menschliche Weise. Und dennoch ist er Sofortumschalter und vertraut. Ich mochte ihn sehr – und ebenso mochte ich „unseren“ über 3000 Jahre alten Rhodan, als er am Ende als Retter auftritt, und das kompromisslos.
Es gibt ein paar kleine Hommagen darin. An erster Stelle seien die „AmPits“ „Paul“ und „Wolf“ genannt. Wer mich näher kennt weiß, dass ich Pitbulls sehr mag, so lustige (gaaanz böööse und bei uns verbotene Listen-Kampf-)Hunde mit ihren Schweinsäuglein und dem täppischen Verhalten. Und was ihre Namen betrifft, so war es eine schöne Gelegenheit, das – unter anderem – MYTHOR-Alter-ego meines lieben Freundes Ernst Vlcek mal wieder zu verewigen. Die freundliche Wesensart der Hunde passte einfach – das aggressive Vorgehen dann natürlich ausgenommen (was literarisch allerdings zum „Dämonenkiller“ passt, der ja wirklich nicht zimperlich ist), aber das entsprach ihrer Programmierung. Eine weitere Hommage ist die Gleiterflucht durch die Schlucht. Egal, wie oft ich es sehe, ich finde es immer wieder super. Ihr wisst schon, was ich meine, oder? Und last not least tritt ein Roboter in Erscheinung mit Namen „Wallie“ – damit ist der reizende kleine „Wall-E“ aus dem zauberhaften Film gemeint.

Bei 2993 habe ich mal etwas ganz anderes gemacht, der Einfall kam mir spontan, weil die Stadt im Expo „Memmunyet“ heißt, was „Memmingen“, in deren Nähe ich wohne, sehr ähnlich klingt. Memmingen ist sozusagen zu meiner Heimatstadt geworden, sie ist klein, stellenweise noch mittelalterlich, freundlich und gemütlich. Ich fühle mich da seit 14 Jahren sehr wohl. Und so habe ich die Sieben Wahrzeichen der Stadt im Roman verewigt. Es fängt schon damit an, dass es in früheren Zeiten als Nachweis für die Lehrzeit der Gesellen galt, wenn sie diese Sieben kannten, das habe ich auf Memmunyet umgesetzt.
1. Die Wasserkunst, eine mittelalterliche Höchstleistung, die 1862 abgebrochen wurde, es gibt aber noch einen Überrest.
2. Der Gaul in der Wiege (im Roman als „Wechselbalg“ bezeichnet). Ursprünglich ist es eine Horrorsage um eine scheintote Frau.
3. Der Basilisk (hier: „die orranische Zwitterfrau mit dem tödlichen Blick“), heute im Stadtmuseum zu besichtigen. Wahrscheinlich bildete er mal den Schlussstein eines Gewölbes eines im 16. Jh. abgerissenen Schottenklosters.
4. Die Blaue Saul, also die blaue Säule, kann man heute noch am Marktplatz sehen.
5. Der grüne Teufel, (hier: Das „Haus“ des „dunkelgrünen Orrum“) ein im Zweiten Weltkrieg verschwundenes Bildnis in der St.-Martins-Kirche.
6. Das Siebendächerhaus existiert heute noch, einst diente es den Gerbern zum Trocknen der Felle.
7. Und nicht zu vergessen, die heilige Hildegard (hier: „Hilo-Gar“), ein Bildnis am Turm von St. Martin der verehrten, aus Oberschwaben stammenden Gattin Karls des Großen.
Wer mehr wissen möchte: Wikipedia, „Sieben Memminger Wahrzeichen“.

Der „Markt von Nashnapar“ war im Expo so bezeichnet, dies erinnerte mich stark an den herrlichen Naschmarkt von Wien, eine Stadt, die ich auch sehr liebe (und nicht nur, weil dort meine hochgeschätzten österreichischen Perry-Kollegen-Freunde und liebe Fans leben), den hatte ich dafür vor Augen.

Auch eine Musik-Reminiszenz habe ich. Auf S. 40 in einer fantastischen Vision starten eine Menge Schiffe von einem Planeten, zum ersten Mal als Aufbruch ins All. Bei diesem Szenario mussten die Kopfhörer auf und Mike Oldfields „Songs of Distant Earth – A New Beginning“ rein, um es wie im Film vor mir zu sehen. Der Songtitel passt perfekt und die Musik auch. Das ist ein sehr schöner, hoffnungsvoller Moment für die Protagonisten, zumindest für mich vom Gefühl her während des Schreibens.

Was ich nicht für mich in Anspruch nehmen darf, ist der großartige Romantitel, den ich aus dem Vorschlag im Exposé übernommen habe. Ich weiß nicht, ob ich dem inhaltlich gerecht geworden bin, aber durch ihn habe ich sofort ein Gefühl für die Geschichte bekommen.

Das ist also mein letzter Beitrag vor dem „3000“-Meilenstein, und er erscheint auch noch am 28. Dezember des Jahres 2018.  Das nenne ich doch mal ein tolles Schlusswort.