Piraten

Nein, ich habe kein Mitleid mit den armen Piraten vor Somalia, die nur Ausführende reicher Hintermänner aus China, Russland und sonstwo sind; Geiselnahme  verdient keine Gnade, basta, da hören alle Kavaliersdelikte auf. Aber gut, Piraterie ist wieder im Aufschwung, und zwar so was von. Auch Autoren sind zuhauf davon betroffen, nur wird das eben nicht so öffentlich gemacht, denn was bedeutet schon der Raub geistigen Eigentums? Tut doch niemandem weh! (Außer den Autoren, die von ihrer Arbeit leben müssen, aber das sieht ja keiner – Autoren haben schließlich von Haus aus Geld und verplempern den ganzen Tag mit Nichtstun.) Vor Jahren hat man sich über die Verschärfung des Urheberrechts aufgeregt, aber soll ich euch sagen, was es den Autoren, den Urhebern tatsächlich gebracht hat? Weniger. Vor allem, da der Osten macht, was er will, ohne dass man auch nur irgendeine Chance hat, etwas dagegen zu unternehmen. Man geht zum Anwalt, und der sagt: Ja, da liegt ein eindeutiger Verstoß vor, aber du kannst nichts machen. Wen willst du verklagen, und wo?

Nancy Kress hatte einen – meiner Ansicht nach viel zu freundlichen und geduldigen – Mailwechsel mit solchen Verbrechern, die eine Story von ihr (und von anderen Autoren) unerlaubt kostenlos auf ihrer Website veröffentlichen. Die sitzen natürlich in der Ukraine und lachen Nancy Kress öffentlich aus, weil sie der Ansicht sind, dass jeder, der eine in einer Bücherei zugängliche Story liest, das genauso auch auf ihrer Website tun kann. Google macht Schule. Es ist einfach unglaublich und unvorstellbar, wie schamlos man abgezockt wird, und wie ohnmächtig man ist.

Ich habe ja derzeit ein ebenso unerfreuliches Verfahren, da meine in Russland erschienene SpellForce-Trilogie nicht von mir autorisiert ist und ich ebenfalls keinen Cent dafür gesehen habe. Hierzu folgt noch ein gesonderter ausführlicher Eintrag.