Rezension zu „Nachtfeuer“ – Die Chroniken von Waldsee 2

Der Dämon in dir …
Redaktion: Stephanie Forster
Titel: Die Chroniken von Waldsee: Nachtfeuer. Die Chroniken von Waldsee Band 2
Autor: Uschi Zietsch
Verlag: Bastei-Lübbe
ISBN13/EAN: 9783404285204
Erschienen: 2008-07
Lies & Lausch Bewertung: ♥♥♥♥♥

„Der zweite Teil der Waldsee-Chroniken führt die Geschichte um Rowarn, den jungen Nauraka, nahtlos fort. Nach der großen Schlacht wurde er von Femris’ Anhängern gefangen genommen und fristet sein Dasein nun von Selbstzweifeln zerfressen in einer kleinen, dunklen Zelle an einem ihm unbekannten Ort.

Rowarn lag einsam in seiner düsteren Zelle und grübelte ruhelos, ununterbrochen. Hier drin gab es nichts Lebendes außer ihm, keine Ablenkung, keinen Trost. Aber immerhin war es in dem Verlies weniger finster als in seiner Seele.
Ein Dämon war es also, der in ihm lauerte, der ihn unberechenbar und gefährlich machte. Wie hatte er nur glauben können, er sei ein Rithari? Diese blindwütige Raserei, die Besessenheit im Kampf, rührte nicht von einer Krankheit her, sondern von der Seite der Finsternis. Von… Nachtfeuer, dem Mörder seiner Mutter. Dem Vertrauten von Femris. Dem Zwielichtgänger.

Seit Rowarn erfahren hat, dass Nachtfeuer sein Vater ist, kämpft er in seiner ganz eigenen Schlacht, gegen sich selbst und das für ihn bestimmte Schicksal. Zudem ist er besonderen Qualen durch Heriodon, dem neuen Heermeister Femris’, ausgesetzt, der ihn unbedingt auf seine Seite ziehen will. Angmor und Tamron befinden sich ebenfalls in seiner Gewalt, doch nach endlosen, harten Wochen gelingt es den Freunden, sich mit Hilfe von recht unverhoffter Seite zu befreien. Heriodon gibt allerdings nicht so schnell auf und verfolgt und quält Rowarn weiterhin in seinen Träumen.
Der junge Ritter macht sich mit seinen Gefährten auf nach Farnheim, die Heimat der Heilerin Arlyn, denn die Suche nach den Splittern des Tabernakels ist noch nicht beendet. Bald treffen von überall Verbündeten und vor allem gute Freunde ein, und sie schmieden eifrig Pläne, um die Lichtlose Burg des Feindes Femris anzugreifen.
Doch vorher muss Rowarn erst von seinen seelischen Wunden genesen und ihm steht noch eine folgenreiche Begegnung bevor. Er trifft Nachtfeuer… Und ist wie vor den Kopf gestoßen, als er ihn enttarnt. Wem kann er überhaupt noch trauen?

Uschi Zietsch entführt uns ein zweites Mal nach Waldsee, die zweitälteste und größte Welt des Träumenden Universums und wieder wird man verzaubert von ihrem Ideenreichtum und ihrer Fantasie. Wie im ersten Teil widmet sie sich einer großen Schlacht, doch dieses mal nicht auf einem Schlachtfeld, sondern im Innern ihres Romanhelden Rowarn, der endlich zu sich selbst finden muss, um sein Schicksal annehmen zu können. Gekonnt lässt sie den Leser in seine Seele blicken, sodass man sofort wieder mit ihm fühlt. Neue und alte Bekannte begleiten ihn auf seinem Weg und haben einige Überraschungen parat. Obwohl nur ein innerer Krieg stattfindet, sind manche Szenen brutaler als im ersten Band, doch genauso intensiv und berührend. Ein fantastisches Leseerlebnis, das, wie schon der erste Waldsee-Band, durch ein ausführliches Glossar abgerundet wird.
„Nachtfeuer“ steht seinem Vorgänger „Dämonenblut“ in Nichts nach und man darf gespannt sein auf das große Finale in „Perlmond“. „

Die Waldsee-Chroniken 3: Perlmond

Soeben ist der Abschlussband der Trilogie erschienen. Das Schicksal der Welt Waldsee, zu einer Bastion der Finsternis gewandelt zu werden, scheint besiegelt. Hoffnung gibt es nur noch, wenn es Rowarn rechtzeitig gelingt, die verloren gegangenen Splitter eines magischen Artefakts dem finsteren Femris zu entreißen. Der junge Ritter muss dazu Wege beschreiten, die normalen Sterblichen verschlossen sind … und die ihn bis ins Dämonenreich und zu den sagenhaften Dämonenfrauen führen.

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Rezension zu „Dämonenblut“ – Die Chroniken von Waldsee 1

Hier gefunden bei Lies und lausch:

Redakteur: Stephanie Forster

Titel: Dämonenblut: Die Chroniken von Waldsee Teil 1 (Bastei-Lübbe Taschenbücher)
Autor: Uschi Zietsch
Verlag: Lübbe
ISBN13/EAN: 9783404285174
Erschienen: 2008-04
Lies & Lausch Bewertung: ♥♥♥♥♥

„In den grauen Tagen, als ich das Meer verließ,
flog eine weiße Krähe vor mir, die den Weg mir wies,
hierher nach Ardig Hall.
Sah ich so schon das große Schloss, leuchtend und rein,
baute allein es, schlug und schichtete Stein um Stein
alles für Ardig Hall.

Und in meiner Erinn’rung, wenn die Nacht ist klar,
spür ich die See, tauch ein in die Fluten und schwimm mit der Schar.
Oh! Kannst du sie sehn, die große Stadt aus Koralle und Stein?
Leuchtend und wiegend Blumentier, Anemon’, Diamantenstern,
so steh ich und sehn mich, ewig klagend, die See ist so fern,
darf niemals hoffen, je wieder dort zu sein.“

>>Rowarn ist schon immer der Außenseiter in Madin, einer kleinen Stadt im abgeschiedenen Tal Inniu.
Aufgewachsen bei den ehrwürdigen alten Velerii Schattenläufer und Schneemond, den Pferdmenschen, und mit seinen gelegentlichen Gewaltausbrüchen, ist er den meisten anderen Dorfbewohnern unheimlich und suspekt. Um so mehr erstaunt es ihn, als bei einem Dorffest sein heimlicher Schwarm Anini auf ihn zukommt und mit ihm tanzt. Sie verbringen den ganzen Abend zusammen und später suchen sie sich ein lauschiges Plätzchen im Wald.
Als Rowarn am nächsten Morgen erwacht, ist Anini tot. Grausam zugerichtet, das Herz aus der Brust gerissen und regelrecht abgeschlachtet, wie schon zwei Mädchen vor ihr. Er selbst ist voller Blut, kann sich aber an nichts erinnern. In Panik rennt er Heim zu Schattenläufer und Schneemond. Doch die Dorfbewohner verdächtigen schnell Rowarn, den Andersartigen des Mordes und fordern lautstark seine Bestrafung. Die Velerii können aber alle zur Vernunft bringen und zu einer gemeinsamen Suche nach dem Mörder überreden.
Hilfe bekommen sie unverhofft von Fürst Noirun Ohneland und seinem Gefolge, allen voran dem Zwerg und Kriegskönig Olrig. Sie ahnen, dass Grimwari, riesige uralte Bestien, hinter den Morden stecken. Und so ist es auch. Rowarns Unschuld kann bewiesen werden.

„Die halbe Stadt war versammelt. Rowarn entdeckte die Schar, die mit erhobenen Waffen den Fürsten umringte. Ihre angespannte Haltung zeigte deutlich, dass sie auf alles gefasst waren und sofort handeln würden.
Der Grund dafür stand in der Mitte des Kreises, und Rowarn lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter, als er die riesige Bestie sah. Noch größer als das Untier im Goldenen Baum, noch mehr Masse, und das grausame Gesicht… voller Wut und Hass, gleichzeitig voller ungezügelter Wildheit und… noch mehr, viel mehr. Rotbraune Augen, die voller Leben waren, wissend, hellwach und alt. Uralt.“

Wirklich glücklich macht ihn der Beweis seiner Unschuld nicht, denn er erfährt nun von seinen Zieheltern, dass seine leibliche Mutter, die Herrscherin von Ardig Hall ermordet wurde und dass er von den Nauraka, einem Meervolk, abstammt. Auch der Fürst ist eigentlich aus einem anderen Grund nach Inniu gekommen. Er sucht Rekruten für sein Heer. Zusammen mit einigen Dorfbewohnern schließt Rowarn sich dem Fürsten an, um mit ihm das erwürdige Ardig Hall, das Schloss des Friedens und Heimat von Rowarns leiblicher Mutter, vom Bösen zu befreien.
Nicht nur die Suche nach seiner Herkunft treibt Rowarn an, sondern auch die Rache am Mörder seiner Mutter, der seitdem Ardig Hall besetzt.

Hier beginnt Rowarns großes Abenteuer… Er muss harte Aufgaben bewältigen, entwickelt sich so aber zu einem mutigen jungen Ritter. Er trifft außergewöhnliche Menschen und Wesen, verliebt sich, gelangt an wundersame Orte und schließlich auf das großen Schlachtfeld von Ardig Hall. Dort steht ihm seine bisher größte Aufgabe bevor. Und er trifft endlich auf den Mörder seiner Mutter…

Uschi Zietsch hat hier den Auftakt für ein großartiges Fantasy-Abenteuer zu Papier gebracht, dem man sich bereits nach den ersten Seiten nicht mehr entziehen kann. Ihr leb- und bildhafter Erzählstil versetzen den Leser in die beschriebene Welt „Waldsee“ und lassen ihn wirklich dabei sein bei Rowarns Abenteuern und denen seiner Gefährten.
Neben den schillernden Persönlichkeiten Waldsees, die allesamt detailverliebt erdacht wurden und unglaublich real wirken, führt die Autorin ihre Leser ebenso detailverliebt in die wunderschöne und vielfältige Welt Waldsees ein, dass man glaubt vor Ort zu sein. Jede Szene ist voller Emotionen, besonders die Kämpfe sind so spannend beschrieben, dass die Augen buchstäblich über die Buchseiten rasen.
Ein ausführliches Glossar rundet dieses Werk ab.

Das Ende dieses ersten Teils der Waldsee-Chroniken wurde weise gewählt. Man wird sich den zweiten Band ebenfalls kaufen müssen, denn nach dieser Lektüre fühlt man sich mit ihrer Hauptfigur Rowarn verbunden und will sein Schicksal weiterhin verfolgen. Ein grandioser Auftakt!<<

Lesung Waldsee-Chroniken und Quinto Center

Der Geschichtsverein Bad Steben e.V. lädt ein zur

Lesung mit Uschi Zietsch

am Freitag, 18.7.08, um 19.30 Uhr,
im Kurhaus Bad Steben (Vortragssaal)

History meets Science-Fiction

Fantasy-Roman „Dämonenblut“ aus der Waldsee-Chroniken-Trilogie und Perry Rhodan „Quinto Center“

Frau Zietsch ist die Tochter von Friedrich Zietsch. Nach ihm wurde der Brunnen im Kurpark benannt, in dem die beiden Heilquellen „Tempelquelle“ und „Wiesenquelle“ jedermann zugänglich sind. Er wurde im Juni 1951 als Finanzminister in die von Ministerpräsident Hans Ehard geführte Staatsregierung von Bayern berufen und gehörte auch der von Ministerpräsident Wilhelm Hoegner geleiteten Folgeregierung an.