Robben und Klimaschutz

Eine Stunde haben ein paar Milliarden Leute heute global das Licht ausgeschaltet, als Demonstration für den Klimaschutz.

338.000 Robben dürfen ab heute in Kanada abgeschlachtet und bei lebendigem Leibe gehäutet werden, damit die feinen Damen dieser Welt ihre Luxuskörper in feine Pelze hüllen können.
Was bei der Herstellung dieser lebensnotwendigen Mäntel ins Klima geblasen wird und erst recht auf den Festivitäten, auf denen diese unverzichtbaren Luxusteilchen hergezeigt werden, fällt da doch kaum ins Gewicht – wir haben ja weltweit eine Stunde Strom gespart, da haben wir das schnell wieder drin.
Und heute nacht sparen wir sogar noch eine Stunde zusätzlich ein.
Von zwei auf drei Uhr schalte ich übrigens für eine Stunde auch den Strom ab. Will ja schließlich nicht als Umweltfeind dastehen.

Ernst Vlcek nominiert

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Für sein Lebenswerk wurde Ernst Vlcek posthum für den Kurd Laßwitz-Preis 2009 nominiert. Am 22.4. jährt sich sein Todestag zum ersten Mal. Nach wie vor besteht die Möglichkeit, sich ins Kondolenzbuch einzutragen. Wer sich über die Sternensaga mit dem letzten vollendeten, autobiographisch gefärbten Werk (Band 4 der Sternensaga, Treffpunkt Gulistan) des Science Fiction-Schriftstellers  informieren möchte, kann sich hier umsehen.

Elfenzeit 5, 6 und 7

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Band 5: Schatten des Totenreiches von Susan Schwartz. Nach der Trennung von ihren Freunden aus der Anderswelt finden die Journalistin Nadja Oreso und der Fotograf Robert Waller nur schwer in ihr normales Leben zurück. Zu viel ist geschehen, zu viel haben sie erlebt, um einfach dort weiterzumachen, wo sie vor ihrer Zeit mit den Elfen waren. Bei den Sidhe Crain bahnen sich unterdessen dramatische Entwicklungen an. Eine furchtbare Tragödie führt Nadja an König Fanmórs Hof und auf eine Reise nach Annuyn, ins Totenreich des Grauen Herrn Samhain …
Band 6: Die wandernde Seele von Michael Marcus Thurner. Nadja und ihr Vater Fabio Oreso sind unterwegs nach Sizilien. Fabio ist endlich bereit, seine Lebensgeschichte zu erzählen, die mit Nadjas Mutter Julia zusammenhängt, der wandernden Seele. Es ist eine Geschichte über eine jahrhundertelange Liebe, die sich über alle Widerstände und selbst Tabus hinwegsetzt. Die Geschichte von Fabio und Julia ist einzigartig – in der Anderswelt ebenso wie bei den Menschen …
Schon in wenigen Tagen erscheint Band 7: Wächter des Weltenbaumes von Verena Themsen. David und Rian sind einmal mehr auf der Suche nach dem Quell der Unsterblichkeit, und ihr Weg führt sie nach Norden, ins Reich der Asen, nach Niflheim und zu dem Drachen Nidhögg. Unterdessen bereitet die Dunkle Königin Bandorchu den Weg in die Freiheit vor – und ein geheimnisvoller New Yorker Geschäftsmann mischt sich ein … Elfenzeit-Homepage

Buchmesse Leipzig Nachlese

Ein ausführlicher Bericht folgt zum Wochenende auf unserer Homepage unter der Rubrik „Events“, hier nur eine kurze Zusammenfassung: Es war sehr viel los, das Interesse groß, und wir hatten glücklicherweise genug Prospekte dabei. Unsere Lesungen am Donnerstag, Freitag und Samstag waren sehr gut besucht und erfolgreich, die Autorinnen und Autoren (Corina Bomann, Lothar Nietsch, Robin Gates, Tanya Carpenter und Dave T. Morgan) haben interessante Einleitungen zu sich und ihrer Geschichte gegeben und die Zuhörer dann mit den Düsteren Ladies in Bann geschlagen. Launige Gespräche gab es auch mit Kai Meyer, Christoph Hardebusch, Boris Koch und vielen mehr, sodass die Zeit wie im Fluge verging.

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Crossover am Stand: Im Gespräch mit Klaus N. Frick, Chefredakteur von Pabel Moewig (PERRY RHODAN), es geht um die Elfenzeit und weitere Projekte.





Watchmen

Ich kann mich noch genau erinnern, als ich die Graphic Novel damals von der Buchmesse mit nach Hause nahm; es muss so Ende der 80er gewesen sein. Der Hype um dieses große Epos setzte gerade ein, aber es gab noch lange keine Internetforen, wo man sich darüber austauschen konnte. Dennoch: Man wusste, da ist eine große Gemeinde, die empfindet genauso wie man selbst.
Es ist eine Parallelwelt, die da im Jahre 1985 gezeigt wird, fast real und doch auch futuristisch, und das liegt nicht nur an den Superhelden.
Und Superhelden sind sie in der Tat, genau das, was man sich darunter vorstellt, der perfekte Archetypus. Sie sind außergewöhnlich, besitzen außergewöhnliche Kräfte, doch tief drin, da sind sie der Typus Mensch: Verletzlich, gewalttätig, desillusioniert, hoffnungsvoll, zynisch, liebend. Die ganze Bandbreite rauf und runter. Rorschach ist der Held der Geschichte, wir begleiten ihn von Anfang bis Ende. „Keine Kompromisse“, sagt er. Und er sagt auch: „Es darf nicht ein unschuldiges Leben geopfert werden, um Millionen Schuldige zu retten.“ Sicher, der Feind meines Feindes ist mein Freund. Doch der große Plan von Ozymandias geht nicht auf, kann nicht aufgehen. Alles, was er geschafft hat, ist für den Augenblick ein Symptom zu bekämpfen. Doch die Ursache ist nicht beseitigt. Der Mensch hat sich nicht geändert, er hat sich nur der veränderten Situation angepasst. Weltfrieden? Keine Spur. Vielleicht heute und morgen, doch eines Tages ist es damit vorbei, und alles beginnt von vorn. Und damit waren dann all die Opfer wirklich umsonst. Sollen es zweihundert Jahre gewesen sein, die man gewinnt, das rechtfertigt nichts, wenn am Ende – und auch als kurzlebiger Mensch muss man ein bisschen weiter denken als ein paar hundert Jahre – genau dasselbe Ergebnis droht, nur vielleicht auf noch brutalerer Ebene. Der Mensch ist, was er ist, er kann durch so eine Aktion nicht „gerettet“ werden. Rorschach hat recht: Die Wahrheit muss bekannt werden. Man kann ein kurzlebiges Ideal nicht auf einer Lüge aufbauen. Das ist kein Dienst an der Menschheit, sondern Verrat an jedem Einzelnen, der ein Anrecht auf Leben und vor allem seine eigene Entscheidung hat. Alles andere ist Diktatur.
Es ist unglaublich, mit welcher Detailtreue Zack Snyder die Vorlage umgesetzt hat, wie er die komplexe Geschichte aufdröselte, notwendigerweise kürzte, und doch als komplettes Ganzes präsentierte, bei dem jemand wie ich, der die Novel mindestens sieben Mal gelesen hat (und immer noch neue Details entdeckt), nicht das Gefühl hat, dass etwas fehlt. Selbst der geänderte Schluss ist auf diese Weise eine schlüssige Weiterführung der ursprünglichen Fassung und funktioniert hervorragend. Auch den Film muss ich mehrmals anschauen, um all die vielen Details zu entdecken, die hier untergebracht wurden. Eines habe ich ziemlich schnell entdeckt, Zimmer Nr. 300 bei Hollis, doch dann ging vieles verloren, weil ich mich auf die Story – obwohl ich sie kannte – konzentrieren musste. Die Detailtreue bei dem Design ist unglaublich, die Darsteller sehen bis in die letzte Haarlocke und das Gramm Fett exakt so aus wie die gezeichnete Vorlage, selbst die Kleidung, der Bademantel, der Blutspritzer auf dem Smiley, die fürchterliche Mütze des Psychiaters, die groteske Nase von Richard Nixon … Die deutschen Synchronstimmen sind sehr akribisch ausgesucht worden, am meisten faszinierend ist die sanfte, immer leicht abwesende Stimme von „Doc Manhattan“. Kritisiert wurde die teilweise überbordende Gewalt. Ich interpretiere das so: In den Superhelden-Comics schlägern die Superhelden, was das Zeug hält, und es endet immer sauber. Gewalt aber ist Gewalt. Es gibt keine gute oder böse. Wenn einer dem anderen die Faust ins Gesicht pflanzt und die Nase bricht, gibt es Blut und Knorpelsplitter, egal ob die Faust nun dem Guten gehörte oder dem Bösen. Die Watchmen verherrlichen keine Gewalt, sie setzen sie ein, wie die Gegner sie auch einsetzen, doch deswegen gibt es am Ende keine sauber verschnürten Ganoven, die nicht mal ein blaues Auge haben. Gewalt ist schmutzig, blutig, zerstörerisch, egal, wer sie einsetzt. Genau das zeigt Snyder.
Die Vorlage ist ein Meisterwerk, das für sich allein steht, und der Film ist es ebenso. Sehr komplex, mit einer Detailfülle, die sich erst nach und nach erschließt (ich fange bei dem Film wieder von vorne an), und dazu die perfekt ausgesuchte, bis in den letzten Ton passende Musik. Es funktioniert auch, dass es bei dem Jahr 1985 blieb.
Was für nicht verfilmbar gehalten wurde, musste nur lange genug warten, um ebenso perfekt wie die Vorlage in ein neues Medium transportiert zu werden. Gratulation, das ist ein zweiter Meilenstein, und ich freue mich schon auf die superlange DVD-Fassung mit dem „Black Freighter“.

Kollegin und Freundin Claudia Kern hat ebenfalls einen Kommentar verfasst: Hier.

Heute

Hat jemand angenommen, ich würde was zum Weltfrauentag schreiben? Aber bitte! Dies ist eine religiöse, fundamentalistische, erzkonservative, menschenverachtende Männerwelt, und zwar rund um den Globus. Eine Welt, in der ein Linzer Weihbischof Homosexualität für eine (heilbare) Krankheit hält, in der ein Augsburger Oberpfaff miefige Altmännertraditionen pflegen will, in der ein neunjähriges brasilianisches Mädchen samt Mutter und Ärzteschaft wegen Abtreibung exkommuniziert wird, weil es vom Stiefvater vergewaltigt und mit Zwillingen schwanger wurde, deren Geburt es wahrscheinlich nicht überlebt hätte, in der Frauen ihre Unterwerfung durch vollständige Verhüllung in aller Öffentlichkeit jeden Tag aufs Neue beweisen müssen, in der Mädchen keine Schule besuchen dürfen, bereits als unter Zwölfjährige zur Prostitution gezwungen und in die Sklaverei verkauft werden, in der Mädchen keinerlei Wert haben oder Rechte besitzen, in der Mädchen und Frauen beschnitten, verstümmelt, missbraucht, geschlagen und als Brutstätten benutzt werden, glaubt wirklich jemand, dass ich irgendetwas dazu zu sagen habe, außer dass ich diesen Tag als reinen, perversen, abartigen und bitteren Hohn betrachte, erdacht von den privilegierten Männern einer globalen fundamentalistischen Welt, wo sogar in Deutschland im Biologieunterricht die biblische Evolution präsentiert werden soll, wo irgendwelche Glaubensannahmen, die auf keinerlei beweisfähiger Grundlage basieren, mehr Einfluss und Bedeutung haben als alles, was recht und menschlich ist?
Nein. Dazu habe ich nichts zu sagen.

Zehn Zentimeter

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Ich wiege ja sowieso zu viel, also wird es Zeit, dass ich mich ein bisschen bewege und was für die Muckis tue. Deswegen durfte ich heute eine halbe Stunde Schneeschippen. Zehn Zentimeter sind es derzeit, doch da es ununterbrochen weiterschneit (dichtes Schneetreiben), sind es heute abend doppelt so viele, und ich werde noch ein paar halbe Stunden Fitness hinter mir haben. Schöner März. Die Stare sind natürlich weg. Und die Pfalzstörche haben 8 Grad plus und Sonne. Höre ich mich frustriert an? Kann gar nicht sein. Der Nächste, der mit der „globalen Erwärmung“ daherkommt, wird von mir auf den Grill gelegt, dann weiß er wenigstens, wovon er spricht.