Sommertag!






Das muss im Kalender festgehalten werden, bevor es zu schnell wieder vorbei ist: Heute war der erste richtige, herrliche, milde, sanfte Frühlingssommertag, der auch zum Schattensitzen einlud, ohne dass man gleich zur Jacke greifen musste. Ich konnte den ganzen Tag draußen schreiben, das war einfach herrlich. Ab morgen soll es ja schon wieder vorbei sein, daher halte ich das hier fest und schaue es mir einfach immer wieder an, wenn ich drin sitzen muss.

Weg damit!

Da pocht eine Politikerin mal auf das Grundgesetz, und schon wird sie angegriffen. Woran liegt’s? Dass sie türkischstämmig ist? Dass sie jung ist? Dass sie eine Frau ist? Dass sie die Sache auf den Punkt bringt? Natürlich pickt man nur das eine raus: Kruzifixe weg aus staatlichen Schulen. Dass sie sich aber auch gegen Kopftücher und überhaupt religiöse Symbole ausgesprochen hat, das wird weggekehrt. Und dann wird Aygül Özkan auch noch zur Entschuldigung gezwungen? Ja, wofür denn? Dass sie das Gesetz nicht nur achtet, sondern auch durchsetzen will? So langsam glaube ich, ich bin im Käfig voller Narren.
Und er nu wieder – aber was war da auch anderes zu erwarten als stockkonservatives Gockel … Verzeihung, nein, Tippfehler, Goppel-Verhalten: Der ehemalige bayerische Wissenschaftsminister und Vorsitzende des Arbeitskreises Christsoziale Katholiken (CSK), Thomas Goppel, nannte Özkans Forderung, Kruzifixe aus staatlichen Schulen zu verbannen indiskutabel. Goppel sagte im Bayerischen Rundfunk: „Das ist völlig daneben. Das wird Ministerpräsident Wulff intensiv in den eigenen Reihen aufarbeiten müssen.“ Goppel fügte hinzu, es käme Frau Özkan in ihrem Heimatland wohl nicht in den Sinn, so mit einer gewachsenen Religiosität umzugehen. Goppel kritisierte auch die mangelnde Abstimmung Wulffs mit seiner designierten Ministerin: „So etwas muss man mit der Dame bereden, bevor man sie in ein solches Amt beruft. Das ist unterblieben“ so Goppel.
Mein gar nicht lieber Thomas Goppel, der Einzige, der daneben ist, sind Sie. Und zwar völlig und sowas von indiskutabel, dass es mir aus dem Blusenkragen raucht. Sie äußern sich derart diskriminierend und rassistisch, dass man sich schämen muss für Sie. Dass Frau Özkan in Deutschland geborene deutsche Staatsbürgerin ist, ist Ihnen wohl entgangen? Wie kommen Sie dazu, derart über „die Dame“ zu reden?
Noch schlimmer aber ist Ihre Rechtsauffassung: Schauen Sie doch endlich mal ins Grundgesetz, und dann schauen Sie vor allem mal, was das Bundesverfassungsgericht 1995 festgelegt hat: (…) dass die Anbringung eines Kreuzes oder Kruzifixes in den Unterrichtsräumen einer staatlichen Schule mit dem Neutralitätsprinzip des Staates unvereinbar ist.
Hallo? Gesetz? Urteil? Was davon haben Sie nicht verstanden?
Die Kirche hat an einem neutralen Ort wie einer Schule nichts verloren, und zwar weder Ihre, Herr Goppel, noch irgendeine andere. Lassen Sie Ihren Missionarstrieb gefälligst dort, wo er hingehört. Und überlegen Sie, in welchem Jahrtausend Sie leben. Als Politiker, der das Gesetz nicht achtet bzw. seinen persönlichen Glauben darüber stellt, sind Sie untragbar.

Buchcover-Girlande zum Welttag des Buches

Nicht immer nur Mecker, sondern was sehr Schönes – und das Wetter passt auch: Die längste Buchcover-Girlande der Welt hängt in Mainz – anlässlich des Welttag des Buches. Die meisten der 176.000 Cover sind von Kindern selbst erstellt worden. Sag noch einer, Bücher sind out. Das tut gut!

FDP will kein Störenfried mehr sein?

Hihihihahaha. Ja is‘ denn scho‘ wieder Karneval und die Jecken gehen um? Guido hat’s gesagt – beim Wahlkampf-Auftakt in NRW rief er in die Mikrofone: „Ihr kauft mir den Schneid nicht ab. Das verspreche ich euch.“ ARD-Nachrichten
Und ich verspreche dir, lieber Guido, dass ich dir gar nix mehr abkaufe.

Zeit wurde es.

Ich frage mich allerdings, was in Mixa vorgegangen sein muss, dass er zuerst vehement alles von sich weist und sogar mit Klagen gegen die Betroffenen droht. Ihm musste doch klar gewesen sein, dass drei eidesstattliche Erklärungen kaum totgeschlagen werden können, und es wurden ja nunmehr acht. Und dazu kommen noch die kleinen finanziellen Unregelmäßigkeiten, wie etwa ein paar Liter Messwein zu viel. Seine Entschuldigung kann er sich sonstwo hinschieben nach all den Beschimpfungen, die er vorher von sich gegeben hat. Diese Aufrichtigkeit ist verschenkt. Die Kirche steht aber auch nicht in besserem Licht da. Zuvor wurde Mixa vehement verteidigt, alle standen großartig hinter ihm, und schlagartig lassen sie ihn fallen wie eine heiße Kartoffel. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Super, Kollegen! Ihr seid um keinen Deut besser.
Zum Würgen bringt mich aber Thomas Goppel: Der Sprecher der Christsozialen Katholiken in der CSU, Thomas Goppel, zollte Mixa Respekt. Der Schritt komme spät, aber nicht zu spät. Goppel übte im ZDF-Morgenmagazin scharfe Kritik an den Medien, die aus Vorfällen von vor 30 Jahren einen Skandal kontruiert und den Eindruck erweckt hätten, Mixa sei prügelnd unterwegs gewesen. Aber genau das, mein lieber Herr Goppel, ist der Fall gewesen, und ob das nun 5 oder 30 Jahre her ist (übrigens reichte es bis Anfang der 90er, vielleicht Taschenrechner benutzen?), spielt doch überhaupt keine Rolle! Und ich halte es durchaus für einen Skandal, dass Heimkinder, die Vertrauenspersonen und eine Stütze beim Aufwachsen brauchen, verprügelt werden. Darüber kann man nicht oft und viel genug berichten. Die Zeiten, mein lieber Herr Goppel, wo alles totgeschwiegen wurde, weil so etwas „ganz normal“ sei, sind vorbei. Aber Sie stecken in diesen Zeiten anscheinend immer noch drin. Wie stehen Sie denn allgemein zu Prügeln?

SunQuest in Andromeda






Soeben erschienen sind die großformatigen, schön gestalteten ANDROMEDA NACHRICHTEN Nr. 229 – das Magazin des Science Fiction Club Deutschland SFCD – mit einem ausführlichen Artikel über SunQuest, einer Leseprobe von Thorsten Schweikard aus Band 11 „Turm der Hoffnung“ sowie einer Exklusiv-Story des PERRY RHODAN-Autors Marc A. Herren, „Gelbe Früchte“, die mit seinem Part in Band 9, „Das Sternenportal“, zusammenhängt. Also, wer sich bis jetzt noch nicht entscheiden konnte: Reinschnuppern …

Aha, auf einmal.

ARD-Nachrichten:

Nun kann er sich doch erinnern: Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat erstmals eingeräumt, in seiner Zeit als Stadtpfarrer möglicherweise Kinder geschlagen zu haben. „Die ein oder andere Watsch´n“ könne er nicht ausschließen, sagte er der „Bild am Sonntag“. „Das war damals vollkommen normal und alle Lehrer und Schüler dieser Generation wissen das auch“, fügte er hinzu.

Na klar, es ist vollkommen normal, andere zu verprügeln. Und weil es alle machen, ist es ja nicht schlimm, das ebenfalls zu tun. Was alle machen, ist legitim. (Nebenbei: Es ist aber doch so, dass es eben gar nicht alle machen – sondern nur einige wenige, und da muss man sich doch fragen, warum.) Erst recht von einem Kirchenangehörigen, der Moral und Nächstenliebe etc. predigt. Das trifft bestimmt auch auf die, sagen wir mal, „kleinen buchhalterischen Ungereimtheiten“ zu, nach denen im Zusammenhang mit Mixas Zeit als Stadtpfarrer auch gerade geforscht wird.

Interessant auch – und passend -, dass sich der streitbare und sicherlich bekannteste Theologe Hans Küng einmal wieder zu Wort gemeldet hat, und zwar in einem offenen Brief. Natürlich wird er keine Antwort darauf erhalten, wie nicht anders zu erwarten.
ARD-Bericht

Der Tübinger Theologe Hans Küng hat die Bischöfe in einem offenen Brief zu Widerstand gegen den Papst aufgerufen. Sie dürften nicht wie „Statisten ohne Recht und Stimme wirken“. Es sei dringend nötig, dass Reformen in der Kirche notfalls gegen den Willen des Papstes angeschoben würden. Denn Benedikt XVI. finde keine Wege, die Kirche aus der tiefsten Vertrauenskrise seit der Reformation zu führen.
Die Bischöfe hätten zwar einen Gehorsamseid gegenüber dem Papst abgelegt – sie wüssten aber auch, „dass uneingeschränkter Gehorsam nie einer menschlichen Autorität, sondern Gott allein geschuldet ist“, heißt es in dem Brief. Sie sollten keine Ergebenheitsadresse, sondern Reformforderungen nach Rom schicken.
Konkret forderte der 82 Jahre alte Theologe zum Ungehorsam im Umgang mit dem Zölibat auf. „Ein Priester, der nach reiflicher Überlegung zu heiraten gedenkt, müsste nicht automatisch von seinem Amt zurücktreten, wenn Bischof und Gemeinde hinter ihm stehen“, argumentierte Küng.
Die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken wollten Küngs Schreiben nicht kommentieren.

Fyrgar: Das Entstehen Teil 3

Eine ganz entscheidende Szene ist jetzt beendet. Eine harte Lektion für den Helden, ein schweres Los, das er nun zu tragen hat. Und er er ist allein. Außer seinen Erinnerungen gibt es nichts mehr, das er kennt.