Ich frage mich allerdings, was in Mixa vorgegangen sein muss, dass er zuerst vehement alles von sich weist und sogar mit Klagen gegen die Betroffenen droht. Ihm musste doch klar gewesen sein, dass drei eidesstattliche Erklärungen kaum totgeschlagen werden können, und es wurden ja nunmehr acht. Und dazu kommen noch die kleinen finanziellen Unregelmäßigkeiten, wie etwa ein paar Liter Messwein zu viel. Seine Entschuldigung kann er sich sonstwo hinschieben nach all den Beschimpfungen, die er vorher von sich gegeben hat. Diese Aufrichtigkeit ist verschenkt. Die Kirche steht aber auch nicht in besserem Licht da. Zuvor wurde Mixa vehement verteidigt, alle standen großartig hinter ihm, und schlagartig lassen sie ihn fallen wie eine heiße Kartoffel. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Super, Kollegen! Ihr seid um keinen Deut besser.
Zum Würgen bringt mich aber Thomas Goppel: Der Sprecher der Christsozialen Katholiken in der CSU, Thomas Goppel, zollte Mixa Respekt. Der Schritt komme spät, aber nicht zu spät. Goppel übte im ZDF-Morgenmagazin scharfe Kritik an den Medien, die aus Vorfällen von vor 30 Jahren einen Skandal kontruiert und den Eindruck erweckt hätten, Mixa sei prügelnd unterwegs gewesen. Aber genau das, mein lieber Herr Goppel, ist der Fall gewesen, und ob das nun 5 oder 30 Jahre her ist (übrigens reichte es bis Anfang der 90er, vielleicht Taschenrechner benutzen?), spielt doch überhaupt keine Rolle! Und ich halte es durchaus für einen Skandal, dass Heimkinder, die Vertrauenspersonen und eine Stütze beim Aufwachsen brauchen, verprügelt werden. Darüber kann man nicht oft und viel genug berichten. Die Zeiten, mein lieber Herr Goppel, wo alles totgeschwiegen wurde, weil so etwas „ganz normal“ sei, sind vorbei. Aber Sie stecken in diesen Zeiten anscheinend immer noch drin. Wie stehen Sie denn allgemein zu Prügeln?