Anmerkung zu „Wie weit soll man gehen“ vom 30.8.

Herr Grandt hat zu meinem Blog einen sehr langen Kommentar verfasst, der sich inhaltlich hauptsächlich mit Eigenwerbung zu seinen Publikationen und mit der Diskreditierung meiner Person befasst. Gleichzeitig hat er mir eine ebenso lange Mail geschickt. Herr Grandt hat sich über „mein Eintrag entspricht mit jedem Wort der Wahrheit“ aufgeregt und dies irrtümlich auf seine Person bezogen. Hierzu muss ich einräumen, das war durchaus missverständlich zu verstehen. Ich habe damit die Fotos gemeint, die tatsächlich auf dem Verlags-Blog gewesen sind und Anlass meines Blogeintrags sind; nicht dass hinterher behauptet wird, sie wären nie da drauf gewesen und ich fasle Buntes. Ich möchte also an dieser Stelle verdeutlichen, mit „Wahrheit“ ist gemeint, dass die Fotos tatsächlich öffentlich gezeigt worden waren. Was die Person Grandt betrifft, da ich ihn nicht persönlich kenne, kann ich nur den Eindruck wiedergeben, den ich durch Netztreffer erhalten habe, und das war hauptsächlich der Kopp-Verlag, den ich als Beispiel gewählt habe. Ob das nun allumfassend ist und Herr Grandt noch bei Kopp Autor oder nicht, das weiß ich nicht, das ist auch nicht Thema meines Eintrags.
Sondern die Werbung um jeden Preis, die ich widerlich und abstoßend finde. Herr Grandt äußert sich in einer Form sowohl in seinem Kommentar als auch in der persönlichen Mail, dass ich von einer Freischaltung des Kommentars absehe. Es ist nicht das erste Mal, dass er sich derart mir gegenüber äußert, und ich lehne daher jegliche Kommunikation mit ihm ab.
Ist auch nicht erforderlich, die Fotos sind weg, das ist das gewünschte Ziel. Damit ist die Sache vom Tisch und wir wenden uns jetzt wieder dem Tagesgeschäft und hoffentlich erfreulicheren Themen zu.

Wie weit soll man gehen?

Überraschung! Denn es geht nicht um die Irrungen und Wirrungen Deutschlands der letzten Wochen und Monate, auch dazu werde ich mich noch äußern. Doch an dieser Stelle geht es um etwas anderes; eine Frage, die ich mir gerade als Kleinverlegerin stelle. Nämlich, wie weit man gehen soll, um einen entsprechenden Absatz seiner Bücher zu erreichen?

Kleinverlag BLITZ publiziert aktuell in seinem Blog einen reißerischen Artikel des Autors G. G. Grandt. Aus Gründen des Jugendschutzes, des Respekts der Würde des Menschen und der Pietät, und weil ich mit meinem Blogeintrag ohnehin schon genug virales Marketing betreibe, aber hierüber den Mund nicht halten will, gibt es keinen Link.

Es handelt sich bei dem vorgenannten Autor um Guido Grandt, der sich selbst gern als „investigativer Journalist“ bezeichnet; das darf er ruhig, ist diese Bezeichnung ja nicht geschützt, doch ist sie halt laut Definition irgendwie nicht so recht zutreffend. Auch der eher negativ behaftete, weil mehr auf die Boulevardpresse zugeschnittene „Enthüllungsjournalist“ trifft so nicht zu. Guido Grandt publiziert lt. der im Internet zu findenden VÖ-Listen keine fundierten Artikel und deckt keine politischen oder wirtschaftlichen Schweinereien auf, sondern ist hauptsächlich als „Sach“-Buchautor mit Themen zu Satanismus und Freimaurerei beim Kopp Verlag vertreten, der vor allem dieser Tage mit seinen Verschwörungstheorien wieder voll im Mainstream ist. So hat der Verlag einst angefangen, mit Ufos und so, rechtspopulistisch und zugleich antikapitalistisch, und aktuell gibt er sich als „Tabubrecher“ (von Tabus, von denen wir bisher nichts wussten) und lässt frustrierte Leute wie Ulfkotte und Wisnewski die absurdesten Theorien zu „wahren Hintergründen“, angefangen bei der Mondlandung, servieren. Grandt schlägt, nachdem Freimaurer & Co momentan nicht gefragt sind, vor ein paar Jahren bei einem ähnlichen Verlag in dieselbe Kerbe mit einem Entführungsfall, der auf Kosten des Opfers geht … das hat mit seriösem Journalismus nun mal gar nichts zu tun, finde ich.
Klar, der Kopp-Verlag brummt, aber seriös ist anders, und mit investigativ oder enthüllend hat all das auch nichts zu tun, denn hier stecken Wirrköpfe mit absurden Theorien, die reißerisch als Tatsachenbehauptungen dargestellt werden (und vermutlich im Text so schwammig gehalten werden, dass sie rechtlich nicht belangt werden können) und keine aufwändigen Recherchen und belegte Erkenntnisse dahinter. Egal, auf sowas stehen Leser.

Und weil das bei Kopp so gut funktioniert, nimmt sich ein Kleinverlag, der auf Fantasy, Horror und Science Fiction spezialisiert ist, nun ebenfalls angeblich authentischer Skandale an. Behandelt immerhin ein Verlag wie Unitall in seiner Werbung brisante Themen als das, was sie sind, nämlich reine Belletristik, wird hier bei BLITZ die Behauptung aufgestellt, es handle sich bei Grandts neuer Serie um einen „absolut authentischen Agenten-Thriller“. Äh, nein. Ein Agenten-Thriller ist immer Fiktion. Er kann reale Hintergründe haben, aber „absolut authentisch“ ist allerhöchstens das Tagebuch der Anne Frank, wobei auch hier die Niederlegung bereits gefiltert ist durch das, was besonders wichtig oder emotional bewegend erscheint. Oder ist der Agent etwa Grandt selbst? Oder jemand, den er kennt und dessen Erlebnisse er beschreibt? Selbst dann ist es als Belletristik = Fiction aufbereitet (verrät ja schon der Titel der Serie) und nicht mehr „absolut authentisch“.

Und was bitte ist am (Retro-)Werbebanner und Cover authentisch? Eine langhaarige Blondine mit knappem Bikini, laszivem Fick-Mich-Blick und dicker steifer Wumme in der Hand. Abgesehen vom sexistischen Klischee, da werden die männlichen potenziellen Leser auf ihre Testikel reduziert – und womöglich auf eine völlig falsche Fährte geführt.

Denn nun, und jetzt komme ich endlich zum Kernpunkt, wird das Ganze auf eine Art und Weise beworben, die mir das Frühstück, Mittag- und Abendessen hochkommen lässt. Und was zu diesem an sich antiquierten, harmlosen, auf das männliche Testosteron reduzierte Cover so absolut gar nicht passt. Und übrigens auch nicht zu „investigativem Journalismus“.

Um möglichst viele Klicks zu erhalten, um so reißerisch wie nur irgend möglich zu wirken, werden Urlaubsfotos des Autors vermischt mit (übrigens nicht gekennzeichneten, woher sie stammen) entsetzlichen Fotos von grausam entstellten und verstümmelten Leichen im Großformat. Dazu gibt es einleitend ein lapidares ACHTUNG: DIESER BLOG-CONTENT BEINHALTET FOTOS, DIE FÜR KINDER, JUGENDLICHE & LABILE MENSCHEN NICHT GEEIGNET SIND!!! – und ich Depp habe das nicht ernst genommen, weil es danach gleich weitergeht ohne gesonderten Link, habe einfach weitergescrollt und bin bei diesen grauenvollen Bildern gelandet, die mich einige Nächte beschäftigen werden.
FOTOS, DIE WERBUNG MACHEN FÜR EINE ACTION-BUCHSERIE.

Ich hoffe nur, dass niemals ein Angehöriger dieser Opfer das zu sehen bekommt, wie ein Verlag, um seine Auflage möglichst hochzutreiben, derart pietätlos, geschmacklos und würdelos mit bedauernswerten Toten umgeht, die OPFER sind und Frieden und respektvollen Umgang verdient haben, und keine öffentliche Zurschaustellung auf diese Weise – um des Geldes wegen! Insofern passt das wiederum zum Buchcover – das ist gleichzeitig Voyeurismus der abscheulichsten Art und Pornographie pur.

Und jetzt geh ich kotzen.

Nachtrag zu diesem Blogeintrag, veröffentlicht um 12:43, um 15:00: Der Verlag hat, offenbar durch meinen Blogeintrag (vielleicht leide ich auch an Paranoia) die Fotos gerade entfernt. Sie sind zum Glück nicht mehr zu sehen. Dennoch werde ich diesen Eintrag nicht editieren, denn es ändert nichts an der ursprünglichen Veröffentlichung. Mein Eintrag entspricht mit jedem Wort der Wahrheit – nachträglicher Einschub 31.8.: da es missverständlich ist: ich meine damit die Fotos, die gepostet waren; was G.G. Grandt betrifft, so hat sich mir das auf diese Weise erschlossen; Herr Grandt hat sich diesbezüglich beschwert, das sei damit richtiggestellt, dass ich möglicherweise nicht alles im Netz gefunden habe und dieser Eindruck berechtigterweise entsteht (die genannten Titel existieren nämlich), aber nicht der Weisheit letzter Schluss sein muss -, das kann man auch auf Facebook anhand der dortigen Kommentare verfolgen. Ich werde nichts davon zurücknehmen, nur weil nachträglich der „Stein des Anstoßes“ entfernt wurde.

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Unter Brüdern (Pete Dexter)

Pete Dexter wird erst langsam in Deutschland bekannt, aber es ist schön, dass der Verlag Liebeskind das nun ändert.
„Unter Brüdern“ ertsreckt sich über einen Zeitraum von 1961-1986 und beginnt mit dem 8-Jährigen Peter, der mit ansehen muss, wie seine kleine Schwester vom Nachbarn, der viel zu schnell um die Kurve kommt, überfahren wird.
Peter ist und bleibt ein sehr wortkarger, passiver Typ, der unter dem Trauma dieses Erlebnisses leidet. Und voller Hass ist gegen seinen Onkel und seinen grausamen, machtgierigen Vetter Michael, die ohne zu zögern Peters Vater geopfert haben, um die Mafia zufriedenzustellen. Die Gewerkschaft der Dachdecker in Philadelphia ist genauso korrupt wie die Polizei und genauso machtbesessen wie die Mafia, mit der sie konkurriert. Es gibt keinen Unterschied zwischen beiden. Das Leben der jungen Männer ist geprägt von Gewalt und Angstverbreitung, wobei Peter nie von sich selbst aktiv wird, aber in Michaels Gefolge alles duldet. Bis das Maß voll ist.
Das Buch setzt sich aus hunderten kleiner Szenen zusammen, die mehr oder minder mtieinander verbunden sind. Es ist kein Roman im eigentlichen Sinne, sondern mehr eine Dokumentation, der allerdings die begleitenden Worte fehlen. So erfahren wir leider nichts über das, was die beiden Floods in der Gewerkschaft tatsächlich tun. Stets nur nebenbei wird erwähnt, welche Geschäfte Michael betreibt, gezeigt werden immer nur private Unternehmungen, die stets auf dieselbe Weise enden. Man ist unterwegs, tut irgendwas, wie ein Pferd kaufen, einen Club besuchen, oder sonst irgendwas, schüchtert Leute ein, Ende der Szene.
Weder das Ambiente Philadelphias noch die unterschiedlichen Jahrzehnte sind für mich fassbar. Ich bewege mich irgendwie immer nur im Auto durch die Gegend, die wie an einer Studiorollleinwand an mir vorüberzieht und immer gleich aussieht.
Dexter ist ein großer Autor, aber diesmal ist er kein großer Szenarist. All die Intrigen, Morde, Angst und Schrecken werden immer nur angedeutet, obwohl es dem Buch an Brutalität nicht mangelt. Ich erfahre nicht, wie die Figuren leben, und eigentlich nicht mal wirklich, wie sie denken. Ob in ihrer Umgebung Menschen leben oder nicht, wer weiß.
Dass die Gewerkschaften sich strukturell nicht von der Mafia unterscheiden, wusste ich nicht, das ist das einzig Neue, was ich hier erfahre – und ich weiß aber nicht, ob alle so sind. Es ist ein sehr kleiner Ausschnitt aus dem großen Ganzen, der mir hier präsentiert wird, und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wofür. Eine Veränderung, Entwicklung oder auch Scheitern gibt es nicht. Am Ende ist alles so wie vorher, nur 25 Jahre später. Wie es ausgeht, erfahren wir bereits auf S. 1. So ganz verstanden habe ich es aber nicht.

Hoffest am Postgut in Tweng/Salzburgerland

(c) Wolfgang Hojna-Leidolf www.meinbezirk.at
(c) Wolfgang Hojna-Leidolf www.meinbezirk.at – Lucky Luke/Bonanza

Am Donnerstag um 11 Uhr geht die Fahrt los, mit drei Pferden – Nadin, Domingo und Touch. Die Salzburger Autobahn ist und bleibt grauenvoll, egal wann man fährt – vielleicht zwischen 1 und 4 Uhr morgens geht es besser, aber ansonsten ist sie immer dicht. (So auch beim Rückweg, aber da schaffen wir es dann doch ohne Pause in 5 Stunden.) Es ist heiß, deshalb machen wir Rast am Irschenberg, erstens um was zu essen, zweitens fürs Bickerl und drittens, als Wichtigstes, Wasser und Kühlung für die Pferde. Die haben aber gar keinen Durst, saftiger Apfel wird jedoch gern genommen. Noch ein bisschen mit Schwamm und Sprühflasche nassgemacht, und es geht weiter. Stop-and-go, wie gehabt. Auf die knapp 1200 Meter Höhe muss mein altes Protzmobil sich dann hochkämpfen, doch schließlich sind wir angekommen. Die Boxen sind schon vorbereitet. Mein Pferd, das noch nie auf so einem Unternehmen dabei war, ist verwirrt und besorgt. Werde ich jetzt verkauft? Muss ich für immer hierbleiben? Immerhin sind zwei Kumpels dabei, das hilft ein bisschen. Trotzdem haben wir an diesem Abend Frauli seeeehr lieb. Am Freitag nachmittag, wenn es nicht mehr ganz so heiß ist (netter Trugschluss) beginnen die Proben und die Technikabstimmung. Touch gibt sich sehr unruhig, er weiß nicht, was das alles soll. Und die Leute. Und da gehen meine Kumpels raus aus dem Platz und ich soll hierbleiben? Und überhaupt! Heute ist er böse auf sein Frauli.
Aber am Samstag dann. Am Samstag! Da geht es ab vormittags los mit dem Putzen und Striegeln und Leckerli und Satteln und Kostümieren. Und da kommen auch schon die ersten Gäste und gehen staunend durch den Stall. Kinder umringen das Indianerpony, das mehr und mehr zu strahlen anfängt. Das ist ganz nach seinem Geschmack! Viel Tüttel und Tattel und Lecker und alles dreht sich um ihn. Das vormittägliche Abreiten auf dem Platz stellt kein Thema mehr dar. Und bis dann am Nachmittag sein großer Auftritt kommt, ist Touch gänzlich tiefenentspannt. Ganz Cowboypferd weiß er, was er zu tun hat, und absolviert es, sodass ich mich auf alles andere – Reden, Musik, Mitreiter, Schirm, Fächer und extrem rutschiges Kostüm – konzentrieren kann.
Wir (das Showteam Colorido) bieten eine große Show durch die Welt des Films: Grease, Immenhof, Tinkerbell, Phantom der Oper, Der Schuh des Manitu, Ritter aus Leidenschaft, Yakari + Pippi Langstrumpf, Die Schlümpfe, Die Noriker, Lucky Luke/Bonanza, Das Letzte Einhorn. Ich habe die Moderation dazu geschrieben und übernommen; dass ich dann selber auch noch auftrete, war zuerst nicht geplant, aber wir haben es doch hinbekommen, wir zwei „Alten“. Den Spaß als Abahatschi mit Schakliin lass ich mir nicht entgehen.
Und es klappt alles toll. Zwischendurch gibt es einen Platzregen, der leider einige Gäste verjagt – selber schuld -, aber nach einer halben Stunde schon kann das Programm bis zum Schluss stattfinden. Wir haben viel Spaß dabei, alles harmoniert und klappt gut, trotz vieler Kostüme und knapper Umziehzeit.
Mit einem sehr glücklichen, fröhlichen Show-Pferd gehe ich vom Platz. Und jetzt her mit Keks, sagt Touch, und ja, den hast du dir verdient. Und mehr als einen. Bin superstolz auf dich! Und toll, wie die anderen das alles gemacht haben!

Einen ausführlichen Bericht mit vielen Bildern (unter anderem auch dem tollen Bild oben) gibt es hier auf mein bezirk.at!
Die folgenden Bilder stammen alle von Ute, die beim Showteam dabei ist und als Gauklerin mit Poi aufgetreten ist. Die drei Schlussbilder stammen von Wiebke Brem.

Wohl behütet - "Schakliin" und Old Oak Annie
Wohl behütet – „Schakliin“ und Old Oak Annie
Abahatschi + Schakliin
Abahatschi + Schakliin
Abahatschi + Schakliin
Abahatschi + Schakliin
Grease - John Travolta :-)
Grease – John Travolta 🙂
Phantom der Oper - die Sängerin, die schöne Christine
Phantom der Oper – die Sängerin
Das Phantom und die schöne Christine
Das Phantom und die schöne Christine

Bonanza 4 Lucky 2 Schluss 1