Nun ist er also erschienen, am Freitag 15.2., der PERRY-RHODAN-Band mit der sensationellen Nummer 3000. Nach 57 Jahren und ein paar Zerquetschte. Zu diesem Anlass gab es bundesweit Signierstunden, unter anderem auch eine mit mir in München am Hauptbahnhof.
An dieser Stelle sei übrigens auch erklärt, weswegen die Feier im Literaturhaus nicht zu diesem Termin stattfand – aktuell tagt die Sicherheitskonferenz und genau der Bereich um das Literaturhaus ist komplett gesperrt.
Ich habe mir angesichts des herrlichen Sonnenscheins einen schönen Tag gegönnt, mich zuerst mit der einen Freundin in München getroffen – logischerweise bei den ganzen Sperrungen bin ich mit der Bahn gefahren -, die mich dann noch „als Assistentin“ (wie etwa Gruppenaufnahme knipsen) begleitete. Es war noch gar nicht vier Uhr, interessierte sich schon jemand für unseren Weltraumhelden, und dann ging es fortlaufend. Einige bekannte Gesichter, einige, die im Auftrag kamen, und einige, die sich mit der Materie mal beschäftigen wollten. Und ein kleines Mopsgeschenk gab’s noch obendrauf. Wie es scheint, hat Band 3000 reißenden Absatz gefunden, denn am Bahnhof war er schon überall ausverkauft und andernorts wohl auch. Da haben die Händler wohl zu wenige geordert! Aber – es wird nachgeliefert.
Bis kurz vor 18 Uhr war ich tatsächlich gut beschäftigt. Es gab wohl auch Radiowerbung dazu, denn jemand erwähnte, er habe es im Radio gehört und sich gleich auf den Weg gemacht. Freundlicherweise haben die Kollegen von den anderen Buchshops die Leute zu uns gelotst, denn die Buchhandlung war etwas abgelegen in einem kleinen Gang, den man nicht unbedingt frequentiert. Aber es hat alles gut geklappt. Die Bannerwerbung habe ich leider nicht gesehen.
Anschließend wurde ich von meiner anderen Freundin abgeholt, mit der ich bis zur Abfahrt auf Gleis 31 noch einen lustigen Abend als Ausklang im „Bier und Wurst“ bei … ja, ratet mal, Bier und Wurst verbracht habe!
Ein würdiger und angemessener Rahmen für dieses – wie ich finde – besondere Ereignis.
Signierstunde in München anlässlich PERRY RHODAN Band 3000
Am Freitag, 15.2.2019 bin ich zur Signierstunde am Hauptbahnhof in München, in der Fachpresse Buchhandlung, Nähe Gleis 25 (Nähe Sparda Bank)!
Ich bin ab 16 Uhr da und werde bis ca. 18 Uhr bleiben.
Kommt doch einfach vorbei und lasst euch signieren, was ihr schon immer signiert haben wolltet (nein, keine Überweisungsscheine, keine Kaufverträge, keine Blankoschecks)!
Ich freue mich auf euren Besuch.
Literaturhaus München – Perry Rhodan 3000
Am Freitag Nachmittag habe ich mich mit vollbepacktem Wagen auf den Weg nach München gemacht, um die letzten Vorbereitungen für das Event zu treffen. Es ist ein sonnenstrahlender Tag mit Plustemperaturen, also eine prima Einstimmung. Im Parkhaus angekommen, belade ich das Muli und holpere mit ihm über das Kopfsteinpflaster (ich hasse, hasse, hasse es!) ins Literaturhaus und von da in den 3. Stock. Lange Gesichter erwarten mich: Die gelieferten Vitrinen sind etwa halb so groß wie geordert. Also improvisieren! (Das klappt aber gut und sieht auch gut aus am Samstag.) Nachdem alles abgeladen ist, fahren Klaus Bollhöfener und ich ins Hotel, checken ein, und fallen dann hungrig beim Thai in der Brienner Straße ein, wo es nicht nur authentisch schmeckt, sondern auch extrem schön fürs Auge präsentiert wird. Wir gehen noch einmal gründlich die Moderation für den Samstag durch und besprechen letzte Details. Ich habe das übliche Lampenfieber und bin schon sehr zapplig.
Am Samstag um halb 7 beim Frühstück (frischer Obstsalat und Joghurt und 1 Ei, mehr geht zu der Uhrzeit nicht), und dann geht es zu Fuß rüber ins Literaturhaus. „Es regnet nicht“, hat Klaus am Abend vorher behauptet, ich muss aber trotzdem nochmal aufs Zimmer, denn es regnet eben doch, und 3-Wetter-Taft hin oder her, für die 700 Meter ist mir das zu heikel. (Übrigens war vorher nix und danach strahlender Sonnenschein – als abergläubische Künstlerin sollte mir der Regen wohl Glückauf verheißen!) Die ersten Besucher warten schon auf den Einlass, während wir die letzten Vorbereitungen treffen, Klaus und ich machen einen Durchgang auf der Bühne mit Mikro, und dann renne ich aufgeregt im Kreis und murmle meine kurze Einleitung so lange vor mich hin, bis sie sitzt.
Schneller als gedacht kommt die Eröffnung um 10 Uhr. Der Saal ist brechend voll, die Referenten müssen stehen. Das Publikum ist aufmerksam und bereit für das, was kommt – und das ist ein dicht gepacktes Programm. Wir steigern Zug um Zug die Spannung – es geht nach der Einführung von Chefredakteur Klaus N. Frick um die echte Mondlandung und künftige mögliche Raumfahrt, die neue Miniserie SOL, NEO, die Dunkelwelten, die Hörbücher, die Vorstellung des Perry Rhodan-Hardcovers, den First Concact von Leserseite aus, um den Youtube-Channel und noch so manches mehr und schließlich als Höhepunkt um das Hauptthema, den 3000er selbst, mit Lesung, Präsentation, Diskussion und zum Abschluss dann noch die Verteilung des Gimmick-Umschlags mit einmaligen Goodies, die auch zur letzten Signierstunde verwendet werden konnten. Band 3000 gab es nicht vorab, wie sicherlich die meisten erhofft hatten; es sind ja nur noch ein paar Tage bis zur Veröffentlichung und der Verlag wollte Spoiler vermeiden. 99,9% zeigen auch großes Verständnis dafür.
Die Pausen zwischen meinen Moderationen sind immer so kurz, dass ich es nie schaffe, mir was zu essen zu beschaffen – und in der Mittagspause habe ich mit den Kollegen Signierstunde. Als ich es dann endlich einmal rausschaffe und mir eine Breze holen will, hat alles zu, das Bistro unten hat nur Kuchen, was ich nicht esse, sodass ich mir ein Glas (ausgezeichneten) Prosecco gönne. Der Alkohol gelangt glaube ich gar nicht erst ins Blut, denn mein Körper verbrennt augenblicklich alles, was ihm zugeführt wird, und was nicht, auch. Gegen 15 Uhr schlackert mir die vorher gut sitzende Hose um den Bund und der Gürtel ist auf dem letzten Loch. Mein Magen brummelt und grummelt, aber er musss sich noch ein paar Stunden gedulden.
Nach dem letzten Foto (siehe oben), als die meisten schon gegangen sind, stürme ich ins Bistro nach unten an den reservierten Tisch, bestelle ein Weißbier und schlinge das köstliche frische Brot, das schon bereitsteht, in mich hinein. Nach fünf Minuten fährt der Adrenalinpegel nach unten, mein auf 0,1% gesunkener Akku lädt sich auf und klettert langsam wieder nach oben. Zusammen mit den Helfern von unserem Münchner Stammtisch und Klaus genießen wir den Ausklang und stoßen an auf einen sehr gelungenen und perfekt organisierten Tag – sogar die Technik war 1a, absolut fehlerfrei.
Nun bin ich zufrieden, aber sehr müde zu Hause, die letzten Tage mit den Vorbereitungen, Briefings und Besprechnungen und der große Tag selbst fordern ihren Tribut. Jetzt geht es ab auf die Couch und morgen an die ersten Sätze von Band 3008!
Auf Wiedersehen und ad astra, Terraner!
Perry Rhodan 3000
In einer Woche erscheint er, der 3. Tausender. Ich finde das sagenhaft und, obwohl ich seit sage und schreibe 27 Jahren intensiv involviert bin, kaum vorstellbar.
1999 war ich beim Zweitausender dabei und weitgehend sicher, dass es keinen Band 3000 mehr geben wird und wenn, dass ich nicht dabei sein werde. Ich meine, 20 Jahre!
Tja, so kann man sich in zweifacher Hinsicht täuschen!
Jetzt ist es soweit. Ich fahre heute nach München zu den letzten Vorbereitungen für den großen Tag morgen im Literaturhaus. Dort wird auch Eschbachs Hardcover zur Vorgeschichte unseres Helden im All vorgestellt, der demnächst passend zur Jubelausgabe erscheint. Gemessen an der großen Zahl ist es diesmal nur eine kleine Feier für 300 Teilnehmer. Das finde ich recht schade, so ein Ereignis hätte doch eher einen pompösen Aufwand verdient. Denn heute sind es andere Voraussetzungen als 1999: Sollte es zu Band 4000 kommen, in 20 Jahren – da bin ich nicht mehr dabei, und auch in der Redaktion sind die meisten längst in Rente.
Also werde ich den Tag morgen ganz besonders genießen, denn diesmal kann ich wirklich vorausschauend sagen: Als Teamautorin bin ich in 20 Jahren in keinem Fall mehr dabei. 😉 Es ist also ein einmaliges Ereignis.
Ich arbeite heute noch an der Moderation, packe das Protzmobil, und morgen moderiere ich dann den Tag. Das finde ich gut.
3000! Nein, vor 20 Jahren habe ich nicht daran geglaubt.
100 Tage
Das ist eine runde Zahl und veranlasst mich zum Nachdenken.
100 Tage bis PERRY RHODAN 3000. Eine Entwicklung, die unwirklich erscheint, bedenkt man, dass es im September 1961 losging. Im letzten Jahrhundert, im letzten Jahrtausend. Als ich 1992 auf meiner ersten Autorenkonferenz im Team angekommen war und der 1600er Zyklus seinen Anfang nehmen sollte, hätte ich niemals geglaubt, dass wir im Jahr 2019 eine Feier zu diesem Meilenstein begehen würden. 3000 Wochen ungebrochen, der Reim musste sein.
Kein Außenstehender kann sich vorstellen, was für eine Maschinerie dahintersteckt, um Woche für Woche einen spannenden Heftroman auf den Markt zu bringen. Die Exposéautoren, die Teamautoren, die Illustratoren, die Chefredaktion, die Redaktion, Außenlektor, Berater und Prüfer, Setzerei und Korrektorat und zuletzt die Endfertigung in der Druckerei. Die zahlreichen Beilagen im Mittelteil nicht mit gerechnet, allein bei STELLARIS kommt da noch einmal eine Handvoll dazu, die sich damit beschäftigen muss.
Alles, damit, zwei Stunden Lesezeit später, die einen sich (mehr oder minder) unterhalten gefühlt haben und sich auf den nächsten Lesestoff freuen, und die anderen haarklein zerpflücken, was wieder alles falsch ist.
Ich war schon immer fasziniert davon, wie wenig doch eigentlich bei dieser ununterbrochenen Herausforderung schiefgeht. Denn egal wie früh die Expos kommen und wie früh der Autor abgibt, am Ende wird es immer knapp, denn man arbeitet ja nicht an einer Ausgabe, sondern parallel an mehreren. Und dazu kommen noch Schwesterserien, Miniserien, Taschenbuchreihen und sonstige Projekte. Die Maschinerie ist groß, aber die Leute, die involviert sind, sind an Zahl dennoch überschaubar.
Und das 3000 Wochen lang. Trotz Krankheiten, Unfällen und sonstigen unangekündigten Widrigkeiten. Obwohl Autoren sogar während der Arbeit verstorben sind und der Text praktisch in die Druckmaschine diktiert werden musste, damit die Auslieferung pünktlich klappte.
Vor allem hätte ich nicht gedacht, dass ich selbst bei dieser Feier dabei sein würde. Ich habe bereits eine zu einem solchen Anlass erlebt, die zu Band 2000, Ende 1999, der Tausenderband zur Jahrtausendwende. Das war ein WeltCon und bedeutete rund um die Uhr Stress. Natürlich Spaß und alles, aber das war Höchstleistung, die erbracht werden musste (ganz abgesehen von den ca. 10.000 Autogrammen – und das ist keine Übertreibung -, die jeder von uns gegeben hat). Ich war kaum in Mainz angekommen, als ich (zu meiner Überraschung) schon wieder im Taxi nach Frankfurt saß, um in Berlin im Sat 1-Frühstücksfernsehen aufzutreten. Im luxuriösen Adlon war ich einquartiert, für vier Stunden, denn schon um 4 Uhr morgens wurde ich bereits abgeholt. Sofort im Anschluss ging es zurück in den Flieger und der nette Taximann holte mich wieder ab. Heutzutage undenkbar bei all den Verspätungen, Ausfällen und sonstigen Unwägbarkeiten. Was den Transport betrifft, hat Deutschland in den vergangenen 20 Jahren einen gewaltigen Rückschritt gemacht und sich auf archaisches Niveau begeben. Da ist PERRY RHODAN mehr Science Fiction denn je, wie es scheint, denn auch wenn unser Titelheld sich permanent mit Invasoren und anderen durchgeknallten Wesenheiten herumschlagen muss, so funktioniert doch eines reibungslos, der Weg von A nach B. Also, zumindest für den Normalbürger in Normalterrania oder anderswo.
Aufs Congelände wollte man mich zuerst nicht lassen, weil ich im Dauerlauf zu meinem ersten Panel rannte und meinen Badge in der Eile nicht finden konnte. Ich habe den jungen Mann, der mich sehr scharf zurechtwies, danach nie wieder gesehen. Schätze, er wurde zum Würstchenaufwärmen degradiert.
Es war eine große Feier, und ich werde wehmütig, wenn ich in meiner Erinnerung noch viele Kollegen von damals vor mir sehe, die inzwischen gestorben sind. Es war für mich damals ein erhabener Moment und ich konnte es nicht so recht glauben. Bei dem Opener, in dem sich viele, viele wunderschöne Schmetterlinge zu einem Bild und einem grandiosen Titel zusammensetzten, hatte ich Herzrasen und feuchte Augen. Und ich war sicher, dass es einen solchen Moment nicht noch einmal geben wird. Denn der nächste Tausenderband war ganz, ganz weit weg.
Und doch sind es nur rund 20 Jahre, die, wie ich jetzt in der Rückschau erkenne, verdammt schnell vergangen sind. Ich empfinde diese Zeitspanne als gar nicht so lange, aber erinnere ich mich erst mal an all die Ereignisse und Turbulenzen dazwischen, wird mir schnell klar – es ist doch so lange, aber deswegen auch so kurz.
100 Tage. In München, wo alles begann. Flugs wird es soweit sein und dann halten wir ihn in Händen, den Band mit dieser unglaublich scheinenden Zahl. Ich denke, ich werde wieder zwischen Wehmut und Freude hin und hergerissen sein. Und natürlich mit Stolz, ein Teil davon zu sein.