Habe ich gar nicht gewusst

Beim Stöbern im Netz stolpere ich zufällig über diesen Blog-Eintrag vom Mai 2009:

Sonntag, 3. Mai 2009
Lesung DIZ in Papenburg
Lesung zum Armin T. Wegner Literaturwettbewerb
am 3. Mai 2009 im DIZ Emslandlager in Papenburg
Ablauf:
Begrüßung
Einführung
(…)
Kai Engelke liest
„Aische“ von Uschi Zietsch(…)

Mal abgesehen davon, dass es der Amnesty International-Literaturpreis war, der zusammen mit der Armin T. Wegner Gesellschaft ausgerichtet wurde: Wieso erfahre ich nichts davon? Hallo? Es ist meine Geschichte, ich bin noch am Leben, ich bin nicht unsichtbar, überall im Netz zu finden – und ich hätte vielleicht gern ein paar Worte dazu gesagt? Beispielsweise, wieso die Geschichte „Aische“ heißt, wieso ich bei der Ausschreibung „Menschenrechte“ mitgemacht habe, und so weiter? Und vielleicht … vielleicht hätte ich meine Geschichte ganz gern selber vorgelesen, weil ich dabei Wert auf bestimmte Betonungen lege? Und mich gern bei dieser Geschichte mit der Zuhörerschaft persönlich auseinandersetze? Wieso werde ich und werden die anderen Autoren (wie Kollege Frank Borsch) der vorgelesenen Geschichten einfach übergangen? Und wieviel Honorar habt ihr denn wohl so dafür bekommen?
Das ist ja wohl der volle Hammer, Leute.

60 Jahre Menschenrechte

Amnesty International rief in Zusammenarbeit mit der Armin T. Wegner-Gesellschaft 2008 den Literaturwettbewerb „Menschenrechte“ aus, anlässlich der Verlesung der internationalen Menschenrechte am 10.12.1948 durch Eleanor Roosevelt. Die 30 besten Beiträge sind in einer Broschüre zusammengefasst worden, erhältlich zum Preis von EUR 11,90 (ISBN 978-3-00-026295-1), direkt zu beziehen über info[at]amnesty-schwelm.de
Darin findet sich meine Siegerstory „Aische“, und ferner ein Beitrag von Kollege Frank Borsch mit dem Titel „Der Geburtstag“.

Amnesty International Literaturwettbewerb „Menschenrechte“

Anfang Juni habe ich einen Eintrag hier im Blog dazu gemacht. Nun ist der Wettbewerb abgeschlossen, und die Sieger stehen fest. Der 1. Platz ist mir bereits bekannt geworden:

Sehr geehrte Uschi Zietsch,

es war eine äußerst schwere Wahl, aber jetzt ist es entschieden. Die Jury des „Armin T. Wegner Literaturwettbewerb Menschenrechte“ hat aus 500 Einsendungen aus zwölf Staaten ihre Preisträger ermittelt.

Es ist uns eine ganz besondere Freude Ihnen eine freudige Nachricht überreichen zu dürfen und Ihnen ganz herzlich zum 1. Preis zu gratulieren.

Ihr Beitrag „Aische“ hat die Jury überzeugt. Dazu die Jury:

In einer überzeugend einfachen und eindringlichen Sprache zeichnet die Autorin mit wenigen, aber präzisen Strichen den ersten Teil des Lebens eines lernbegierigen, fröhlichen türkischen Mädchens. Bis die Familie vor dem wirtschaftlichen Ruin steht und das Nesthäkchen unfreiwillig zur Ehefrau eines sehr viel älteren, reichen Mannes wird.
Die Geschichte überzeugt durch die literarische Darstellung einer noch nicht untergegangenen Welt von Männerwillkür und Frauenverachtung, an der auch Frauen (Mütter) ihren Anteil haben. Aber diese Welt hat Risse, auch wenn sich Aische „noch nicht entschieden“ hat zu leben.

Dazu möchten wir Ihnen ganz herzlich gratulieren. Ihr Beitrag wird ebenfalls in dem Lesebuch zum Wettbewerb aufgenommen werden.

Wir freuen uns, Sie bei der Preisverleihung in Wuppertal persönlich begrüßen zu dürfen.

Die Preisverleihung findet statt:

Mittwoch, 10. Dezember (60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte), 19.30 Uhr in die Kirche in der City, Kirchstraße 5 in Wuppertal-Elberfeld (Nähe Wuppertaler Hbf.)

An diesem Abend wird auch der Schirmherr des Wettbewerbs, der Journalist und Schriftsteller Günter Wallraff erwartet.

Überschattet wird dies vom plötzlichen Tod Miriam Makebas gestern, „Mamma Africa“, die sich ihr Leben lang gegen die Rassendiskriminierung einsetzte, deswegen aus Südafrika ausgewiesen wurde und dann auch die USA verlassen musste, weil sie einen Bürgerrechtler geheiratet hatte. Erst zum Ende der Apartheid 1990 kam sie auf Nelson Mandelas Wunsch in ihre Heimat zurück. Miriam Makeba hatte 2005 eigentlich ihren Abschied von der Bühne bekannt gegeben, war aber gestern in Süditalien mit 76 Jahren noch einmal aufgetreten, anlässlich einer Benefizaktion für einen von der Mafia bedrohten Schriftsteller. Dabei erlitt sie einen Herzinfarkt – für eine Vollblutkünstlerin wie sie auf jeden Fall ein passender Rahmen, und es ging wohl auch sehr schnell. Ich habe „Pata Pata“ heute noch im Ohr. Ich kann mich an einen Auftritt in der Bill Cosby-Show erinnern, und legendär sind natürlich auch ihre Auftritte mit Harry Belafonte, der ihr die erste Chance zum weltweiten Ruhm gab.