Auf nach 2009!

1205-18feuerwerk

So, es ist wieder einmal vorüber, schneller, als die Zeit erlaubt. Für viele war es ein sehr schweres Jahr, und für noch viel mehr wird es auch gleich so weitergehen, siehe Gaza-Streifen, siehe Lampedusa, und siehe und siehe …
Was können wir tun? Fangen wir einfach bei uns selbst an: Nehmen wir uns vor, das kommende Jahr ein bisschen friedfertiger und gutmütiger zu sein, nicht immer gleich mit dem Kopf durch die Wand oder beleidigt. Nehmen wir uns vor, ein bisschen mehr auf den anderen zu achten, und nicht nur auf seine Worte, sondern auch auf seine Gesten und Körperhaltung. Nehmen wir uns vor, den ersten Satz einfach mal nicht zu sagen und noch ein bisschen Zeit verstreichen zu lassen, bevor wir wirklich etwas sagen. Seien wir spontan, aber nicht zu impulsiv. Und nehmen wir uns vor, dass nichts, was wir besitzen oder tun, das Maß aller Dinge ist, und der Horizont mit all seinen Möglichkeiten da draußen sehr weit ist. Schon hinter der Dorfgrenze liegt noch eine Welt.
In dieser Nacht haben wir noch ein (Schalt-)Sekündchen mehr, um nachzudenken oder einen guten Vorsatz zu fassen. Nehmen wir uns in dieser Sekunde vor, die Vorsätze auch zu beherzigen!
Ich wünsche allen einen fröhlichen Jahresausklang und alles Gute für das kommende Jahr.

Frohes Fest!

weihnacht2005

Ich wünsche allen frohe Festtage im Kreise ihrer Lieben, ein wenig Beschaulichkeit und Geruhsamkeit, Vertrautheit und nur Freude. Es ist schön, gemeinsam am Tisch zu sitzen und das Mahl ebenso wie die Gedanken zu teilen. Lasst die Welt draußen und seid einfach nur füreinander da.



Der designte Mensch

Eine britische Familie, unter deren Vorfahren es mehrere Brustkrebsfälle gab, will ihrem jüngsten Kind dieses Schicksal ersparen: Deshalb ließen die Eltern mehrere Embryonen im Reagenzglas erzeugen – und wählten aus. In den nächsten Tagen wird das Designer-Baby ohne Brustkrebs-Gen geboren werden.

Auch in Großbritannien ist Präimplantationsdiagnostik umstritten. Ethikverbände sagen, dies entwerte das Leben von Kranken und Behinderten. Rachel Hurst sitzt selbst im Rollstuhl und engagiert sich in einer Behindertenorganisation: „Wenn man es akzeptiert, Embryonen auf Krankheiten und Behinderungen hin zu untersuchen und sie zu vernichten, akzeptiert man, dass behinderte Menschen keine Menschen sind, dass ihr Leben von der Qualität her nicht lebenswert ist.“ Das sei Diskriminierung und Vorverurteilung in der extremsten Form, sagt Hurst.

Zudem befürchten Kritiker, die Vorauswahl von Embryonen könne zu so genannten Designer-Babys führen, bei denen etwa Augen- und Haarfarbe vorbestimmt würden.
Reproduktionsmediziner kontern, solcher Missbrauch werde ausgeschlossen. Es gehe auch nicht um Diskriminierung Kranker und Behinderter, sondern darum, die Möglichkeiten der Wissenschaft im Kampf gegen schwere Krankheiten zu nutzen.

Jaja, natürlich. Ganz klar. Gattaca lässt grüßen! Was missbraucht werden kann, wird auch missbraucht; spätestens dann, wenn 10 Millionen dringend benötigte Fördergelder rüberwachsen oder man in ein Land mit weniger ethischen Skrupeln geht. Irgendwann, wenn man dann das perfekte Design der Menschen durch hat, wird man feststellen, dass es viel einfacher ist, den perfekten Klon zu schaffen. Dann sind sowieso alle Probleme der Welt auf einmal gelöst, weil wirklich alle komplett gleich sind. (Falls man das mit dem Gen an- und ausschalten in den Griff kriegt.) Aber man stelle sich vor: Keine Hungersnöte, Kriege, Neid und Rivalitäten mehr. Perfekte, schöne Welt!
Warum die Wissenschaft so handelt, ist nachvollziehbar. Warum „ganz normale Menschen“ so handeln, nur weil sie auf Biegen und Brechen ein Kind wollen, nicht. Es besteht übrigens auch die Möglichkeit einer Adoption. Es gibt eine Menge Kinder, die keine Eltern haben.

Weihnachtsbuchtipp

agatha 2006 wurde in München der „Tigerherz“-Verlag gegründet. Mitte dieses Jahres ist ein Buch mit dem Titel „Agatha und die Geisterhunde“ erschienen, ein großformatiges, sehr aufwendiges Hardcover. Die kleine Agatha ist sowieso etwas Besonderes – die einzige Aprikose unter lauter Mohren – und hört auch noch Geisterstimmen. Als Kinderbuch geschrieben, aber auch als Erwachsener mit sehr, sehr viel Vergnügen zu lesen, begleitet von über 60 „Szenenfotos“ mit jeder Menge Möpsen und anderen Hunden sowie einem Papagei. Ein vergnügliches Abenteuer und für den Mops-Freund und jeden, der es werden will, ein absolutes Muss. Im Anhang gibt es Porträts über die Hundehelden und die beiden „Macherinnen“. Als Kulisse diente Schloss Greifenberg am Ammersee.
Autorin: Manuela von Perfall Fotografin: Anja Hölper (zugleich die Verlegerin); Tigerherz-Verlag, ISBN: 978-3-9811162-2-9, EUR 19,90

Möpse in Mainz

Noch bis zum 18.1.2009 dauert die Ausstellung „Mops-Kult“ im Landesmuseum Mainz mit Bildern, Exponaten und Schriftstücken durch die Jahrhunderte, dazu gibt es immer wieder Sonderveranstaltungen. Heutzutage sind ja immer noch viele Menschen der Ansicht, dass Möpse fett, faul und dumm sind. Diese Leute haben sich noch nie näher mit diesen liebenswerten, liebenswürdigen und sehr intelligenten Geschöpfen beschäftigt, die niemals schlechte Laune haben und äußerst lebhaft sind, vor allem als Welpen. Mit der richtigen Ernährung sind sie muskulöse, kernige Kleinhunde, die an Mini-Molosser erinnern. Ebenso mutig sind sie auch, dabei aber immer freundlich und charmant, Clowns, die genau wissen, wie sie ihre Dosenöffner manipulieren. Ich habe hier im Blog ja schon mehrmals darauf hingewiesen – klar, weil ich selbst seit 4 Jahren zum Mopsnarr konvertiert bin und mir keinen Tag mehr ohne meine schwarze ringelschwänzige Dätschnase vorstellen kann. Die Öffnungszeiten des Museums: DI 10-20, MI-SO 10-17 Uhr. Echte Möpse dürfen übrigens ausnahmsweise mit ins Museum. Ausstellung Landesmuseum

Uschis Blogs: Uschi the Weimaraner

Ich habe heute mal nachgeschaut, wie viele „Uschi-Blogs“ es gibt (da gibt es tatsächlich auch eins mit Apostroph „Uschi’s Blog“ – ja gehts noch? Brrrrr … schauerlich), und es sind gar nicht so viele. Aber auf eines möchte ich alle Hundefreunde hinweisen: Es gibt irgendwo auf den britischen Inseln „Uschi the Weimaraner, a blog about a dog“. Weimaraner sind ja absolute Traumhunde, und dieser hier hat auch noch die herrliche silbergraue Farbe. Uschi ist bald 3 Jahre alt und einfach entzückend. Weil ein Weimaraner ein deutscher Hund ist, haben sie nach einem deutschen Namen gesucht … schmunzel. Ich möchte mal wissen, wie sie „Uschi“ aussprechen; ich hatte es mir angewöhnt, mich auf den Inseln immer mit „Susan“ vorzustellen, weil keiner meinen Namen aussprechen konnte. Na, darauf werde ich es in Zukunft aber wieder anlegen und auf den Hund hinweisen … 😉

60 Jahre Menschenrechte

Amnesty International rief in Zusammenarbeit mit der Armin T. Wegner-Gesellschaft 2008 den Literaturwettbewerb „Menschenrechte“ aus, anlässlich der Verlesung der internationalen Menschenrechte am 10.12.1948 durch Eleanor Roosevelt. Die 30 besten Beiträge sind in einer Broschüre zusammengefasst worden, erhältlich zum Preis von EUR 11,90 (ISBN 978-3-00-026295-1), direkt zu beziehen über info[at]amnesty-schwelm.de
Darin findet sich meine Siegerstory „Aische“, und ferner ein Beitrag von Kollege Frank Borsch mit dem Titel „Der Geburtstag“.

Alternativer Nobelpreis für Ärztin Monika Hauser

Ob im Kongo oder auf dem Balkan: In allen militärischen Konflikten werden Frauen Opfer sexueller Gewalt. Ihnen versucht die Organisation „medica mondiale“ zu helfen, die von der Kölner Ärztin Hauser gegründet wurde. Dafür erhielt sie am 8.12. den „Alternativen Nobelpreis“.(…)

Europa sei „dringend gefordert, hier endlich Flagge zu zeigen“, verlangt Hauser und setzt hinzu: „Dazu gehört, dass die Vertreter der deutschen Bundesregierung, die mit Kinshasa verhandeln, Vergewaltigungen und Gewalt gegen Frauen als Verhandlungsthema Nummer 1 auf ihre Agenda setzen. Es ist ganz wichtig, dass endlich kongolesische Fachfrauen mit an den Verhandlungstisch nach Nairobi kommen.“ (…)

Nicht immer schauen überforderte Schutztruppen nur weg, wenn Frauen Gewalt erleiden. Manche Friedenssoldaten werden selbst zu Tätern. (…) Die Tabuisierung des Themas, so Hauser, sei ein großes Problem, „weil die Frauen überhaupt nicht aussprechen dürfen, was ihnen geschehen ist“. Daher sei es wichtig, dass medica mondiale neben der direkten Arbeit mit den Frauen auch politische Aufklärungskampagnen mache, „um immer wieder die Familien, die Gesellschaften, den Mullah, den Dorf-Ältesten darauf hinzuweisen, dass sie mit dafür verantwortlich sind, ob die Frauen in ihrem Leben wieder eine Chance auf Würde haben“. (…) Die Täter bleiben zumeist straflos, allen eindeutigen Resolutionen der Staatengemeinschaft zum Trotz. (…) Im Winter 1992 reiste die Gynäkologin kurz entschlossen nach Zenica ins bosnische Kriegsgebiet, um vergewaltigten Frauen zu helfen. Wenig später gründete sie dort ein erstes Therapiezentrum.

 

Rezension zu „Perlmond“ – Die Chroniken von Waldsee 3

Rezensentin: Stephanie Forster
Lies & Lausch Bewertung: ♥♥♥♥♥

„Es gab noch einen Mond, groß und hell und schimmernd, der auf ganz Waldsee sichtbar war. Er war das Auge Lúvenors, wie es hieß, gütig und wachsam seit Anbeginn der Schöpfung. Doch während der letzten Schlacht auf dem Titanenfeld, als viele Leben vernichtet wurden, als das größte Massaker in der Geschichte Waldsees stattfand – zerbarst dieser Mond und war verloren, wie so vieles andere auch. Manchmal, in besonders klaren Winternächten, kann man die Überreste als fernen zarten Sternenstaub erkennen.“

Die Bewohner von Waldsee können es immer noch nicht glauben: der Heermeister Ardig Halls soll gefallen sein! Aber ist Fürst Noirun wirklich gestorben? Unterschiedliche Gerüchte machen die Runde, es scheint, als wäre alles verloren, doch ein kleines Fünkchen Hoffnung trägt jeder noch im Herzen…

So auch Rowarn und seine Gefährten, die nach den enttäuschenden Ereignissen auf Burg Dubhan zurück auf dem Weg nach Farnheim sind. Der junge naurakische König hofft tief im Herzen, dass sein väterlicher Freund ihn dort lebend erwartet. Zusätzlich muss er sich noch um seinen leiblichen Vater sorgen, der durch Femris vor dessen Versteinerung noch stark geschwächt wurde.
Sie erreichen Arlyns Heimat wohlbehalten und tatsächlich, Noirun lebt. Doch es geht ihm so schlecht, dass man nun täglich auf seinen Tod wartet. Selbst Arlyn, die beste Heilerin weit und breit, kann dem Fürst nicht mehr helfen. Dieser Tatsache zum Trotz planen die Verbündeten dennoch den nächsten Streich gegen Femris und seine Dubhani. Im kommenden Frühjahr soll es zur entscheidenden Schlacht kommen, doch zuvor muss Rowarn die restlichen Splitter des Tabernakels finden, um das Artefakt in der lichtlosen Burg endlich zu heilen. Zusammen mit Arlyn macht er sich auf den Weg und gelangt durch die Türen eines freien Hauses an die Orte, in deren Nähe die geheimen Hüter der Splitter leben. Gefährliche Aufgaben, der Weg zum eigenen Selbst, aber auch neue Freunde und Feinde erwarten den König auf seinem Weg, der ihn tief hinab zu seinen Wurzeln führt, genauso wie ins Zwergen- und Dämonenreich.

Ein unvergleichliches Finale voller fantastischer Momente und neuen wie bekannten Wesen aus der wunderbaren Welt Waldsees erwartet den Leser bei der Lektüre von „Perlmond“. Der Autorin ist es tatsächlich gelungen, auch im dritten und letzten Band der „Waldsee-Chroniken“ die Spannung von Anfang bis Ende zu halten, wenn nicht sogar noch zu steigern. Und es passiert noch so einiges, bevor Rowarns Geschichte zu Ende geht…
Irgendwie hat Uschi Zietsch es geschafft, die Geschichte genauso enden zu lassen, wie man es sich wünschen würde. Sogar ein paar Einblicke in den weiteren Lebenslauf der Hauptfiguren gewährt sie uns. Was will man noch mehr?!
Im dritten Band um den Nauraka Rowarn laufen nun alle Fäden zusammen. Fragen aus den ersten beiden Bänden „Dämonenblut“ und „Nachtfeuer“ werden beantwortet und so erschließt sich einem endlich das große Ganze. Doch hat die Autorin auch noch einige Überraschungen parat, wie zum Beispiel eine Hochzeit oder welchen Sinn Femris‘ Existenz für Waldsee wirklich hat. Rowarn selbst hat sein Schicksal nun endlich akzeptiert, steht zu dem was er ist. Langsam nähert er sich seinem Vater an, erfährt noch vieles über seine Mutter und sieht sogar seine Zieheltern wieder. Es ist einfach schön und teilweise auch wieder sehr ergreifend, ihn bei diesen Entwicklungen und Ereignissen begleiten zu können.

Dieses gut durchdachte Ende, das kaum Wünsche offen lässt und wieder vor Fantasie und Emotionen sprüht, macht es einem leichter, das letzte Buch der Waldsee-Chroniken zuzuschlagen, auch wenn man traurig ist, dass es nun vorbei ist. Doch für Fans des „Träumenden Universums“ gibt es schon jetzt Grund zur Freude: im Oktober 2009 wird ein neues Buch aus der Welt Waldsee erscheinen. „Nauraka“ spielt 1000 Jahre nach den Geschehnissen der „Chroniken von Waldsee“ und erzählt die Geschichte eines Geschwisterpaars, das eine gefährliche Reise antreten muss.
Ich kann es schon jetzt kaum erwarten, wieder nach Waldsee zu reisen…

Forrest J. Ackerman verstorben

Am 4.12. starb Forrest J. Ackerman im Alter von 92 Jahren in Hollywood nach längerer Krankheit.

„Forry“, wie er meistens genannt wurde, ist „Mr. Science Fiction“. Nicht zu Unrecht bezeichnete er sich als „größten Fan“, hat er doch das Fandom in den USA und in Deutschland ins Leben gerufen, dem er bis zuletzt zugetan war. Er kannte jeden, der mit dem Genre zu tun hatte (und jeder kannte ihn), war Herausgeber, Verleger und Verfasser von Kurzgeschichten. Stets trug er farbenfrohe Kleidung, war witzig und amüsant und vor allem äußerst kompetent. Er brachte auch Perry Rhodan das erste Mal in die USA. Die gesamte Science Fiction-Szene hat ihm viel zu verdanken. Ich erinnere mich vor allem zuletzt an den WeltCon 1999 in Mainz anlässlich des Erscheinens von Heft 2000, wo er hinter der Bühne mit seinen 83 Jahren hellwach, witzig und voll guter Laune Anekdoten erzählte, und auf der Bühne sang: „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Perry eingestellt … ja das ist meine Welt …“, der Rest ging in stürmischem Beifall unter. Aufgrund seiner Körpergröße konnte man ihn kaum übersehen, von der Aufmachung her erst recht nicht, und wenn dann noch sein rollendes Lachen hinzukam … ich erinnere mich sehr gern an diesen intelligenten, fröhlichen, freundlichen und bescheidenen Mann. Mach’s gut, lieber Forry, dort zwischen den Sternen!