Ender’s Game

Die Filmadaption nach dem Bestseller von Orson Scott Card. Es gibt einen zweiten Teil dazu, „Enders Schatten“, der dieselbe Geschichte aus einem anderen Blickwinkel erzählt. Diese wurde hier aber nicht mit verwendet. Ich kann nicht beurteilen, wie nahe die Verfilmung an der Vorlage ist, aber der Schluss jedenfalls stimmt, habe ich extra nachgefragt.
Der Hauptdarsteller hat bereits in „Hugo Cabret“ eine glänzende Leistung gegeben, und hier ist es nicht anders. Er beherrscht das Set. Der Film ist übrigens auch ein Beweis dafür, dass man 3D nicht braucht. Bei dem schwerelosen Übungsraum ist mir ungelogen (und ich bin schwindelfrei!) jedes Mal schwindlig geworden, wenn es dort zur Sache ging und sprichwörtlich „hineingetaucht“ wurde. Das war unglaublich räumlich, wie überhaupt die Optik jede Menge fürs Auge bietet.
Harrison Ford genießt es sicherlich, nicht mehr der ewige Good Boy zu sein, denn er lässt ordentlich die Sau raus.
Die Geschichte an sich bietet jede Menge Diskussionsstoff über den Sinn und Unsinn von Kindersoldaten. Card selbst zeigt deutlich auf, wo er steht; die Tragödie lässt da keinen Spielraum mehr übrig. Und zwar von Anfang an wird der Zuschauer an den Wahnsinn des Militärs, dargestellt durch den von Ford verkörperten Fanatiker, herangeführt; die Manipulation der Kinder, bis zum Entsetzen am Ende. Das Feuilleton mag ja der Ansicht sein, der Film sei pro-militärisch, aber ich schätze, diese Leute haben den Film gar nicht gesehen, sondern hängen sich an einer spoilerfreien Kurzzusammenfassung auf, die zwar diesen Interpretationsraum lässt, aber es sei wie immer nur zu raten: Anschauen und dann erst Maul aufreißen. Da haben sich einige Kritiker wieder mal mächtig blamiert.
Ein gelungener SF-Film mit jeder Menge Tempo und guten Charakteren. Empfehlenswert.

Asterix bei den Pikten

Ich hatte der Reihe ja schon lange entsagt, nachdem die Abenteuer immer blöder und seitenschindender wurden. Nun aber wird also mit einem neuen Team ein Neuanfang gewagt und nach längerem Zögern habe ich nun doch zugegriffen.
Die Zeichnungen sind liebevoll und sehr nah „am Original“, was mir übrigens absolut zusagt. Ich will kein neues Design, sondern meine gewohnten Asterix und Obelix, wie ich sie seit Jahrzehnten kenne. Was mir optisch nicht gefällt, sind die Frauen, nicht einmal Methusalixchens schöne Gattin kann man noch als „schön“ bezeichnen, schadeschade. Genauso schade, dass sie so gut wie gar keine Rolle erhält, obwohl sie trotz ihrer Kurzauftritte doch immer recht prägend war. Die übrigen Frauen ergehen sich darin, den Pikten zu bewundern und die Mode ihrer Männer zu ändern, sehr viel mehr haben sie nicht zu sagen. Auch schade. Da gab es schon andere Zeiten.
Die Geschichte ist nett. Punkt. Für mich erschloss sich der Eindruck, dass in den beiden „Neuen“ sehr viel mehr steckt, dass aber Uderzo bei diesem ersten „Versuch“ noch dermaßen seinen Daumen draufhatte, dass sie sich nicht getraut haben, mehr daraus zu machen. So bleibt die Geschichte samt ihren Figuren, Charme und Witz sehr oberflächlich, richtige Spannung kommt mangels Bedrohung nicht auf. Keine Verwicklungen, keine Intrigen … nix. Was der Volkszähler soll – keine Ahnung, denn er hat keinerlei Bedeutung. Der Grüne, der Chef werden will – absolut belanglos. Er tritt kurz auf, dann tritt er ab. Der Sprachfehler des aufgetauten Pikten ist albern und vor allem gänzlich un-schottisch (seit wann sind die Beatles Schotten?). Und dann auch noch der Hund (der ebenfalls keine Rolle spielt): Wieso ausgerechnet ein Westie, kein Scotty???
Vielleicht bin ich auch zu alt dafür, ich weiß es nicht. Es sind zugegeben nicht alle Goscinny/Uderzo-Alben gut, so fair muss ich schon sein, auch von diesem Team gibt es einige belanglose Ausgaben.
Geben wir noch eine Chance? Aber ja. Vielleicht strampeln sich die beiden frei und legen dann so richtig los. Das Potenzial scheint mir da zu sein – also abwarten.

Drakhim – Die Drachenkrieger

Drakhim_Ebook_Cover

 

Das neueste fabEbook ist da! Ich freue mich, wieder mal „ein dickes Ding“ von mir präsentieren zu dürfen, die Trilogie „Drakhim – Die Drachenkrieger“, rund 900 Seiten Fantasy-Abenteuer zum wie immer Superpreis von €4,99!

Blaeja, das Reich zwischen den Schleiern, ist eine kleine Welt, von undurchdringlichem Dunst umgeben, den zu erforschen niemand je in der Lage war. Als eines Tages die >Klirrenden< hinter den Schleiern hervorbrechen, Blaeja überfallen und die Götter stürzen, schließen alle Völker den >Bund<, um gemeinsam gegen die Fremden vorzugehen. Doch nur dem größten Magier jener Zeit gelingt es zusammen mit dem mächtigsten aller Drachen, den unbekannten Feind mit einem Fesselbann zu belegen.
Aus dem Blutsbund zwischen Drache und Magier entsteht im Verlauf der Jahrhunderte das stolze, einzigartige Volk der Drakhim … die Drachenkrieger.
Ihre jahrhundertealte Festung Drakenhort liegt einsam gelegen in der Steppe, sie birgt viele Geheimnisse und Artefakte.
Als eines Tages ein Kind mit zwei Seelen geboren wird, ist ersichtlich, dass der Bann über die >Klirrenden< zu versiegen droht. Die wahre Gefahr aber erwächst aus den Völkern Blaejas selbst, allen voran den Drakhim …

 

Before Watchmen 5: Ozymandias

Len Wein und Jae Lee erzählen uns die Origin des klügsten Mannes der Welt. Wein ist ja „ein ganz alter Hase“ des Comic-Geschäfts und weiß ganz genau, wie man eine Superheldengeschichte erzählt – das stellt er auch hier unter Beweis, ausgezeichnet in Szene gesetzt von Lee. Wein geht dabei geradlinig vor und erzählt eine klassische Story, wie sie auch Batman nicht unähnlich ist, aber eines ist von Anfang an klar und bleibt bestehen: Ozymandias/Adrian Veidt ist ein Arschloch. Das zeigt sich schon durch die typische Darstellung, Kopf oben, aus niederer Sicht betrachtet. Aber auch ohne dieses klare Bild ist ersichtlich, wer der klügste Mann der Welt ist: Absolut emotionslos, ein Soziopath reinster Manier. Er möchte die Welt retten, weil er Superhelden – zu denen er auch Alexander zählt – verehrt und „weil es jemand machen muss“. Wer könnte dazu besser geeignet sein als der intelligenteste Mensch, der alle Zusammenhänge erkennt? Adrian ist gelangweilt von den Menschen, weil sie ihm intellektuell nicht gewachsen sind, und seine kindliche körperliche Unzulänglichkeit gleicht er sehr rasch aus, sodass er auch athletisch allen überlegen ist. Adrian geht gelassen über Leichen, weil sie notwendige Opfer sind auf seinem „harten, steinigen“ Weg zum Ziel. Die Welt zu retten, die er in Wirklichkeit beherrschen will mit seinem überlegenen Intellekt, weil er weiß, was gut und richtig ist. Adrian hat sich dieses Ziel nicht gesetzt, weil er helfen will, sondern weil es die einzige Herausforderung ist, bei der er sich nicht langweilt, die ihn in Anspruch nimmt und zum Nachdenken zwingt. Er kennt keine Begriffe wie Mitgefühl, Nächstenliebe und Menschlichkeit. Wer ihn gleich durchschaut, ist der Comedian, und Ozymandias muss einsehen: dieser Kerl ist ihm gewachsen. Eddie durchschaut die Dinge besser als er, und er kann ihm die Nase blutig hauen. Jon „Doc Manhattan“, den er besonders bewundert, weil er quasi Gott ist, interessiert sich hingegen überhaupt nicht für den eifrigen, zielstrebigen jungen Mann und verweigert den Austausch. Kein Wunder: Er weiß längst, was geschehen wird, denn er existiert außerhalb der Zeit und damit in allen Zeiten.
Prägend für Ozymandias‘ „brillanten“ Plan, die Erde zu retten, ist jener Abend der Versammlung der „Crimebusters“, der alles, auch für die Watchmen, verändert. Diese Begegnung wird diesmal – denn auch die anderen Prequels greifen darauf zu – ausführlich aus Adrians Perspektive dargestellt.
Eine schwierige, in den Watchmen leidlich ungreifbare Figur (was so sein muss), deren Origin in den richtigen erzählerischen Händen gelandet und daher außerordentlich gelungen ist.

Bernd Perplies gewinnt mit „Der Automat“

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Gestern Abend ist der Deutsche Phantastik-Preis verliehen worden, und Bernd Perplies errang den 1. Platz in der Rubrik „Beste Kurzgeschichte“ für seine stimmungsvolle Story „Der Automat“ in der von Alisha Bionda herausgegebenen Anthologie „Erinnerungen an Morgen (Steam Punk 1)“. Dazu gratulieren wir herzlich!

Wer die Geschichte kennenlernen möchte, als Paperback oder fabEbook; die Sammlung an sich lohnt sich ohnehin.

 

RanchCon 2013

RanchCon8

 

 

 

Das ist zwar schon bald 4 Monate her, aber ich hatte ganz vergessen, dass ich ein paar Aufnahmen vom traditionellen RanchCon am 24.8. gemacht hatte. Das Motto sieht man auf dem Bild, mit dem weisen Dida, einem fernen Verwandten von Yoda. Gerade jetzt beim ersten Schnee (sic!) ist es schön, nochmal auf den Sommer zurückzublicken.

 
 
 

Der Aufbau - die Hunde helfen mit. Die Plane ist zur Vorsicht gespannt, da Regen gemeldet ist - tatsächlich aber ist das Wetter herrlich.
Der Aufbau – die Hunde helfen mit. Die Plane ist zur Vorsicht gespannt, da Regen gemeldet ist – tatsächlich aber ist das Wetter herrlich.
Die Semmeln sind da, der Kühlschrank befüllt ...
Die Semmeln sind da, der Kühlschrank befüllt …
... und das Wichtigste: Die Bierfässchen!!!!
… und das Wichtigste: Die Bierfässchen!!!!
12:26: O'zapft werd'!!! Und Little hilft mit.
12:26: O’zapft werd‘!!! Und Little hilft mit.
12:49: Prrrooooooost! Auf einen herrlichen, langen Tag!
12:49: Prrrooooooost! Auf einen herrlichen, langen Tag!

Gravity

Ich muss gestehen, den Titel verstehe ich nicht zum Inhalt des Films. Aber das macht nichts, es ist ein gut gelungenes Actionspektakel im Weltraum, mit einer Handlungszeit von ungefähr 6 Stunden auf wohltuenden 90 Minuten untergebracht. Das 3D bietet natürlich eine Menge Bildopulenz, dass man sich „da draußen“ wähnt, und es gibt einige geschickte Perspektiven – nämlich indem der Zuschauer selbst in den Raumanzug gesteckt wird und durch die Leere rotiert.
Diese Hilflosigkeit und Unfähigkeit, noch irgendetwas kontrollieren zu können, ist sehr beklemmend dargestellt (ich will doch nicht mehr da raus, neeeneeeee).
Bullock und Clooney hätte es nicht wirklich für diesen Trip gebraucht, mir hätte es um einen Tick besser gefallen, wenn die Schauspieler unbekannter gewesen wären. So hat man eigentlich immer Bullock vor sich und weniger die Figur, die sie darstellt. Jedenfalls zeigt sie, was ’ne Harke ist, eine Frau, die es wirklich drauf hat. Chapeau! Das nennt man eine Heldin.
Allerdings fand ich das mit ihrer Tochter zu dick aufgetragen, weil es keine Rolle spielt für das Geschehnis; tatsächlich ist keinerlei Hintergrund dafür erforderlich, sondern nur der Augenblick zählt. Die Phasen der Angst, Verwirrung, Zorn, Verzweiflung, Aufgabe und Lebenswillen funktionieren auch ohne „die Begründung“ und hätten meiner Ansicht nach sogar besser funktioniert ohne diesen Hintergrund.
Das Tempo ist atemberaubend, von der ersten bis zur letzten Minute geht es rund. Man kommt kaum dazu, durchzuatmen, und einmal, bei der Sache mit dem Akkuschrauber, hab ich tatsächlich „Oh nein!“ durchs Kino geplärrt. Sowas passiert mir sonst nie. Ich habe mitgelitten und mitgekämpft und mitgefühlt. So soll es sein.

Rush

Jahrzehntelang gab es keinen Rennfahrerfilm mehr. Damals als Teenie habe ich sie alle gesehen, keinen Einzigen verpasst – und nun nach langer Hungerzeit das. Rush, der Film über Niki Lauda, vor allem aber über James Hunt, seinen „Rivalen“, der nur 45 Jahre alt wurde, und der nur ein einziges Mal Weltmeister war. Warum und wie das alles, und was Lauda in 48 Tagen geschafft hat – muss man gesehen haben.

Der Film ist von einer unglaublichen Intensität und Dichte, dass es den Blutdruck nur so hochtreibt. Obwohl man weiß, was passiert, krallt man vor lauter Spannung die Finger in den Kinositz und kann es kaum noch aushalten.
Der Film hat ein unglaubliches Tempo, passend zum Thema, ohne dabei jemals hektisch zu werden, sondern die Geschichte wird episch erzählt. Mit einer optischen Opulenz, genau richtig eingesetzt. Hier stimmt einfach alles auf höchstem Niveau!

Als zum Schluss Bilder von Lauda und Hunt gezeigt werden, wird deutlich ersichtlich, wie hervorragend das Casting-Team gearbeitet hat, denn es hätte keine bessere Besetzung als Chris Hemsworth und Daniel Brühl für die beiden Rennfahrer geben können. Das Aussehen passt, die Darstellung erst recht. Brühl hat wohl inzwischen ernsthafte Chancen, für den Oscar nominiert zu werden, und dafür drücke ich ihm beide Daumen. Seine Leistung ist schlichtweg grandios; man glaubt die reale Person Lauda vor sich zu haben. Achtung: Für die letzten zwei Minuten unbedingt ein Taschentuch bereithalten!

Rush ist für mich aus dem Stand zum Top-Film des Jahres avanciert. Mal sehen, ob er getoppt werden kann …

Herbstfilme

R.E.D. 2
Der erste Teil mit den „Rentner-Agenten“ ist ja schon sehr gelungen, aber der zweite setzt tatsächlich noch eins drauf. Megacoole Profis mit immer einem witzigen oder „blöden“ Spruch auf den Lippen, Spannung, Action und jede Menge Spaß. Eine hervorragende Besetzung, man merkt den Akteuren an, wie viel Spaß sie beim Dreh hatten – aber John Malkovich ist die absolute Krönung, angefangen bei den schrägen Klamotten bis zu seinem unglaublichen (hinreißenden!) Mienenspiel; eine Performance, die man nur selten findet, und das in einer Komödie. Ein absolutes Must für Malkovich-Fans, und wer bis jetzt noch keiner war, wird es spätestens nach diesem Film sein. Beide Daumen hoch!

Two Guns
Und wieder ein Spaß-Action-Knaller. Mit Denzel Washington und (dem derzeit äußerst vielbeschäftigten) Mark Wahlberg kann eigentlich nichts schiefgehen – und tut es auch nicht. Genau wie bei R.E.D. 2 auch werden hier zwei Spezialbeamte ordentlich abgelinkt und abgezockt, doch sie wissen sich zu wehren. Auch hier sind beide Akteure mit vollem Herzen dabei, die Dialoge sind gelungen, der Charme sprüht nur so, und der Gipfel sind die scheußlichsten Hüte aller Zeiten (da war ja Craigs Hut bei Cowboys & Aliens noch super dagegen), die zum Markenzeichen des Films werden. Auch hier Daumen hoch!

Riddick 3
Wir kehren zur Thematik von Pitch Black zurück. Riddick wurde abgelinkt, auf einem gefährlichen Planeten zurückgelassen und muss sich erst mal durchschlagen, bis er eine Station findet (??? weiß niemand, warum die da ist) und einen Notruf absetzt. Es kommen gleich zwei Parteien, Kopfgeldjäger und persönliche Rächer, und jetzt beginnt die Personen- und Materialschlacht, und natürlich kommt auch wieder eine Nacht mit Monstern. Der Kampf Mann gegen Planet im ersten Drittel ist nicht schlecht, und der Hund ist wirklich toll gemacht. (Will auch so einen.) Die Optik passt, die deutsche Synchronstimme (vor allem extrem nervtötend aus dem Off) sagt mir aber leider überhaupt nicht zu. Die Konstellation an sich passt eigentlich recht gut, aber Riddick und ich werden niemals miteinander warm werden, denn mich nervt sein Mega-Pathos und sein Überheilsbringerheldenego total. Er ist einfach soooooo toll, völlig ohne Makel und Fehler. Nicht nur ein Raubein mit Herz, neeee, ein perfekt modellierter Marmorheld ohne Ecken und Kanten als tödliche Kampfmaschine. Versaut mir den an sich durchaus gelungenen Actionfilm.