Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Weihnacht2008

 

 

 

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Es war ein sehr ereignisreiches, turbulentes, in mancher Hinsicht tragisches, aber auch schönes Jahr, das wieder einmal schnell verging. Wir werden diese letzten Tage dazu nutzen, die Geschwindigkeit zu reduzieren, uns auf uns selbst zu besinnen und eine schöne Zeit miteinander zu verbringen. Mit allem, was wir machen, essen und trinken wollen – und sonst nichts.

 

Wir wünschen allen Freunden und Blog-Lesern einen schönen Jahresausklang und einen guten Start für 2014!

 

Fack ju Göhte / Frozen

Die letzten beiden Filme des Jahres gestern und heute.

Fack ju Göhte ist ein sehr lustiger und fröhlicher Film mit zwei hinreißenden Hauptdarstellern und nicht weniger hinreißenden Nebendarstellern, einschließlich Uschi Glas. Dass Katja Riemann bei den Outtakes einmal statt „Sie können sich jetzt umziehen“ sagt „Sie können sich jetzt ausziehen“ kann ich nur unterstützen *röchel*. Alle sind voll guter Laune und Hingabe dabei. Komödien können’s halt, die Deutschen. Daumen hoch!

Frozen (Die Eiskönigin) ist ganz anders, als es die Trailer vermuten lassen, die auch im Film nicht enthalten sind. Ein optisch sehr schön gemachter, bezaubernder Weihnachtsfilm, für den man in jedem Fall Taschentücher braucht, aber vor Rührung. Er ist bei weitem nicht so lustig wie Rapunzel, dafür aber eine schöne, liebevolle Geschichte. Nur der Gesang war wieder mal zu viel, das war noch nie mein Ding. Ein paar Lieder ja, aber das hier war ja schon ein Musical. Egal: Genau das Richtige für diese Jahreszeit!

Gesamtfazit 2013: Es war ein tolles Filmjahr mit einer Menge guter Filme und einigen Highlights. Mein positiver, ganz weit oben stehender Filmhit ist Rush, danach kommt Gravity und eben alle übrigen Filme, die ich toll fand und was man hier im Blog nachlesen kann. 🙂

Machete Kills

Au Backe, da hat Mr. Rodriguez aber tief in die Slapstick-Kiste gegriffen und in der Tradition der „Mutter aller Filme“ einen Film abgedreht, der auch gar nichts mehr ernst nimmt. Der einzige Bierernste ist Machete, der den ganzen Film über nicht eine Miene verzieht und nur eine Handvoll Sätze sagt. Ich bin gar nicht mehr mitgekommen, wie viele (SF-)Filme hier verwurstet wurden. Bewundernswert Charlie Sheen, der trotz seiner jahrzehntelangen Sauferei top aussieht, Ausstrahlung besitzt und sogar auch noch spielen kann. Der Film schrammt schon ganz arg an der goldenen Himbeere vorbei, aber irgendwie macht das gar nichts, ich habe mich trotzdem herrlich amüsiert.
„Machete liebt sie alle“, denn „Es gibt nur einen Machete“ – so isses. Bis bald im All!

Der Hobbit: Smaugs Einöde

Das ist ein schöner Fantasy-Film, bei dem sich 3D so richtig lohnt, mit ganz fantastischen Landschaften, die teils echt, teils dem Märchen verhaftet sind, wie etwa der grandiose Düsterwald. So habe ich ihn mir vorgestellt! Eine Opulenz fürs Auge. Über den Ton kann ich leider nichts sagen, da wir in einem Kino mit ganz schlechter Tonqualität waren, und es war auch sehr leise, sodass ich leider auch nicht alles mitbekommen habe. Das hole ich dann auf DVD nach.
Bilbos Reise geht weiter und entfernt sich vom Buch, wobei – der Kontext an sich stimmt völlig, der Hintergrund auch. Insofern bin ich sogar dankbar für die Erweiterungen, weil sich daraus eine rundere, intensivere Geschichte ergibt.
Thranduil gibt eine ausgezeichnete neue Figur ab, treffend in allem, vor allem, wenn er sein „wahres“ Gesicht zeigt. Insofern passt auch sein Sohn Legolas sehr gut in die Storyline hinein. Eine Jackson-Kreation ist Tauriel – und die gelungenste Figur. Sie ist schön, sie ist tough, sie hat ein Herz und fühlt sich verantwortlich. Und sie hegt keine Vorurteile. Die Elbe lockert die männerlastige Geschichte deutlich auf und bringt auch Romantik hinein, das ist ihre Funktion, und die erfüllt sie vollauf.
Insgesamt ist der zweite Teil düster und konzentriert sich vor allem auf die Nebenfiguren wie Beorn und Bard, die ebenfalls intensiv gezeichnet sind; Beorn trotz seines sehr kurzen Auftrittes ist keine Randerscheinung. Eine herausragende visuelle Szene ist die Offenbarung des Nekromanten – so soll Fantasy sein!
Inhaltlich passiert ja nicht sehr viel, aber durch die geteilten Schauplätze und das hohe Tempo fällt das gar nicht weiter auf. Man fiebert sowieso der Begegnung mit Smaug entgegen, und der Drache, nun, der thront allgewaltig über allem und ist genau das, was er sein soll: Schön, furchteinflößend, mächtig – und ziemlich sauer.
Logisch, dass es mittendrin aufhört.
Das einzig Störende sind die überbordenden Actionszenen, wo Jackson nicht von seinem Trash wegkommt und, insbesondere, wenn Legolas dabei ist, haarscharf an der Grenze des Slapsticks vorbeischrammt. Na, sie eigentlich überschreitet, aber es geht alles so schnell, dass man es nicht als aufdringlich empfindet. Aber hier wäre mal weniger mehr, und vor allem mehr Ernsthaftigkeit angebracht, denn das reißt aus dem Epischen heraus.
Ein Rätselraten habe ich: Waren die beiden Möpse geplant oder sind die zufällig ins Bild gelaufen? Eine überflüssige, aber nette Randerscheinung.
Die 160 Minuten sind wie nichts vergangen, und ich warte ungeduldig auf den Abschluss nächstes Jahr. Beide Daumen hoch!

Die Abendröte im Westen (Cormac McCarthy)

Ich habe das Buch vorzeitig beendet, weil ich, ganz ehrlich, nicht weiß, was es mir bringen soll.
Das Thema – ich sage bewusst Thema – ist nach dem mexikanischen Krieg angesiedelt. Indianer massakrieren Weiße und Mexikaner auf unglaublich grausame Weise, wobei wir das zum Glück nicht mitbekommen (zumindest nicht in dem von mir gelesenen Teil), sondern erst anhand der aufgefundenen modernden oder skelettierten Leichen erfahren, zu welchen entsetzlichen Abgründen die Menschen fähig sind. Desgleichen andersherum, Freischärler und Skalpjäger aller Couleur massakrieren die Indianer und tragen getrocknete Ohren, Skalps und anderes als Schmuck mit sich herum, verzieren die Sättel mit Menschenhaut und knüpfen Zaumzeug aus Menschenhaar.
Alles klar, ich weiß es. Ich weiß es ab Seite 1, welche wilde Zeit das war, es vergeht keine Zeile ohne Gewalt; auf dem Weg zum Klo, im Saloon, egal wo. Und so setzt es sich fort und fort, wir verfolgen die Reise eines namenlosen jungen Mannes (so um die 17 oder 19, so genau habe ich das dann nicht mehr mitbekommen), und es bleibt immer nur bei dem Thema. Ich weiß, wie es anfängt, ich weiß, wie es endet, ohne vorblättern zu müssen, und ich weiß demnach auch, was in der Mitte passiert. Eine Handlung gibt es nicht, auch keine Geschichte, der Junge treibt so dahin, ohne sich Gedanken zu machen, ohne ein Ziel zu haben.
So ist das Thema ganz gewiss historisch interessant für eine Kurzgeschichte, meinetwegen sogar bis 60 Seiten, aber man ist eigentlich schon weit vorher durch damit. Ich erfahre angeblich, wie die Welt im amerikanischen und mexikanischen Westen damals war, und glaube es trotzdem nicht. Ich glaube nicht, dass da kein einziger Mensch ein Leben oder Gefühle hat, dass alles nur aus brutaler Gewalt, Hunger und Armut besteht. Und wenn es so war, muss ich das nicht wieder und wieder auf fast 400 Seiten durchkauen, ich habe irgendwann alle verstümmelten Leichen gesehen. Ich bin auf jeder Seite genauso weit wie vorher, die extreme Distanz – und die extreme Situation – schafft es nicht, irgendetwas bei dem beschriebenen Schrecken zu empfinden. Das ist eine Millionen Lichtjahre weit entfernte fremde, noch dazu in der Übersetzung unverständlich beschriebene Welt und betrifft mich nicht.
Der Autor schafft es schlichtweg nicht, mir etwas zu erzählen. Denn der Junge, aus dessen Perspektive wir alles erleben, reflektiert nichts, er ist emotional komplett abgestumpft und vegetiert nur dahin, er bringt schon mit jungen Jahren jemanden auf brutale Weise um (ohne sein Leben zu verteidigen, wohlgemerkt), ohne mit der Wimper zu zucken oder danach noch eine Sekunde Gedanken daran zu verschwenden, dass er ein Leben genommen hat. Es ist ihm egal, wie alles andere auch. Eine Entwicklung daraus gibt es nicht.
Hinzu kommt das literarische Stilmittel.
Was bei dem großartigen „The Road“ hervorragend funktioniert mit spröden Dialogen ohne Anführungszeichen und Namen, da es ein Zwei-Personen-Stück ist, passt hier einfach nicht. Mal haben hier die Männer Namen, mal nicht. Auseinanderhalten kann ich keinen, sind alle gleich. Ist sehr anstrengend, zwischen Dialog und Erzählfluss zu unterscheiden, und wer grad mit wem redet.
Dazu auch noch die Übersetzung mit einer überfrachteten Masse an Fremdwörtern (die überhaupt nicht zum Inhalt passen), deren Bedeutung ich nicht nur nicht kenne, sondern die ich auch noch nie gehört bzw. gelesen habe, mit Namedropping von örtlichen Pflanzen, Tieren und Wasweißichalles, was ich nicht kenne, weil ich noch nie in Mexiko war, ohne dass jemals irgendetwas erklärt wird. Ich habe keine Ahnung, wie es dort aussieht, keinerlei Bild vor Augen.
Das ist mir zu anstrengend. Nicht dass das Buch schlecht wäre, McCarthy ist ein großer Dichter. Aber wie gesagt, diese unendliche Monotonie bringt mich nicht weiter, weder vom Philosophischen, noch vom Bildungsmäßigen, noch von der Unterhaltung her (falls man bei so einem Thema von Unterhaltung reden kann). Ich habe mich zwar bis auf Seite 80 durchgekämpft, aber nun habe ich das Gefühl, alle Details zu kennen und schließe hiermit ab, jede weitere Seite wäre ein Zeitverlust.

Kindle-Bestseller

Während draußen Xaverl, der sich inzwischen zu Xaver gemausert hat, freudig bläst, haben wir, die fabEbooks und ich persönlich, ebenfalls Grund zur Freude: Die „Drakhim“ haben es – zumindest für kurze Zeit – unter die Top-Ten in der Fantasy gebracht, und die „Chroniken von Waldsee“-Trilogie hält sich immer noch beachtlich unter den Top-100, nach so langer Zeit. Das ist ein schöner Tagesausklang und großer Ansporn!
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Beide Titel gibt es überall im Online-Handel, als epub oder kindle, und natürlich auch in den eBooks-Bibliotheken zum Ausleihen!