Das finstere Tal

Ein Alpenwestern in bester Clint-Eastwood-Manier: Wenig reden, viel ballern. Ein Fremder kommt kurz vor dem Wintereinbruch in ein abgelegenes Tal, in das sich sonst nie jemand zufällig verirrt. Hier herrscht absolutistisch der Brennerbauer, und weil er selbst inzwischen alt und gebrechlich ist, sorgen seine sechs brutalen Söhne mit grausamer Gewalt dafür, dass seine Macht unangetastet bleibt. Aber die Menschen haben sich ohnehin in ihr Schicksal gefügt, denn immerhin „müssen sie nicht hungern“. In diesem Dorf gibt es keine Freude, kein Lächeln, selbst die Kinder sind völlig still und wissen nicht, wie man spielt. Auch dem Fremden wird gleich gezeigt, wo der Bartel den Most holt; er zahlt mit Gold, muss sich aber dennoch der Willkür und Gewalt der Brennersöhne beugen. Trotzdem will er den Winter über bleiben, obwohl ihm deutlich gemacht wird, dass man a) Fremde nicht haben will und b) es bis zum Frühling keinen Weg mehr aus dem Tal gibt, sobald der Schnee fällt. Kaum ist der Fremde da, geschehen schreckliche Unfälle, und gleichzeitig soll eine Hochzeit begangen werden, die kein Tag der Freude ist, sondern traumatisch.
Die Aufnahmen sind atemberaubend, die Kameraführung hervorragend. Die Darsteller passen in ihre Rolle, als hätten sie nie eine andere gehabt. Es gibt nur wenige bekannte Namen, ist auch nicht notwendig, denn selbst die Komparsen wirken eindrucksvoll authentisch. Knorrig, knorzig, abgearbeitet, rau und hart.
Niemand muss sich gefallen lassen, was in dem Dorf geschieht, doch keiner bringt Kraft oder Mut auf (-> „High Noon“), sich zu wehren, und das gewährt keinen Frieden. Und doch hassen die Menschen den Fremden dafür, dass er ihnen die Freiheit wiedergeben will, denn „Freiheit ist ein Geschenk, das nicht jeder annehmen will“.
Großartig!

American Hustle

Ein Film ganz im Stile der 70er, der auch den Style gut hinbekommt. Vor allem die Massenqualmerei, Rauchen war damals einfach cool, und das musste man auch ganz besonders in den Filmen zeigen. Nach den Durchhängern der vergangenen Jahre läuft Christian Bale endlich wieder zur Hochform auf und liefert eine seiner besten Leistungen ab. Wenn nicht die Beste. Er hat ebenso Mut zur Hässlichkeit mit dem Toupet und dem Dickbauch (ich weiß nicht, ob er echt ist, aber es wäre Bale-typisch, wenn er sich das Übergewicht tatsächlich angefressen hätte), der schauerlichen Brille und dem seltsamen Bart. Amy Adams an seiner Seite steht dem in nichts nach, abgesehen von den Kleidern, die sie trägt, und die man nur als „auffällig“ bezeichnen kann. Auch hier zeigt sich sowohl bei ihr als auch bei Bales Film-Ehefrau Mut, denn die meistens bis zur Hüfte nackten Beine sind nicht bemalt, nicht verbessert, sondern absolut natürlich. Es ist herrlich, wie Jeremy Renner mit Elvis-Tolle herumläuft und Bradley Cooper mit Lockenwicklern. Robert de Niros Auftritt mit Filmeinblendung zu einem frühen Mafia-Film (ich weiß leider nicht, welcher), das alles ergibt eine schräge und satirische (auf die 70er bezogen) Komödie über einen allzu ehrgeizigen FBI-Agenten und ein Gaunerpärchen, das eigentlich nur glücklich sein will. Das hat zu Recht eine Menge Oscar-Nominierungen eingebracht und macht richtig Spaß.

Viele Fragezeichen um „???“

Auf Facebook findet man die skurrilsten Sachen, die mich meistens nicht interessieren, aber da es hier Kollege Christian Montillon/Christoph Dittert als Mit-Autor der „???“ betrifft, hab ich mir das doch mal angeschaut. Meine Ansichten zu anonymen Typen wie „Perryleaks“ & Co, die gern haarsträubende Gerüchte in die Welt setzen, nur um sich diebisch darüber zu freuen, wenn sie aufgeschnappt und diskutiert werden, sind ja hinlänglich bekannt. Prompt tappe ich jetzt auch mal in die Falle und gebe meinen Kommentar hierzu, denn das kommt mir schon arg abstrus vor. Da gibt es also diese „Spürnase“ in einem anonymen Blog, der behauptet, die „Urfassung“ des Romans „Die drei ??? und das Gespensterschloss“ entdeckt (oder in Besitz) zu haben und spricht von einem Skandal. Mal abgesehen davon, dass das Lektorat eines Manuskriptes keine „Fälschung“ ist und sich das gedruckte Buch und die ursprüngliche Fassung immer voneinander unterscheiden – woher will Mr. Anonymus denn den „Ur-Text“ haben? Und wieso traut er sich nicht, seinen Namen preiszugeben? (Vor allem wundert mich, dass er keine ebay-Auktion gestartet hat …) Die gebrachten Textstellen sind wenig überzeugend, und das kommt mir doch sehr hanebüchen vor. Nicht unmöglich, das nicht, denn manchmal vergaloppiert sich ein Autor, und manchmal muss er auch erst in die Figuren hineinfinden und ihren Charakter entdecken. Es handelt sich ja um den ersten „???“-Roman, da glaube ich das durchaus, dass die Figuren sich auf einmal in eine andere Richtung entwickelt haben als ursprünglich vorgesehen. Kollege Dittert scheint jedenfalls laut seinem Blogeintrag unsicher zu sein, ob an der Spürnasen-Geschichte nicht doch was dran ist – na, da bin ich mal gespannt, wie sich das entwickelt.
Nachtrag am 17.2.: Der Verlag nimmt nun auch Stellung dazu (und hat mich erwähnt, danke an dieser Stelle 🙂 ) und hat dafür eigens zur Klärung eine Homepage ins Leben gerufen – und die Fans der „???“ um Mithilfe gebeten!

 

SteamPunks auf fabEbooks

9783927071728 9783927071742

 

Als Printausgaben sind sie lieferbar – und nun auch als preisgünstiges fabEbook – natürlich wie immer ohne Innenillustrationen, reines Lesevergnügen für nur €3,99 – da kann man doch nach Genuss der Leseprobe nichts falsch machen!

Der Download kann sofort stattfinden, natürlich in allen Online-Shops, nicht nur amazon:

 

75

Nein, nicht 42. 75.  Heftromane. Perry Rhodan Erstauflage. Soeben mit der Bandnummer 2738 erreicht. Wow! Dazu gibt es ein Interview auf der Perry-Seite.

47 Ronin

Japanischer Mythos, vermischt mit japanischer Mythologie, erzählt in atemberaubenden Bildern. Die Geschichte der 47 Ronin, die den heimtückischen Mord an ihrem Fürsten rächen wollen, um ihm seine Ehre zurückzugeben, und dadurch selbst wieder die Ehre der Samurai erhielten, womit sie nicht als gemeine Strauchdiebe gehängt wurden, sondern ehrenvoll Seppuku begehen durften, ist fest verwurzelt in der japanischen Tradition und ein Teil der Legenden um den Bushido. Der Film ist sehr schön gemacht mit ausgezeichneten Darstellern; trotz etlicher Kämpfe und Köpfungen (ohne Martial Arts, welch ein Glück), ist allerdings kein Tropfen Blut zu sehen – und das ist gleichbedeutend dafür, dass der Film dadurch auch ein wenig blutleer geworden ist. Er erscheint eher als nüchterne Dokumentation, die Distanz zu den Akteuren bleibt sehr groß. Hat mir sehr gut gefallen, mitfiebern konnte ich jedoch nicht. Trotzdem: empfehlenswert.

Auf eine Mail im Februar

Auf eine Mail Zauberspiegel

 

Genau zum 1.2. ist die neue Kolumne erschienen, und diesmal geht es um „Ich bin ein Autor – bringt mich raus!“ 🙂 Und wie es so aussieht auf dem deutschen Markt.