Takeo & Co.

Heute abend erzähle ich mal was Privates. Denn ich bin völlig verschwitzt und habe außerdem ein Heubad hinter mir. 130 Ballen gestern, 130 Ballen heute, und nochmal 65 Ballen morgen. Und alle 3x transportiert, in den Hänger, aus dem Hänger, auf die Tenne. Nächstes Jahr werde ich das Motto des RanchCons ändern, habe ich mich entschlossen. Doch die Schufterei lohnt sich: Bestes Bioheu, knochentrocken. Die Pferde finden es toll, und ich nach allerhand Nieserei auch.

Aber eigentlich wollte ich von Takeo erzählen. Dazu muss ich ein wenig ausholen: Ich habe gerade einen Maddrax-Hardcover (20) für Zaubermond geschrieben, der „Takeos Traum“ heißt. Hauptperson ist Miki Takeo, ein Mensch, der sich freiwillig in einen Androiden verwandeln ließ. Die Definition von Android im Maddrax-Universum bedeutet, dass er zu 100% anorganisch ist, also auch kein menschliches Gehirn mehr besitzt, sondern einen Massenspeicher, auf den die Erinnerungen übertragen wurden. Das wirft die Frage auf: Wann ist ein Mensch ein Mensch? Ist Takeo nun noch ein Mensch oder nicht? Für viele ist er eher ein Monster, nicht nur seines roboterhaften Aussehens wegen, sondern auch wegen seines Handelns. Er ist emotionskalt, aber machtbessessen. Und er betrachtet andere mit den Augen eines gnadenlosen Fleischfressers.

Und damit sind wir auch schon bei dem „echten“ Takeo. Vor ein paar Wochen hat mir mein bester Ehemann von einer Reptilienbörse eine Mantis mitgebracht. Winzigklein, gerade so lang wie mein kleiner Fingernagel, und sehr hübsch. Letzten Sonntag habe ich meine Gottesanbeterin mal wieder besucht, in ihrer hübschen Behausung unten im Keller (wo noch haufenweise Fische, Amphibien und Wirbellose leben), und da sitzt in diesem Terrarium ein Wesen, das starrt mich an aus finsteren Facettenaugen. Es sieht mich an. Und ich schwöre, es überlegt, was es als Erstes von mir verzehren wird. Dieses Wesen ist mittlerweile handspannenlang, es ist ein Monster, und es hat Flügel. Bedeutet: Es ist ein Mann. Jawoll, meine Herren: Auch Männer können Monster sein. Der Name Takeo stand sofort Pate für dieses faszinierende Wesen. Allerdings trau ich mich jetzt nicht mehr allein in den Keller … wer weiß, wie groß Takeo morgen ist …

Buchmesse und Elfenzeit

Schon ist sie wieder vorbei – und es war anstrengend, aber schön. Sehr ärgerlich war, dass wegen des Poststreiks unsere Prospekte nicht mehr rechtzeitig eintrafen, über 5 Tage waren sie unterwegs. Aber was soll’s, sich ärgern bringt nur Magengeschwüre. Nach einem recht lauen Donnerstag ging es dann richtig zur Sache, und wir konnten kaum den Stand verlassen. Die beiden Lesungen am Donnerstag und Freitag im Fantasy-Lesezelt waren prima, und sehr erfolgreich die Lesung am Samstag von und mit Michael Iwoleit. Ein ausführlicher Bericht samt Bildern findet sich bald auf unserer Fabylon-Homepage in der Rubrik „Events“.

Eine sehr erfreuliche Mitteilung will ich aber gleich loswerden: Elfenzeit wird fortgesetzt! Ab Oktober kommen die bisherigen vier Bände in die Bertelsmann-Buchläden und den Buchclub-Katalog, und ab Februar geht die Quest dann mit Band 5 weiter. Die Planung dazu läuft bereits. Auch hierzu demnächst ausführlichere Informationen.

Werner Kurt Giesa verstorben

Giesa war ein „Urgestein“ der Phantastik. Er war nicht nur der „Herr von Professor Zamorra“, sondern lieferte ab 1977 auch unzählige Beiträge unter anderem (um nur einige zu nennen) für Perry Rhodan, Mythor, Terra Astra, die Terranauten, Bad Earth, Star Gate, Dämonenkiller, Larry Brent, Spuklicht, Schattenreich, aber auch Western und Krimis. W. K. Giesa, unverwechselbar zu erkennen durch stattliche Größe mit schwarzem Bart und manchmal hellerem, zumeist aber tiefschwarzem Country&Western-Outfit, wurde nur 53 Jahre alt.

Elfenzeit 3, Initiative für Antiquare und Sonne

Heute ist Band 3 der Miniserie eingetroffen, und ich muss sagen, sie sieht toll aus im Buchregal! Mit diesem Band feiert eine Autorin Premiere – es ist die erste Profi-Veröffentlichung von Verena Themsen. Keine leichte Aufgabe, der sie sich stellen musste, gleich als ersten Auftrag einen „dicken Wälzer“ innerhalb kurzer Zeit, und dann auch noch nach Exposé-Vorgabe, liefern zu müssen. Dies zu bewältigen, dazu gehört Mut, eine Menge Ehrgeiz und große Kreativität. Und es hat geklappt – Verena lieferte einen spannenden, phantasievollen Roman, der sich nahtlos in seine beiden Vorgänger einfügt. Handlungsschauplatz ist diesmal Deutschland, mit der – wie könnte es anders sein – Nibelungensage. Eine weitere reiche Facette in der Geschichte der Elfen aus der Welt gleich neben der unseren.

Neues gibt es zur Abmahnwelle gegen Antiquare wie bei Booklooker: Der ABOEV, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Booklooker und ZVAB haben eine Initiative gegründet, um Antiquare künftig besser zu schützen: Sie „stellen in Kürze eine Internet-Plattform zur Verfügung, die Antiquariate mit juristischen Ratschlägen vor Abmahnungen schützen und Betroffenen im Fall einer Abmahnung konkrete Hinweise zur Vorgehensweise geben soll. Darüber hinaus wird im Falle einer Abmahnwelle eine Telefon-Hotline eingerichtet, es besteht die Möglichkeit Newsletter zu verschiedenen Themen zu abonnieren, und ein Archiv bietet einen Überblick über vergangene Abmahnwellen. Opfer einer Abmahnung bekommen zudem die Möglichkeit, sich registrieren zu lassen, damit so das Ausmaß der Abmahnwelle besser eingeschätzt und gezielt Hilfe angeboten werden kann. (…)“ Nachzulesen im Börsenblatt. Na, da haben sich ein paar Anwälte wohl ganz schön geschnitten … jedenfalls ist dieses Engagement sehr zu begrüßen!

Sonne gibt es derzeit auch zuhauf bei uns, allerdings hätte ich gern noch die entsprechenden sommerlichen Temperaturen dazu. Nun, besser so. Die Erkältung klammert sich noch zäh und hartnäckig an mich, aber ich glaube, so langsam aber sicher werde ich sie los. Die Arbeit geht weiter, wie immer. Trotzdem werde ich mir heute die eine oder andere stille Stunde auf dem sonnigen Balkon gönnen, mit Schmökern …

Zum neuen Jahr

Ach, es ist ja schon fast wieder rum, der 8. Januar fast vergessen, die Umsatzsteuervoranmeldung droht, aber natürlich ist meine Buchhaltung … äh … nun, sagen wir, nicht ganz auf dem Laufenden, und außerdem muss ich am Donnerstag nach Österreich fahren, weil ich am Freitag vor Gericht muss, denn der Pfusch-Drucker meint immer noch, er kriegt Geld von mir. Jetzt komme ich halt doch irgendwie zur Exekution. Wobei das nur eine Vorverhandlung ist, ob er mich überhaupt verklagen darf. Aha. Kompliziert, so was.

Das Gute daran ist: Es gibt ein Sentenza-Treffen! Aus Termingründen können zwar leider nicht alle daran teilnehmen, aber trotzdem freue ich mich schon sehr auf die Mitverschwörer!
Um mich auf die Exekutiven vorzubereiten, versuche ich gerade, ein Schloss am Kühlschrank anzubringen, aber irgendwie passt die Kette nicht rum. Seufz. Immerhin habe ich keine Gummibärchen und kein Nugat mehr im Haus, und auch keine Schokolade oder sonstige böse Dinge. Immerhin habe ich keinen guten Vorsatz gefasst, dem ich dann untreu werden könnte.

Derzeit bearbeite ich mit Hochdruck SunQuest 5, und ich schreibe weiter fleißig an Waldsee 3. Mittlerweile kann man die Chroniken von Waldsee auf amazon sehen, und wenn ich mir da den Veröffentlichungstermin sehe, wird mir himmelangst. Ok, das ist übertrieben – ich bin ja schon ziemlich weit. Trotzdem bin ich gerade in einer kniffligen Phase, die ziemlich viel Aufwand verlangt und nur wenige Seiten pro Tag zulässt. Und dann laufen natürlich auch schon die Vorbereitungen für die Buchmesse Leipzig, und Sternensaga 4, und diverse andere Dinge. Kurzum: Es geht so weiter, wie es aufgehört hat. Ich glaube, das ist ganz gut so.

Also allen da draußen nach der kleinen Anlaufphase noch ein gut laufendes Jahr 2008!

Anmerkungen zu PR 2412

Eine kleine Liste zu den Anspielungen, wobei ich mir nicht sicher bin, dass ich alles wiedergefunden habe. Ursprünglich waren mehr geplant, aber dafür fehlten Platz und Zeit …
S. 4, Kursiv-Beginn: Die Szene im Spiegel entspricht exakt dem Beginn meines ersten Heftromans 1652, ist in dem Fall aber eine Fortführung – damals fühlte Bull sich einsam, heute nicht.
S. 7: „Weit genug vom Auge des Feindes entfernt“, eine Anspielung auf Sauron, Herr der Ringe
S. 8: Brés Bemerkung über Roi Danton bezieht sich auf das HC „Quinto Center“
S. 15: „Sternenwanderer“ – hurra, auch in diesem Roman konnte ich einen Neil Gaiman unterbringen
S. 26: „Wo bist du gewesen?“ Susa war 4 Jahre weg, die Autorin ist 2003 aus dem Team raus 🙂 Eine Hommage an die Comedy „Roseanne“, wo die Familie (einschließlich des Jüngsten) eine ganze Folge lang die nach 2 Jahren wieder zurückgekehrte ursprüngliche Schauspielerin für die Rolle der Becky nicht drehbuchgemäß fragte „Wo warst du die ganze Zeit?“, woraufhin das Mädchen vor lauter Verblüffung und Lachen kaum mehr spielen konnte
ebenda: „Ich bin jetzt hier“, eine Filmhommage, dessen Titel mir momentan leider nicht einfallen will, aber Robert deNiro war dabei
ebenda: „Meine Arbeit in Aarus-Kaart ist beendet“, dies wird noch im Anhang eines Taschenbuchs eine Rolle spielen
ebenda: „Weil ich das Volk bin“ – L’état,  c’est moi, nicht ganz ernst zu nehmen 😉
S. 35: „Das ist ein Streganer“ – Im PR-Forum gibt es einen sehr rührigen Moderator mit dem Nickname „strega“, der unsichtbar ist. Wenn er Fotos zeigt, dann immer nur vom Schneeschippen, ihn selbst und leibhaftig hat noch nie jemand gesehen
ebenda: „Beobachter der PP“ – Hier ist natürlich die Perrypedia gemeint, die mir ermöglicht hat, diesen Roman trotz vierjähriger Abstinenz nathlos ins PR-Universum einzubetten, ohne dass ich Lastwägen voll Papier und fünf externe Festplatten benötigte. Vielen Dank an all die rührigen Artikelschreiber und denjenigen, der die Plattform dafür zur Verfügung stellt
S. 36: Zheobitt – auch hier Bezug auf das HC Quinto-Center
S. 37: „Das Vergnügen liegt ganz auf deiner Seite“ – Das sagte Donald Duck einmal sehr höflich zu einem überehrgeizigen Angeber und entfernten Verwandten
S. 39: „Gut abgehangen und in Öl serviert“ – eine Hommage an Babylon 5; die Witze der Pak’mara (oder wie auch immer die sich schreiben mögen) enden stets so
S. 40: „Krebse und Langusten“ – Eigentlich hätte hier ein Donnacorleone-Krebs seinen Auftritt gehabt, aber das wäre denn doch zu dick aufgetragen gewesen. Dann eben von hier aus ein Gruß an Kollege Uwe Anton, der diesen Krebs anlässlich eines Manuskripts von mir kreierte. Ich habe nämlich die Angewohnheit, auf meine Manuskripte einen Zweitnamen zu schreiben, der Bezug auf den Roman nimmt. Einmal ging es um Mafia-ähnliche Zustände, und ich schrieb „von Susan ‚Donna Corleone‘ Schwartz“, und dieser Name hielt dann als langbeiniger Donnacorleone-Krebs in einem Aarus-Roman von Uwe Einzug
S. 42: Gimli und Legolas – sehr wichtig hier, nicht nur als weitere Hommage an Tolkien gedacht, sondern es geht auch um die besondere Freundschaft, die die beiden – und hier kommt der zusätzliche  dritte, ironische Aspekt rein: völlig asexuellen – Helden miteinander verbindet
ebenda: „Er ist und bleibt ein Schuft!“ Wer ist damit wohl gemeint? Ich gebe ein Stichwort: Orion … Klar, Commander McLane wurde des öfteren von der holden Weiblichkeit so bezeichnet 🙂

Von Haien und Elfen

Kurz bevor ich nach Venedig zur Recherche abreise, habe ich einige Neuigkeiten.

Die Auffälligste dürfte mein Gastroman für Perry Rhodan sein, Band 2412, „Das Wasser von Aar“, der im November erscheint und in vielerlei Hinsicht Nostalgie in mir weckt. Den Gastroman zu schreiben kam sehr überraschend, mitten in der Terminenge von Elfenzeit, aber natürlich habe ich es mir nicht entgehen lassen, über mein Lieblingsvolk zu schreiben – wenngleich auch vieles in der Kürze eines Heftromans nur gestreift werden konnte.

Auch die Elfenzeit gedeiht prächtig. Ich freue mich schon darauf, den ersten Band in Händen zu halten. Weiter geht es mit vielen Fäden, Spannungsbögen, fabelhaftem Ambiente … Jeder Roman hat eine Auflösung, bietet aber Möglichkeiten, den Faden weiterzuspinnen …

Es gibt aber auch gute Neuigkeiten zu Fabylon-Autorinnen. Band 2 von SunQuest mit Stefanie Rafflenbeul und Jana Paradigi wird sehr gut angenommen, und nicht nur das: Steffi hat soeben unter ihrem Künstlernamen Michelle Stern den ersten „Maddrax-Alleingang“ mit Band 201 vorgelegt, der schon gute Reaktionen erhalten hat, außerdem wird sie für Sternenfaust an einem Doppelband mitarbeiten. Ihr Erotik-Roman „Tokyo Sins“ wird nächstes Jahr bei Ullstein in Lizenz erscheinen, und natürlich wird wegen des bisherigen großen Erfolgs auch eine Fortsetzung folgen. Auch Jana Paradigi ist fleißig, sie schreibt gerade mit mir zusammen an Maddrax Band 209.

Das wird ein heißer Winter – ich bin jetzt erst mal bis Sonntag abwesend, da nach Venedig ein Besuch in Wien ansteht, bei den lieben Freunden der Sentenza, außerdem eine Besprechung zu SunQuest, ein etwas unerfreulicher Termin bei einem Anwalt, weil jemand mir eine „Exekution“ androht, wie es so schön in Juristenösterreichisch heißt, aber auch das werden wir überstehen. Am Freitag abend dann besuchen wir den Perry Rhodan-Stammtisch von Wien, denn da gibt es ein kleines Jubiläum zu feiern. Und es gibt Kuchen, hat man mir versprochen.

Meine zweiten freien Tage in diesem Jahr, das Wetter soll schön sein, hoffen wir das Beste …

SpellForce 3 Sturm auf Shaikur

Mein Abschluss der SpellForce-Trilogie „Sturm auf Shaikur“ von Panini ist inzwischen ausgeliefert und hat sich bei amazon auf einen guten Rang von 782 gerappelt.

Auch mit SunQuest 2 können wir bei Rang 22.138 recht zufrieden sein.

Ebenfalls ausgeliefert wurde Maddrax Hardcover 16, Der Götterbote, von Zaubermond.

Da ist in diesem Monat ja ausreichend Lesestoff für den verregneten Sommer oder den Strand vorhanden …

Gezang van de kleine Moeders

„Gesang der kleinen Mütter“ – das versteht man recht gut, was? Aber was „Verwachting van de Tolkanders“ bedeuten könnte, ist nicht ganz so einfach: Nämlich „Hoffnung der Tolkander“. Ja, ich halte hier gerade die aktuellen niederländischen Perry Rhodan-Heftausgaben 1868 und 1869 in Händen. Das waren noch Zeiten, als die Abruse das Arresum verlassen wollte, und als Bré Tsinga und ihr Husslar Jafko zum ersten Mal in Erscheinung getreten sind. Es ist immer wieder ein stimmungsvolles Gefühl, eine ausländische Romanausgabe in Händen zu halten, manchmal verbunden mit ganz bestimmten Erinnerungen. Ja, das ist auch schon lange her: Juni 1997, genau 10 Jahre. Damals habe ich mein Leben ganz neu strukturiert, mich schon ein Jahr in die Selbständigkeit gewagt, mich im Mai auf unserer Amerika-Reise aus Dummheit (oder Ignoranz oder Nachlässigkeit oder Gedankenlosigkeit oder dem damals alterstypischen Glauben an Unsterblichkeit?) beinah versehentlich umgebracht und … tja, eine Menge Höhen und Tiefen durchgemacht, die mich letztendlich zu diesem Blog gebracht haben. 10 Jahre. Fast ein Leben.

Zeit, einen Gang zurückzuschalten? Nö.

LITERRA – ein neues Portal für die Welt der Literatur

Alisha Bionda, Michael Beyeler und Florian Hilleberg haben ein neues Literaturportal gegründet mit dem Schwerpunkt auf Phantastik, aber es sind auch allgemeine Infos, Rezensionen, Artikel und Kolumnen aus allen Genres geplant. Dazu gibt es den Termin-, Ausschreibungs- und Eventkalender. In dem bereits jetzt umfangreichen Verzeichnis, das ständig aktualisiert und erweitert wird, finden sich Autoren, aber auch Magazine und Kleinverlage werden vorgestellt. Einfach immer wieder mal reinschauen! Und natürlich freut sich das Team auch über jede Art von Unterstützung.