Entropa in Brüssel

Herrlich. Tschechien tritt die neue EU-Ratspräsidentschaft an und schenkt Brüssel ein Kunstwerk. Wen hätt’s gejuckt, wäre da nicht … David Cerny, der sich einen großen, zugleich hintergründigen Spaß erlaubt hat und die europäischen Westländer herausforderte: Wie frei ist die Kunst denn nun wirklich? Ha! Man ist beleidigt. Lacht lieber über andere, als selbst blamiert zu sein. Bulgarien als Stehklo, in Irland quäkt der Dudelsack, Spanien ist zubetoniert, in Deutschland gibts nur Autobahnen. Wobei, das muss ich schon sagen, dieses angedeutete Hakenkreuz … gähn, wie originell. Da hätt’s schon ein bissl mehr Grimmelshausener Schalk sein dürfen, gell, mit Schildbürgertum und deutschen Micheln und so. Das ist dann wieder allzu primitiv. Aber: Da würde es sich fast schon lohnen, nach Brüssel zu fahren. Wie Christopher Plass vom ARD-Hörfunkstudio in Brüssel schreibt, allzu große Kunst ist das Werk ja nicht, und nicht mal besonders gut gemacht.  Sieht eher aus wie eine Schülerskulptur fürs Kunstfach. Aber egal – es wirkt, es hat witzige Einfälle, und es führt alle vor, ohne sie jedoch der Lächerlichkeit preiszugeben. Denn zumindest, auch wenn das Werk unter die Gürtellinie trifft, ist es nicht geschmacklos oder rufschädigend. „Ach, humorloses Europa“, titelt Plass, und da hat er recht. Hihi. Ja, das gefällt mir.

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