2. Auflage Chroniken von Waldsee 1 – Dämonenblut

Seit wenigen Tagen ist bereits die zweite Auflage des Bandes lieferbar, und es gibt auch eine sehr schöne Rezension von Daniela Hanisch bei media-mania.de mit folgendem Resümee dazu: Gespickt mit mächtigen Gestalten, Unsterblichen, Dämonen und Zwergen ist diese Erzählwelt, die dennoch realistisch und glaubhaft beschrieben wird. Besonders die Kampfszenen reißen den Leser mit und lassen ihn vor Spannung eifrig weiterblättern. Glaubhaft vermittelt die Autorin die Beweggründe von Rowarn und den anderen Charakteren, die durch eingestreute Details lebendig und dreidimensional wirken. Wer Fantasy liebt, der sollte dieses Buch in die Hand nehmen. Mehr Legenden, Heldenmut und Epos wird man selten finden.

 

Indiana Jones 4

Ich bin ja gemeinsam mit Indy älter geworden, kann man so sagen. In den 80ern war ich ein Twen, und ja, auch damals haben mich die Filme nicht besonders begeistert – ich bin auch kein James Bond- oder Quatermain-Fan. Allerdings hat es Spaß gemacht, witzige Einfälle, ungewöhnliche Abenteuer und Widrigkeiten gab es da zu sehen. Genau den Anspruch, den ein Abenteuerfilm erfüllen soll. Genau das habe ich jetzt auch wieder erwartet – nette, seichte Unterhaltung mit einem coolen Helden und ein bisschen Witz. Aber weit gefehlt! Trotz der vielen Action war es Langeweile pur, denn die Akteure haben zu keinem Zeitpunkt vermittelt, dass sie sich in Gefahr wähnten oder sogar Todesangst hatten. Sie verhielten sich durchwegs wie bei einem entspannten Nachmittagspicknick. Und was zu viel ist, ist zu viel – Murmeltiere in der Wüste und ein Kühlschrank, der zwar nicht Bosch heißt, aber als Atomschutzbunker über Flug- und Landeeigenschaften verfügt … nein, dafür bin ich entschieden zu erwachsen. Es gibt keine Wendepunkte, keine dramatische Spannung, keinen Augenblick, in dem man mitfiebert. Leider kann man stattdessen auch nicht lachen, denn die Gags und Dialoge sind so flach und leer wie mein Geldbeutel. Das Erheiterndste aber ist: Da wird geschlagen und gedroschen, was das Zeug hält, vor allem meistens ins Gesicht, man durchleidet Stürze, kämpft sich durch den Busch und durch Ruinen, fällt ins Wasser … und trotzdem sieht man hinterher stets aus wie geleckt, frisch gebügelt und geschniegelt. Indy bricht seinem Kumpel vier mal die Nase, und der hat nicht mal eine Schramme. Das ist wirklich so lachhaft peinlich, dass man weinen möchte. Und damit ist diese Liste noch lange nicht zu Ende, aber meine Meinung dazu. Selbst bei allem Retro-Wohlwollen und der Erwartung eines seichten, netten Unterhaltungsfilms wie bei den letzten drei ist es einfach nur ein schlechter, alberner und kindischer Film.

Was ist Skiffy?

Beim Herumschlendern im Internet bin ich darauf gestoßen, hielt es zuerst für eine ziemliche Sauerei und wollte darum natürlich mehr wissen (die deutsche Wikipedia und ich haben da was gemeinsam: Wir kennen das beide nicht) – und finde dann, dass es was mit Science Fiction zu tun hat. Ja, mehr oder minder ist es ein Kosename, und, soweit ich das verstanden habe, für die Pulpseite der SF. Dazu habe ich einen sehr interessanten Blog-Eintrag gefunden – sehr lang, sehr ausführlich, aber lohnt sich. Ich habe mich jedenfalls amüsiert. Wenig beruhigend finde ich die Tatsache, dass ich bisher davon ausging, in anderen Ländern wäre SF besser angesehen als bei uns. Weit gefehlt! Da geben sich englischsprachige Autoren alle Mühe, ja nicht dem „Genre“ zugeordnet zu werden, weil das ja keine „Literatur“ ist. Hust! Ach ja. Es geht eben doch nichts über Standesdünkel. Ob Thomas Pynchon damit ein Problem hat? Ich glaube nicht. Er packt einfach alles in einen Band: Fantasy, SF, Horror, Romanze, Historisches und natürlich auch Wissenschaftliches. Für ihn müsste ein neues Genre erfunden werden. Oder nennen wir es einfach Literatur – wie bei allen belletristischen Romanen. Literatur ist etwas, das völlig wertfrei und neutral ist, eine Definition. Persönlich kann man seine Meinung hinzufügen und kundtun, indem man etwas für „Schundliteratur“, oder „Hohe Literatur“, usw. hält. Aber gut, was soll’s – ob das Buch nun über oder unter der Bettdecke gelesen wird, mit oder ohne verfremdenden Schutzumschlag in der U-Bahn: Hauptsache, es wird gelesen.

Fataler Kreis

Ein Vegetarier isst aus verschiedenen Gründen kein Fleisch. In erster Linie wohl und hauptsächlich, damit kein Tier sein Leben lassen muss. Aber wie ist das eigentlich mit den mittelbaren Folgen? Um einen gleichwertigen lebensnotwendigen Eiweiß-Ersatz zu bekommen, muss man Soja essen. Weil die Zahl der Vegetarier steigt, steigt natürlich auch der Soja-Bedarf. Da wird nun in einem riesigen Land wie Brasilien Soja angebaut, um den Bedarf des Weltmarktes zu decken. 80% der Produzenten sind ausländische Firmen. Das Land dafür muss natürlich erst gerodet werden, aber wenn man ein bisschen warten kann, ein paar Jahre, bekommt man es praktisch fertig geebnet und gedüngt und kann anbauen. Die tödliche Spirale geht so: Zuerst gehen die Holzfäller rein in den Dschungel und holen alle Edelhölzer raus. Dazu müssen sie natürlich auch Straßen anlegen, um überhaupt hineinzukommen. Wenn nichts mehr zu holen ist, gehen die Viehfarmer rein, machen Brandrodung, und stellen das Vieh auf die neugeschaffenen Grünflächen. Und dann, wenn der Boden nichts mehr hergibt, kommen die Sojabauern.
Wie viele Tiere dabei ihrer Lebens- und Nahrungsgrundlage beraubt wurden, wie viele Arten ausgerottet … nun.
Ich weiß, das ist sehr provokativ, aber deswegen unwahr? Das soll kein Vorwurf an die Vegetarier sein. Immerhin stehen die Fleischesser eine Stufe davor, bevor die Sojabauern kommen. Ich meine nur: Das ist kein Freibrief. Und bevor Fleischesser möglicherweise von ihnen verurteilt werden (sowas hab ich schon erlebt), sollten Vegetarier auch die Konsequenzen ihrer eigenen Überzeugung überdenken – und zwar alle Faktoren. Was kann/muss also für eine persönliche Überzeugung in Kauf genommen werden?

SunQuest-Update + Seminar

Das neueste Update auf der Homepage ist online. Hier finden sich unter anderem die Interviews zu den Autoren von „Tenebrae„. Damit ist die Serie aber noch nicht beendet! Im Lauf des Jahres wird es weitere News zur Entwicklung des zweiten ZyklusQuinterna“ geben.

Stichwort Schreibwerkstatt: Überraschend ist ein Platz wieder frei geworden. Wer also kurzfristig Zeit hat, sollte sich gleich für das Basis-Seminar vom 29.5.-1.6. anmelden!

Wallraff bei Lidl

„Wo Arbeit weh tut“ – danke, Herr Wallraff. Im Namen aller, die bei Lidl, Aldi, Schlecker, Norma und wie sie alle heißen, arbeiten müssen. Ja, genau. Und bitte: Ich will nicht hören, „die müssen das ja nicht tun, sollen sie halt was anderes arbeiten.“ Das sagen genau die Leute, die am wenigsten tun und am meisten verdienen, und das ist bestimmt nicht ihr eigener Verdienst. Wie auch immer: Die anerzogene Schnäppchenmentalität der Deutschen, die alles nur „billig, billig, billig“ haben wollen, Qualität ist egal, ist mit Schuld daran, da kann man den Chefs dieser Discounter nicht zu 100% die Verantwortung aufbürden. Auch die Regierung (oder Hansel, die sich in dieser Region bewegen), die nun Zwangsarbeit gegen Hartz IV fordern will, trägt ihren Anteil daran.
Deutschland ist Schlusslicht bei den Gehältern und führend bei Steuern, Strom und inzwischen auch Lebensmittelpreisen.
Kein schöner Land.

Trauerfeier für Ernst Vlcek

Gestern fand die Trauerfeier für unseren lieben Freund und Kollegen mit vielen Teilnehmern statt, die teils von sehr weit her – bis von Mallorca – angereist waren. Das Wetter war sonnig, leicht windig, und die Aussegnungshalle der am besten für einen solchen Abschied geeignete Raum. Rund, nach oben strebend, mit viel Holz und einer durchgehenden Fensterleiste, sodass man freien Blick auf den strahlenden Himmel dort draußen hatte. Nicht düster und bedrückend, sondern das Gegenteil. Zwei Lieblingsstücke umrahmten musikalisch eine sehr bewegende Rede von Sohn Michael, der noch einmal zusammenfasste, was für ein Mensch, Vater und Großvater Ernst Vlcek gewesen ist. Anschließend sprach Klaus N. Frick von der Redaktion über den Autor Ernst Vlcek, aber auch über Persönliches. Der Gang zur letzten Ruhestätte führte bei Wolken und Sonne zu einer hellen Nische, wo sich unter freiem Himmel auch Freunde noch einmal zu Wort meldeten. Zum Schluss wurden Dutzende weißer Ballons mit letzten Grüßen in den Himmel geschickt. Anschließend beim Heurigen gab es viele Anekdoten zu erzählen und den ersten Blick nach vorn.

Es war eine bewegende Feier, ein schöner und würdiger Moment zum Abschiednehmen. Ich bin sicher, dass Ernst von irgendeinem fernen Stern aus zugesehen hat, mit einer Tschik und einem Krügel Bier, verschmitzt schmunzelnd. Gewiss hat es ihm gefallen.

Danke für alles, mein Freund. Alles Gute für dich dort oben in den Sternen. Hab eine wundervolle Reise und sammle Legenden.

Sternensaga 4 Treffpunkt Gulistan

Durch den plötzlichen Tod von Ernst Vlcek erreichen mich immer wieder Anfragen, ob die Saga denn noch zum Abschluss gekommen sei.

Ja. Wenige Tage vor seinem Tod beendete Ernst sein Lebenswerk und teilte mir dies voller Freude in einer Mail mit. Das vollständige Manuskript liegt mir vor, mit einem sehr berührenden Ende. Der Band „Treffpunkt Gulistan“ wird also wie angekündigt in Köln auf dem ColoniaCon am Samstag, 21.6.2008 Premiere feiern und von mir mit einer Würdigung an Ernst vorgestellt.